Eine Reise in die Abgründe der menschlichen Natur!
Der Halbindianer Kanaú ist gerade aus der Großstadt zurück zu seinem indianischen Geburtsdorf am Araguia-Fluss mitten im brasilianischen Urwald gekommen, um vielleicht für immer hier zu leben. Doch er ist bereits der der Gier nach Geld zum Opfer
gefallen und sehnt sich nach einem reichen, glänzenden Leben in einer Metropole. Als ein Boot mit…mehrEine Reise in die Abgründe der menschlichen Natur!
Der Halbindianer Kanaú ist gerade aus der Großstadt zurück zu seinem indianischen Geburtsdorf am Araguia-Fluss mitten im brasilianischen Urwald gekommen, um vielleicht für immer hier zu leben. Doch er ist bereits der der Gier nach Geld zum Opfer gefallen und sehnt sich nach einem reichen, glänzenden Leben in einer Metropole. Als ein Boot mit Schmugglern eines riesigen Diamanten in dem Dorf halt macht, sieht Kanaú endlich eine Möglichkeit, seinen Traum in die Realität umzusetzen, sich von seiner indianischen Herkunft befreien zu können. Er ermordet kurzerhand den Polizeikomissar Camura, der schon von den Verbrechern gehört hat und sie um jeden Preis aufhalten will, und schließt sich dann der seltsamen Bande an: dem Sträfling Daniel, der Prostituierten Pissy, dem düsteren Anführer, der ehemals Leutnant einer Diamantenmine war, sowie dessen hochschwangerer Frau. Der Diamant verspricht mehr als ausreichenden Wohlstand für alle, doch jeder schmiedet von Anfang an Pläne, wie die Anderen aus dem Weg geräumt werden können, um das Geld am Ende für sich allein zu haben. Der Fluch dieses Edelsteins betört alle, die in seine Nähe kommen, und zieht eine riesige Blutspur hinter sich her, rot wie ein Ara. Einen nach dem Anderen treibt der Diamant in den Wahnsinn und letztlich in den Tod. Dazu kommen noch die permanenten Bedrohungen des Dschungel, vor allem die blutrünstigen wilden Bestien und die Angriffe kriegerischer Indianaer. Am Ende erreichen nur 2 Personen der Gruppe, Kanaú und Pissy, die Grenze zum Nachbarstaat Pará, und beide wissen, dass noch einer von ihnen sterben wird…
Vasconcelos gelingt es ausgezeichnet, eine düstere, bedrohliche, geradezu lebensfeindliche Atmosphäre zu erzeugen, die dem Leser die nerven zu zerfetzen droht. Auch der Spannungsbogen ist schlichtweg perfekt konstruiert, der Roman zieht die Lekteur in seinen Bann wie der Diamant die Hauptfiguren des Buches. Hervorragend gemacht sind auch die vielschichtigen und vollkommen unterschiedlichen Charaktere des Romans, die sich aber durch die Gier nach Reichtum in gewissenslose, primitive Bestien verwandeln. Vasconcelos schildert auf erschreckende und doch faszinierende Weise, wie die Hauptpersonen durch den Kontakt mit dem Diamanten zu „menschlichen Gollums“ mutieren, die jegliche Moral über Bord werfen, gewissenlos morden und nur noch ein einziges Ziel kennen: den Diamanten mit niemandem teilen zu müssen. Der Leser kommt zwangsläufig zu der Ansicht, dass die Welt niemals Frieden finden kann, solange der Diamant im Besitz eines Menschen weilt.
Der Autor, selbst Halbblutindianer, schreibt den Roman mit sehr viel Herzblut, zeichnet ein fesselndes Mosaik aus Hass, Gier, Wahn und Leidenschaft, und stellt all dem die bezaubernde, wundervolle Schönheit des brasilianischen Regenwalds gegenüber. Hierbei schildert Vasconcelos anschaulich die Not und Elend seines Volkes, der Indianer Brasiliens. Um seinen Roman noch realer zu gestalten, verwendet er häufig indianische Begriffe, die auf den letzten Seiten des Buches übersetzt und erklärt sind.
Mitreißend, schockierend, nerven zerfetzend! Zweifellos einer der besten Thriller, die ich je gelesen habe!