Der Band fasst die zentralen Beiträge des Autors zur Etablierung der "Industriellen Beziehungen" als einer - nach angelsächsischem Vorbild - sozialwissenschaftlichen Teildisziplin zusammen. Teils neu überarbeitet, teils mit einem aktuellen Postskriptum versehen, reflektieren die Aufsätze Genese und Entwicklung und erörtern Wesen und Funktion von Institutionen und Akteuren des Arbeitsmarktes und der Arbeitsbeziehungen. Auf den Punkt gebracht, handelt es sich um Institutionen, deren Genese auf den Widerspruch zwischen dem Status des rechtlich freien Bürgers einerseits und seiner sozialen Unterlegenheit als Lohnabhängiger und Fabrikuntertan andererseits zurückzuführen ist, mit der Funktion, die daraus resultierenden Konflikte zu bewältigen. Wo Karl Marx nur die "Despotie der Fabrik" mit ihren "Lohnsklaven" sah und Max Weber das Arbeitsverhältnis als legitimes Herrschaftsverhältnis deutete, erkannten Autoren wie Thomas H. Marshall und Karl Polanyi die soziale Sprengkraft des bürgerschaftlichen Status mit seinen politischen und sozialen Rechtsansprüchen. Unter expliziter Anknüpfung an die Arbeiten dieser Autoren finden die bei Marx unterbewerteten Themen wie Bürgerrechte und politische Kultur ihre angemessene Bewertung. Die beiden einleitenden Aufsätze loten das Spannungsverhältnis zwischen dem Wirtschaftssystem des Kapitalismus und der Zivilgesellschaft mit ihrer politischen Verfassung aus. Weitere Themenbereiche - Gewerkschaften und Tarifautonomie, Mitbestimmung in Organisationen - fächern das Spektrum der die Warenfiktion der Arbeit kompensierenden "industriellen Bürgerrechte" auf. Zugleich thematisieren sie die heutige Problematik mit den Herausforderungen der Globalisierung durch die Infragestellung des rheinischen Kapitalismus mit seinen Institutionen der Tarifautonomie und Mitbestimmung. Der abschließende Teil ist dem theoretischen Status der Industriellen Beziehungen gewidmet. Mit einem gleichsam enzyklopädischenAnspruch wird die sozialwissenschaftliche Literat
"Zum einen zeichnet Müller-Jentsch die Entwicklungsgeschichte der Disziplin nach und bietet dabei durch die jeweilige kontextuelle Verortung der Beiträge zahlreiche Denkanstöße. Zum anderen erinnert er mit Nachdruck daran, dass die Geschichte von Tarifautonomie, Mitbestimmung und sozialem Dialog seit jeher untrennbar mit der Idee von Bürgerrechten und demokratischer Partizipation verbunden ist. Vor allem Letzteres ist in einer Zeit, in der sich der öffentliche und mediale Diskurs über Gewerkschaften verstärkt an Kriterien ökonomischer Effizienz und globalen Wettbewerbs orientiert, von nicht zu unterschätzendem Wert." www.zpol.de (Zeitschrift für Politikwissenschaft), 18.02.2009
"Allen, die an der Analyse Industrieller Beziehungen interessiert sind, kann ich [Rezensent] das Buch "Arbeit und Bürgerstatus" mit besonderem Nachdruck empfehlen. Es vereint Standardwerke der deutschen Industrial-Relations-Forschung, die Walther Müller-Jentsch aktualisiert hat, sowie instruktive Konzepte und scharfsinnige Analysen aktueller Entwicklungen. Für Lehrende und Studierende in den Sozialwissenschaften bietet dieses Buch eine grundlegende Einführung in die Entstehung und Funktionsweise des Systems Industrieller Beziehungen in Deutschland. Aber auch für theoretisch interessierte Praktikerinnen und Praktiker lohnt sich das Lesen dieses Bandes, denn Walther Müller-Jentsch bezieht sich auf aktuelle Entwicklungen, gibt Anregungen für die Strategieformulierung und kommentiert theoretisch reflektiert Veränderungen im Kapitalismus." WSI Mitteilungen - Monatszeitschrift des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts in der Hans-Böckler-Stiftung, 8-2009
"Zum einen zeichnet Müller-Jentsch die Entwicklungsgeschichte der Disziplin nach und bietet dabei durch die jeweilige kontextuelle Verortung der Beiträge zahlreiche Denkanstöße. Zum anderen erinnert er mit Nachdruck daran, dass die Geschichte von Tarifautonomie, Mitbestimmung und sozialem Dialog seit jeher untrennbar mit der Idee von Bürgerrechten und demokratischer Partizipation verbunden ist. Vor allem Letzteres ist in einer Zeit, in der sich der öffentliche und mediale Diskurs über Gewerkschaften verstärkt an Kriterien ökonomischer Effizienz und globalen Wettbewerbs orientiert, von nicht zu unterschätzendem Wert." www.zpol.de (Zeitschrift für Politikwissenschaft), 18.02.2009
"Zum einen zeichnet Müller-Jentsch die Entwicklungsgeschichte der Disziplin nach und bietet dabei durch die jeweilige kontextuelle Verortung der Beiträge zahlreiche Denkanstöße. Zum anderen erinnert er mit Nachdruck daran, dass die Geschichte von Tarifautonomie, Mitbestimmung und sozialem Dialog seit jeher untrennbar mit der Idee von Bürgerrechten und demokratischer Partizipation verbunden ist. Vor allem Letzteres ist in einer Zeit, in der sich der öffentliche und mediale Diskurs über Gewerkschaften verstärkt an Kriterien ökonomischer Effizienz und globalen Wettbewerbs orientiert, von nicht zu unterschätzendem Wert." www.zpol.de (Zeitschrift für Politikwissenschaft), 18.02.2009