Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Islamwissenschaft, Note: 14 Punkte, Philipps-Universität Marburg (Fremdsprachliche Philologien Centre for Near and Middle-Eastern Studies), Veranstaltung: Medien und Orientwissenschaft - Die Wahrnehmung des Islam und der Islamischen Welt in der Deutschen Presse, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Im Rahmen eines "diskursiven Experimentes" wird untersucht, was für die Einführung der Scharia in Deutschland spräche. Überzeugend analysiert sie Wesen und Geschichte der Scharia und plädiert für einen differenzierenden Umgang mit der Scharia, ohne rechtsstaatliche Prinzipien aufzugeben. Ich beurteile die Arbeit mit sehr gut (14 Punkte) , Abstract: Als Thema meiner Arbeit wurde mir vorgegeben mich mit den positiven Seiten der Einführung der Scharia in Deutschland auseinander zu setzten. Da dies selbstverständlich zu keinem Zeitpunkt ein realer Vorgang sein wird, habe ich überlegt, dass es schwer wird, darüber zu schreiben, was daran positiv sein soll, unser Rechtssystem durch ein wesentlich unzulänglicheres zu ersetzen. Ich kam zu dem Schluss, dass die einzige Basis, auf der meiner Meinung nach über eine Berücksichtigung der Scharia in unserem Rechtssystem diskutiert werden kann, die der Integration ist. Grundgedanke hierbei sollte sein, dass man auf diesem Weg den Muslimen vermitteln könnte, dass man ihre spezielle kulturelle und religiöse Andersartigkeit achtet und gewillt ist, sie - soweit sie deutsches Recht oder die Grundrechte des Menschen und der Demokratie allgemein nicht beschneiden - zu berücksichtigen. Dies könnte es den Muslimen erleichtern, sich in unser Rechtsystem und unsere Kultur zu integrieren. Mithilfe dieser Ansicht möchte ich untersuchen, ob es grundsätzlich von Nöten ist, darüber nachzudenken, in wieweit islamisches Recht auch hier Anwendung finden sollte. Ob dies auf kultureller sowie rechtlicher Ebene möglich ist und in wieweit dies ein Vorteil für die Integration der Muslime hier in Deutschland sein könnte. Denn nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen europäischen Ländern, wie England oder Frankreich, steht man vor der Aufgabe, dem immer größer werdenden Anteil der Muslime im Land dahingehend Rechnung zu tragen, dass man sich für die Wahrung ihrer kulturellen und religiösen Eigenheiten einsetzt, anstatt sie zu dämonisieren und aus der Gesellschaft auszuklammern. Denn ein großer Teil der Muslime will freiwillig außerhalb der islamischen Welt leben und sich da auf Dauer einrichten. Sie stehen somit vor der Frage, wie sie sich integrieren und ihren Glauben leben können im Einklang mit dem Grundgesetz und den deutschen Gesetzen. Sie müssen einen Islam ausformen, der keine Ängste mehr bei der deutschen Mehrheitsbevölkerung auslöst.
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