Was unterscheidet den arabischen Porno von seinem westlichen Pendant? Die Motive? Die Einstellungen, Perspektiven? Die Techniken? Mit Begeisterung untersucht der ägyptische Schriftsteller und Journalist Youssef Rakha in diesem aufregenden englischsprachigen Essay, den er auf Arabisch so nicht hätte schreiben dürfen, das ebenso verfemte wie verbreitete Genre der östlichen und der westlichen Popkultur. Beschreibung wechselt sich ab mit Analyse, Kultur und Politik verschmelzen in den Bildern der Lust. Der Porno ist Spiegel der Gesellschaft, seine Bildsprache ist so formalisiert wie kulturell bedingt, gleichzeitig wirkt er zurück in die Gesellschaft. Gelingt am Ende dem arabischen Porno, was der arabischen Rebellion misslang?
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Rezensent Felix Stephan lernt in diesem Buch des ägyptischen Schriftstellers Youssef Rakha, was Internetpornografie mit dem arabischen Frühling zu tun hat. Während das Medium des "isolierten, machtlosen Mannes" der Porno sei, sei auch der Arabische Frühling des Jahres 2012 für den "politisch impotenten Revolutionär" eine "Masturbationsvorlage" gewesen, liest der Kritiker hier. Überzeugend kann ihm Rakha zudem vermitteln, warum die Revolution scheitern musste: Die Kultur, die Gewalt als Männlichkeit und Männlichkeit als Recht betrachte, sei auch von den Revolutionären nicht hinterfragt worden, liest Stephan. Darüber hinaus erfährt der Kritiker nicht nur, wo die Unterschiede zwischen westlichen und arabischen Pornos liegen, sondern er lernt auch anhand von verschiedenen Frauenschicksalen, wie mit dem Porno eine neue Form der "weiblichen Selbstbehauptung" in den arabischen Raum kam.
© Perlentaucher Medien GmbH
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