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John Burnside ist ein Meister des unscheinbaren Augenblicks, in dem sich das abgründige Wesen der Dinge offenbart. Ob es die verstörende Betrachtung der Leiche eines Kojoten am Wegrand ist oder der Besuch des Berliner Spiegelkabinetts mit seinem Sohn, in dem das Ich plötzlich als schwindende, groteske Figur erscheint. Aber dann kann es auch sein, dass ein fliehender Hase, der über die großen Felder wegflitzt, den Dichter "sprachlos lässt, offen für Neues". Burnside weiß: Was uns von den Dingen trennt, ist auch jenes "Leben, das niemals uns allein gehört, / das uns einschließt, bis alles / Chor ist".…mehr

Produktbeschreibung
John Burnside ist ein Meister des unscheinbaren Augenblicks, in dem sich das abgründige Wesen der Dinge offenbart. Ob es die verstörende Betrachtung der Leiche eines Kojoten am Wegrand ist oder der Besuch des Berliner Spiegelkabinetts mit seinem Sohn, in dem das Ich plötzlich als schwindende, groteske Figur erscheint. Aber dann kann es auch sein, dass ein fliehender Hase, der über die großen Felder wegflitzt, den Dichter "sprachlos lässt, offen für Neues". Burnside weiß: Was uns von den Dingen trennt, ist auch jenes "Leben, das niemals uns allein gehört, / das uns einschließt, bis alles / Chor ist".
Autorenporträt
John Burnside, 1955 in Dunfermline, Schottland, geboren, ist einer der bedeutendsten schottischen Gegenwartsautoren. Er studierte Sprachen in Cambridge und lebt seit 1996 als freier Schriftsteller im schottischen Five. Seine Gedichtbände, Erzählungen und Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Zuletzt erschienen das Erinnerungsbuch A Lie About My Father (2006), die Gedichtbände Gift Songs (2007) und The Hunt in the Forest (2009) sowie die Romane Glister (2008) und In hellen Sommernächten (2012). 2011 wurde Burnside für seinen Gedichtband Black Cat Bone mit dem T.S.-Eliot-Preis ausgezeichnet. Bei Hanser erschienen die Gedichtbände Versuch über das Licht (2011) und Anweisungen für eine Himmelsbestattung (2016).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Dirk von Petersdorff schätzt an John Burnsides Gedichten vor allem den harten Materialismus. In den kurzen Texten kommt der am besten zum Leuchten, meint er. Die längeren Texte in diesem Auswahlband mit Gedichten aus den Jahren 1994 bis 2014 scheinen dem Rezensenten zu zerfransen über Versgrenzen hinweg und Bilder, für den Rezensenten ermüdend. Wenn Burnside hingegen seinen leidenden Menschen realistisch in die Natur stellt und mit großer Sensibiltät auf begrenztem Raum und in freien Versen konkrete Bilder schafft, kann Petesdorff der Bewegung der Gedanken gut folgen. Dass der Band zweisprachig erscheint, hält er für einen Gewinn.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 08.10.2016

Aus der Vene, aus der Sehne steigt ein Lied
Was wir von der Moderne wissen: Die eindrucksvolle Naturlyrik von John Burnside

Wie beginnt ein Gedicht? Zum Beispiel so: "Ich hörte etwas draußen am Tor / und ging, um nachzusehen." In einer ganz einfachen Sprache wird eine alltägliche Situation benannt. Die Leser müssen nicht beeindruckt oder gar eingeschüchtert werden. Stattdessen werden sie eingeladen, mit nach draußen zu kommen. Dort herrscht tiefe Nacht, und Schnee füllt den Lärchenwald. Noch einmal ist der Schrei zu hören, und der Sprecher stellt fest, dass er ihm unbekannt ist, dass er nicht von einem Dachs oder Reh stammt.

Die zweite Strophe beginnt mit einem höflichen "Forgive me", weil nun etwas nicht Selbstverständliches erklärt wird: "Verzeihe, wenn ich nicht glauben möchte, / der Schnee würde genauso fallen, wäre ich / nicht da, um ihn zu sehen." Natürlich würde es auch ohne den Menschen schneien, aber unsere Wahrnehmung der Natur ist gefüllt mit Empfindungen und Gedanken, und wir gelangen nie zu einer "reinen" Natur oder zu "der" Natur.

In der dritten Strophe geht das Ich wieder ins Haus zurück. Dabei ist der Schrei noch einmal zu hören, und jetzt kann gesagt werden, dass er zwar von draußen kommt, aber auch aus dem eigenen Inneren, aus der "Quelle meiner Kehle", wie Iain Galbraith übersetzt.

Damit lässt sich John Burnsides Lyrik charakterisieren: Sie geht von einem Platz im Leben aus oder kehrt zu ihm zurück. Sie ist realistisch, aber nie langweilig oder anspruchslos. Naturbilder dominieren in ihr, aber Natur wird hier nicht benutzt, um in eine scheinbare Naivität zu gelangen. Diese Naturlyrik weiß zum Beispiel etwas von moderner Erkenntnistheorie. Schließlich spricht in Burnsides Gedichten fast immer ein leidender Mensch, der den Schrei aus dem Wald besonders gut versteht.

Hinzufügen muss man: Seine Gedichte führen vor, wie sich ein leidender Mensch ins Leben hineinwühlt und dort mühsam behauptet. Denn er besitzt die Vorstellung eines "besseren Selbst". Diesem ist er auch schon einmal begegnet, nämlich in einem Schwimmbad. Damals war er noch jung, stand immer um sechs Uhr auf und schwamm fünfzig Bahnen. Mit ihm gemeinsam war nur ein anderer Schwimmer im Bad, ein älterer Mann, der einen "herrlichen Schwimmstil" besaß und den etwas antrieb, "das wie Glück aussah". Er schwamm, so heißt es weiter, "voller Anmut, von den Jahren / erleuchtet, die er bisher bewältigt hatte". Jetzt ist der junge Beobachter selbst alt, und wenn er an einem Freibad vorbeikommt, sieht er "über eine blaugraue Parklandschaft hinweg" dorthin, wo das "bessere Selbst, das ich einmal sein wollte", die Bahnen zieht.

An solchen Stellen kann man natürlich etwas zu John Burnside sagen, der in Deutschland vor allem durch seine autobiographische Prosa bekannt wurde. Darin hat er von Lebensphasen voller Sucht, Krankheit und Gewalt berichtet. Der zweite Band dieser beeindruckenden Erinnerungen ist soeben ins Deutsche übersetzt worden (F.A.Z. vom 14. September). Aber dass hier jemand spricht, der einige Irrenanstalten von innen gesehen hat, muss man nicht wissen, um diese Gedichte zu verstehen. Sicher schlägt sich in ihnen eine extreme Sensibilität für die jederzeit bedrohte Einheit des Ich nieder. Dafür aber, und das ist die Leistung des Lyrikers, werden Bilder aufgeboten, die dem Leser einsichtig sind, zum Beispiel das eines Spiegelkabinetts (von einer Literatur, die wie eine "endlose Reihe von Spiegeln" wirke, hatte schon Friedrich Schlegel an einem der Anfänge der Moderne geträumt). Dieses Spiegelkabinett besucht ein Vater mit seinem Sohn, und es kommt zu einer anrührenden Gedankenbewegung, weil der Vater glaubt, dass sein Sohn in ihm nur "Grund zur Sorge" sieht. Das Leben des Vaters ist nicht das, was der Sohn für Glück hält. Der Vater möchte ihn beruhigen und sagen: "Es ist schon gut, nur nicht so, / wie du denkst, oder denkst, dass es sein sollte", aber das bringt er nicht heraus - oder erst nachträglich mit diesem Gedicht.

Das Beispiel des Spiegelkabinetts zeigt auch, dass Burnsides Gedichte dann besonders gut gelingen, wenn er seine Gedanken an ein konkretes Bild bindet oder sich einen begrenzten Umfang verordnet. Die vorliegende Auswahl, die Gedichte aus dem Zeitraum von 1994 bis 2014 versammelt, enthält auch einige Langgedichte. Sie besitzen Qualität, weil sie das Strömen der Erinnerung vorführen. Aber die Erinnerung strömt eben auch ungebremst, und sie strömt über Strophen- und Versgrenzen hinweg, so dass die Form nicht mehr zwingend wirkt. Bilder und Begriffe geraten ins Wabern, und die Aufmerksamkeit des Lesers ermüdet. Die kürzeren Gedichte führen dagegen eindrucksvoll vor, wie man freie Verse nutzen kann, um eine Bewegung der Gedanken oder eine Folge von Eindrücken abzubilden.

Im Titelgedicht des Bandes, "Anweisungen für eine Himmelsbestattung", wird ein toter Kojote beschreiben, und er wird so detailliert beschrieben, dass jeder Biologe damit zufrieden sein muss. In einer einigermaßen gespenstischen Wendung denkt der Beobachter anschließend über den eigenen Tod nach: Seine Leiche soll so wie die des Kojoten unter freiem Himmel liegen. Dann wird in einer Abfolge von Versen festgelegt, welche Bestandteile der Leiche von welchen Tieren wofür verwendet werden. So sollen die Haare den Vögeln zur Auspolsterung ihrer Nester dienen. Ganz am Ende geht aus diesem harten Materialismus so etwas wie die Hoffnung eines Weiterlebens hervor, denn aus dem Rest einer "Vene oder Sehne" steigt ein Lied auf, "new breath and vision".

Erfreulicherweise liegt dieser Auswahlband zweisprachig vor. Ian Galbraith hat für Burnsides Metaphern und für einige knifflige Ausdrücke überzeugende Lösungen gefunden. Gelegentlich kann man freilich streiten, ob der Ton im Deutschen nicht ein wenig höher ausfällt als im Englischen. Ein ganz kleines Beispiel aus dem einleitenden Gedicht: "Verzeih" für "Forgive me" wäre besser als das im Deutschen ganz ungebräuchliche "Verzeihe", und rhythmisch gewönne man dadurch auch einen schönen Jambus.

DIRK VON PETERSDORFF

John Burnside: "Anweisungen für eine Himmelsbestattung". Ausgewählte Gedichte. Englisch - Deutsch.

Aus dem Englischen von Iain Galbraith. Hanser Verlag, München 2016. 304 S., geb., 22,- [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 20.01.2017

Stumme Geister vom Meer
Beinahe wie Fliegen: Gedichte des schottischen Schriftstellers John Burnside in einem großen Auswahlband
Fliegen will gelernt sein. John Burnsides Erzähler braucht nur ein stillgelegtes Zechengebäude, auf dessen Dach man klettern kann. Ein schmutziges Bettlaken umgebunden, vor den Augen eine Schwimmbrille – schon geht es los. Mit gespreizten Armen und Beinen saust er durch die Luft, während die Hände kleine Schwimmbewegungen machen. Und auch, wenn der Sprung nur zwei Sekunden dauert, in der Fantasie ist der Moment schon wenig später zu einer Minute reinen Schwebens geworden, und der Erzähler wird seinen Glauben an das Fliegen ein Leben lang nicht aufgeben.
Der Traum vom Fliegen ist freilich nur der lichte Fluchtpunkt in einem ganz und gar dunkel gezeichneten Leben. „Lügen über meinen Vater“ und die vor Kurzem auf Deutsch erschienene Fortsetzung „Wie alle anderen“ sind die ersten beiden Bücher einer Erinnerungstrilogie, die der schottische Schriftsteller John Burnside während der vergangenen zehn Jahre verfasst hat. Darin geht er zurück in die Vergangenheit, schreibt über seine Erfahrungen mit psychiatrischen Anstalten und eine Form von Wahnsinn, die dem Fliegen auf verquere Art verwandt ist. Schon als Kind, notiert Burnside, habe er sich eine Gegenwelt geschaffen: Sphären aus Baumresten, Farben und Bewegungen am Himmel – und am Rand ein wildes Tier, „das in großen Sätzen davonläuft“.
Wer allerdings glaubt, nur jenseits der Realität sei es möglich, von solchen Dingen zu reden, wird von John Burnside eines Besseren belehrt. Seine Gedichte, die jetzt in einem großen Auswahlband erschienen sind, feiern das „Herz der Materie“ auf eine Weise, die ihresgleichen sucht. Es mögen Pflanzen sein, Lichtwechsel, Regentropfen oder Walknochen am Strand – die untergetauchten und in den Wörtern zum Leben erweckten Momente sind die eigentlichen Glutkerne dieser Verse. Stets gibt es zugleich eine zweite Schicht. Ein anderes Leben, eine „andere Welt“, wie Burnside immer wieder schreibt. Eine bestimmte Form von Schweigen oder Leere, dunkle Wesen, die durchs Bild huschen, die Schattenseiten des stets flüssigen Ichs oder einfach nur eine andere Beleuchtung der Dinge, „jenseits von Wörtern“. Es ist eine neue Frequenz, die von der Wahrnehmung nicht etwa abgetrennt ist, sondern sich im Licht entfaltet, im Wind zu hören ist, in den Atmosphären spürbar wird.
Wechselhaft sind diese Erscheinungen allesamt. Sogar die Vergangenheit ändert sich in John Burnsides Gedichten ein ums andere Mal. So ist es kein Wunder, dass er auch in seiner Sprache ein Meister der Verschiebung ist. Oft setzt er mit einer allgemeinen Vorstellung ein, die er dann anschaulich macht. Geschickt überführt er die Phänomene in ein Gefüge aus Verwandlungen. Oder er baut etwas Gesehenes vor dem Leser auf, denkt über das eigene Ich nach, um bald schon alles ins Spiel der nächtlichen Schneeflocken aufzulösen. Dabei interessieren ihn stets die Lücken zwischen den Dingen und den Wörtern.
Iain Galbraith, der vor einigen Jahren schon für die erste Sammlung von Burnsides Gedichten verantwortlich war, hat eine dicke Spur durch dessen lyrische Mäander gezogen. Vor allem aus den letzten acht Bänden hat Galbraith Texte ausgewählt und sie in eine eigene, durchwegs überzeugende Ordnung gebracht. Am schönsten sind vielleicht die zyklischen Arbeiten, denn dort gelingt es Burnside mit seiner Mischung aus Bildern, Erzählung und Reflexion, etwas für den Leser sichtbar und fühlbar zu machen. Da man über Rhythmus und Klang gleichsam direkt an die Sprachbewegung gekoppelt ist, erlebt man den dauernden Wechsel der Momente mitsamt ihren bewusst gesetzten Unschärfen im Wortsinne mit. Form und Inhalt durchdringen sich hier untrennbar.
Es ist keine leichte Aufgabe, diese Verse zu übersetzen. Iain Galbraith ist dort stark, wo er Burnsides lang schwingenden Atem mit den vielen kleinen rhythmischen Schlenkern zu verbinden weiß. An solchen Stellen glaubt man, es könnte auch der Übersetzung gelingen, „die Welt neu zu erfinden“. Aber leider greift Galbraith im Deutschen nicht selten knapp daneben, wenn es darum geht, das passende Sprachregister für Burnsides mal raue, mal geschmeidige Sprache zu finden. Ein Wesen „poltert“ hier „durchs Gebüsch“, aus „a boy she had mostly imagined“ wird ein „meist phantasierter Junge“, und „die Büchse des Vaters“ ist „zuhanden“, wo es im Englischen doch so leicht „with my father’s gun“ heißt. Auch hätte ein genauerer Blick des Lektorats nicht geschadet. Denn es gibt viele idiomatische Wendungen, die ungenau benutzt werden, nicht angeglichene Fälle („Auf einem Hof nach der anderen“, „der Geschmack vom Regen“, „Ewiger Wiederkehr“ lautet der Titel eines Gedichts) und simple Tippfehler.
Das ist schade, denn so kann man die deutschen Sätze nur halb genießen. Zum Glück ist die Ausgabe zweisprachig: So hat man jederzeit die Möglichkeit, zum englischen Text zu wechseln, um eine Formulierung nachzusehen. Oder den vielen Verstorbenen nachzulauschen, die durch Burnsides Gedichte ziehen, „stumme Geister vom Meer“ und „magere Tote, vom Salz der Ferne berührt“. Die Gedichte versuchen, die Erinnerung wachzuhalten an schottische Dörfer mit ihren Schankstuben und Gemeindesälen, Welten aus „Gestrüpp und Nebel“.
Dort findet der Sprecher in der Erinnerung etwas, das er aller Lust an Veränderung zum Trotz „Zuhause“ („home“) nennt. Es passt zu John Burnsides hakenschlagendem Denken, dass es ausgerechnet solche flüchtige Stimmungen sind, aus denen dieses Zuhause besteht: Lichtflächen, Gerüche – und jenes „Himmelsflackern in unseren Knochen, / das beinahe Fliegen ist“.
NICO BLEUTGE
John Burnside: Anweisungen für eine Himmelsbestattung. Ausgewählte Gedichte. Englisch – Deutsch. Aus dem Englischen und mit einem Nachwort von Iain Galbraith. Carl Hanser Verlag, München 2016. 304 Seiten, 22 Euro.
Die wiedererweckten
Momente des Lebens bilden
den Glutkern dieser Verse
Da manches etwas ungenau
übersetzt wurde, hilft es, dass
die Ausgabe zweisprachig ist
John Burnside in seinem Haus in Pittenweem, an der schottischen Küste.
Foto: Rob McDougal / CAMERA PRESS / TSPL
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"Seine Gedichte, die jetzt in einem großen Auswahlband erschienen sind, feiern das 'Herz der Materie' auf eine Weise, die ihresgleichen sucht" Nico Bleutge, Süddeutsche Zeitung, 20.01.17

"Nachrichten aus dem Niemandsland, in dem wir alle zu Hause sind." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28.11.16

"Was für ein Glücksfall, dass gleichzeitig mit Burnsides Erinnerungsbuch jetzt auch sein (von Iain Galbraith so genau wie liebevoll übersetzter) Gedichtband "Anweisungen für eine Himmelsbestattung" erschienen ist, belegt er doch ebenso wie sein 2011 erschienener Gedichtband "Versuch über das Licht" (Edition Lyrik Kabinett bei Hanser), dass bei diesem Dichter Prosa und Poesie von gleicher Vollkommenheit sind, was im englischen Sprachraum zuletzt vielleicht nur bei Thomas Hardy der Fall war (...)." Peter Hamm, Die Zeit, 24.11.16

"Burnside ist weniger Naturlyriker als vielmehr Romantiker. Sein Werk ist der Weg, dessen Richtung Novalis beschrieben hat: 'Wo gehn wir denn hin? Immer nach Hause.' Das Berührende an Burnsides Gedichten ist, dass sie durch alles Rohe, Kalte und Düstere der Natur manchmal einen Abglanz genau dieser Geborgenheit entdecken." André Hatting, Deutschlandradio Kultur, 20.08.16

"Damit lässt sich John Burnsides Lyrik charakterisieren: Sie geht von einem Platz im Leben aus oder kehrt zu ihm zurück. Sie ist realistisch, aber nie langweilig oder anspruchslos. Naturbilder dominieren in ihr, aber Natur wird hier nicht benutzt, um in eine scheinbare Naivität zu gelangen. Diese Naturlyrik weiß zum Beispiel etwas von moderner Erkenntnistheorie. (...) Seine Gedichte führen vor, wie sich ein leidender Mensch ins Leben hineinwühlt und dort mühsam behauptet." Dirk von Petersdorff, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 08.10.16

"... zeigt einen wortmächtigen Lyriker, der die Natur in sich aufnimmt, Bilder der Dunkelheit und des Zwielichts malt und davon spricht, wie das sterbliche Ich mit all dem zurechtkommt." Rainer Moritz, Literarische Welt, 22.10.16
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