Die revolutionäre Wende für die Darstellung von Frauen in der Plastik fand in der klassischen Zeit statt, federführend war hier bestimmt Praxiteles, der verschiedene Innovationen setzte. Praxiteles' berühmtestes Werk, die Aphrodite von Knidos, gilt als Meilenstein der griechischen Kunst, die Gründe dafür sind vielfältig. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass zum ersten Mal in der griechischen Kunst eine nackte Frau in einem Rundtempel dargestellt wurde. Skulpturen und Vasenmalereien von nackten Frauen gab es allerdings bereits früher. Die Aphrodite von Praxiteles war in der Antike ausgesprochen populär, so sehr, dass sie zu einer Touristenattraktion wurde. Die Reisegründe der Touristen waren sicher nicht nur religiöser oder patriotischer Natur, sicher wollten auch viele die erste nackte Frau in der Plastik bestaunen, man kann hierbei durchaus von einer Art "voyeuristischen Tourismus" oder "Sextourismus" sprechen. Der Einfluss dieses Werkes erstreckt sich bis in die Renaissance, einige bekannte Beispiele hierfür sind: Die kapitolinische Venus, die Aphrodite Medici, die kauernde Aphrodite, die Sandalenbinderin Aphrodite, die Venus von Sandro Botticelli und von Tizian.
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