Die Möglichkeit zu mehransichtiger Gestaltung ist dem Wesen von Skulptur inhärent. War sich auch Antonio Canova dieses gattungsspezifischen Potentials bewußt, und hat es dementsprechend Eingang in die Struktur seiner mythologischen Statuen gefunden? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt zu dieser Studie. In ihrem Verlauf werden einzelne Werke des italienischen Bildhauers phänomenologisch nach der Konzeption ihrer Ansichtigkeit befragt und hinsichtlich des kompositionellen und inhaltlichen Umgangs mit der stofflichen Vorlage analysiert. Auf dieser Basis gelingt es, neue Interpretationen von Antonio Canovas Liebespaaren und Heroen vorzustellen und nicht zuletzt den kritischen Blick des Künstlers auf ein ungetrübtes Heldentum nachzuweisen.