1550-1553 verfasste Bartolomé de Las Casas (1484-1566) sein Werk 'Apologia gentium novi orbis' ('Verteidigung der indianischen Völker'). Er legt darin eine Verteidigung der indigenen Völker vor, indem er gegen die Vertreter der spanischen Kolonialpolitik seiner Zeit argumentiert. Er widerspricht insbesondere Juan Ginés de Sepúlvedas Argumenten für die Eroberungskriege in der Neuen Welt, indem er die Würde und die Logik der indianischen Kulturen offensiv verteidigt. Seine »Apologie« trug er bereits 1550/51 während der berühmten »Kontroverse von Valladolid« vor. Sie gipfelt in einem Manifest, das auf die Einheit und Gleichheit des Menschengeschlechts zielt. Dieses Menschenbild ist die Grundlage für eine heute intendierte Weltordnung, die allen Menschen und Kulturen gleichen Rang, gleiche Würde und gleiche Rechte zuerkennt.