Im tiefen Süden Bayerns ist Mara Betrucci, eine listige Witwe, ständig auf der Suche nach reichen Leuten. Mit phantastischen Geschichten gelingt es der Sechzigjährigen, ihnen Geld und Vermögen abzunehmen. Auf die Höfe alter, allein stehender Bergbauern hat sie es besonders abgesehen. Nahe einer Marien-Quelle bei Anderdorf steht der Gfäller-Hof, zu dem Bergwiesen, Buchenwälder und Almen gehören. Viele kommen zur Quelle. Das Wasser soll schon Wunder bewirkt haben. Zu den Wasserholern gehört auch Mara, doch sie will mehr als das Wasser. Sie will den Gfäller-Hof. Schorsch, der Bauer, geht schon auf die Achtzig zu. Misstrauisch ist er jedem gegenüber. Sein Neffe, der Lenz, ist einer der wenigen Menschen, die er an sich heran lässt. "Da Lenz soi mein Hof amoi erben", hatte er oft gesagt. Als der Schorsch stirbt, taucht ein Testament auf, nach dem Mara die Erbin sein soll. Sie gibt vor, davon erst durch das Nachlassgericht erfahren zu haben. Dem Lenz schreibt sie, es tue ihr leid, aberder letzte Wille des Schorsch müsse geachtet werden. Als sie bei Gericht den Erbschein beantragt, geht Lenz zum Anwalt. Marinus Happinger übernimmt den Fall. Er setzt ein Verfahren in Gang. Jeden denkbaren Grund macht er gegen die Wirksamkeit des Testaments geltend; vor allem aber erklärt er die Anfechtung. Mehrere Sachverständige und Dutzende von Zeugen werden befragt. Zuletzt läuft alles auf einen Anfechtungsgrund hinaus: Irrtum im Beweggrund (Motivirrtum). Einer krankhaft geldgierigen Betrügerin wollte der Alte seinen Hof sicher nicht vererben, doch genau das ist passiert. Im Laufe des Verfahrens kommt eine unglaubliche, kriminelle Vergangenheit der geheimnisvollen Frau ans Licht. Der Ausgang des Verfahrens bleibt freilich bis zuletzt ungewiss.. Marinus Happinger erlebt in diesen Jahren auch privat so manches, was eigentlich nicht passieren sollte und dann eben doch geschieht, aber auch vieles, was das Leben bunt und lebenswert macht.