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Das Buch ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Es ist die erste Gesamtdarstellung des Arbeitskampfes in der deutschen Geschichte. Es bietet eine geradezu spannend erzählte Gesamtdarstellung der Arbeitskämpfe, ihrer historischen Situation und ihrer rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Werk führt bis in die Gegenwart und lässt besonders deutlich die aktuellen Entwicklungslinien erkennen.Das Werk beginnt mit dem "Streik" der thebanischen Nekropolenarbeiter 1155 v. Chr., führt über die Streiks von Handwerksgesellen durch das Zeitalter des Kapitalismus bis in die Gegenwart.Einbezogen werden England…mehr

Produktbeschreibung
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Es ist die erste Gesamtdarstellung des Arbeitskampfes in der deutschen Geschichte. Es bietet eine geradezu spannend erzählte Gesamtdarstellung der Arbeitskämpfe, ihrer historischen Situation und ihrer rechtlichen Rahmenbedingungen. Das Werk führt bis in die Gegenwart und lässt besonders deutlich die aktuellen Entwicklungslinien erkennen.Das Werk beginnt mit dem "Streik" der thebanischen Nekropolenarbeiter 1155 v. Chr., führt über die Streiks von Handwerksgesellen durch das Zeitalter des Kapitalismus bis in die Gegenwart.Einbezogen werden England und Frankreich, die für die deutsche Entwicklung im 19. Jahrhundert Vorbilder waren. Für die Gegenwart wird ein Vergleich mit westlichen Industrieländern gezogen.Die Darstellung wird anschaulich durch eingehende Fallschilderungen von über 65 Arbeitskonflikten: Vom ersten Arbeitskampf auf deutschem Boden in Breslau 1329 bis zum Streik in der ostdeutschen Metallindustrie 2003. Dabei werden alle berühmten Arbeitskonflikte der deutschen Geschichte ausführlich geschildert: wie z.B. der Aufstand der schlesischen Weber, die Bergbaustreiks im 19. Jahrhundert, der Munitionsarbeiterstreik 1918, der Generalstreik gegen den Kapp-Putsch, der Volksaufstand am 17. Juni in Ostdeutschland, der Streik in Schleswig-Holstein um die Lohnfortzahlung und der Großkonflikt um die 35-Stunden-Woche 1984.Die menschliche Arbeit und die Konflikte um die Arbeitsbedingungen werden dargestellt als Teil der ökonomischen und politischen Entwicklung und wie die Rechtsordnung damit umgeht. Das Buch stellt die zentralen Rechtsvorschriften im Wortlaut dar. Es berichtet zugleich von den rechtspolitischen Kämpfen.Umgekehrt werden die Hauptlinien der zeitgenössischen Entwicklung an dem für sie jeweils repräsentativen Arbeitskampfgeschehen deutlich.Erstmals wird die Arbeitskampfgeschichte der Bundesrepublik als ein hinter uns liegender, abgeschlossener Abschnitt dargestellt und analysiert.Die historischen Erkenntnisse werden in einem Schlusskapitel zu einer Bewertung der aktuell vor uns liegenden Entwicklung genutzt. Damit leistet das Buch zugleich einen Beitrag zu einer nicht nur oberflächlich polemisch geführten "Kapitalismus-Debatte".Der Verfasser gehört als Professor für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht mit zahlreichen Publikationen zu den angesehensten Arbeitsrechtswissenschaftlern Deutschlands. Daneben war er fast 25 Jahre Justitiar der IG Metall. In dieser Funktion hat er das gesamte Arbeitskampfgeschehen als Insider begleitet und maßgeblichen Einfluss auf die rechtspolitische Entwicklung genommen. Er war ferner langjähriger Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung, zu deren Stiftungszweck die Geschichte der Arbeiterbewegung gehört, und verfügt dadurch über große Erfahrungen mit historischen Themen. Diese einzigartige Verbindung von Theorie und Praxis prädestiniert Michael Kittner wie keinen anderen zu einer integrierten Gesamtdarstellung von Geschichte, Recht und Gegenwart des Arbeitskampfes.Für Leser mit Interesse an Geschichte, Arbeitswelt, Politik, Gesellschaft, Rechtsgeschichte, Arbeitsrecht sowie für die Konfliktparteien bei Arbeitskämpfen.
Autorenporträt
Der Verfasser gehört als Professor für Wirtschafts-, Arbeits- und Sozialrecht mit zahlreichen Publikationen zu den angesehensten Arbeitsrechtswissenschaftlern Deutschlands. Daneben war er fast 25 Jahre Justitiar der IG Metall. In dieser Funktion hat er das gesamte Arbeitskampfgeschehen als Insider begleitet und maßgeblichen Einfluss auf die rechtspolitische Entwicklung genommen. Diese einzigartige Verbindung von Theorie und Praxis prädestiniert Michael Kittner wie keinen anderen zu einer integrierten Gesamtdarstellung von Geschichte, Recht und Gegenwart.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 14.08.2005

Packt eure Kittel und geht

Unter Ramses III. waren die Staatsfinanzen Ägyptens so zerrüttet, daß im Oktober 1155 v. Chr. selbst die Nekropolenarbeiter von Theben, hochspezialisierte Staatsbedienstete, keinen Lohn (neun Sack Gerste) mehr erhielten. Beschwerden fruchteten nichts, so daß die Arbeiter beschlossen, die Arbeit einzustellen und sich vor dem Totentempel Tutmosis' III. niederzusetzen. Der erste bekannte Streik der Weltgeschichte erfüllt alle Anforderungen der wissenschaftlichen Definition eines Arbeitskampfes: "Ausübung von ökonomischem Druck bei der Erbringung von abhängiger Arbeit". Michael Kittner, der jetzt die erste historische Gesamtdarstellung des Arbeitskampfes vorlegt, vergleicht die Nekropolenarbeiter mit den Flugzeugpiloten heute: unersetzbare Spezialisten, deren Streiks hohe Erfolgsaussichten haben.

Kittner ist emeritierter Professor für Arbeitsrecht. Er war zugleich 25 Jahre lang Justitiar der IG Metall (und wurde 1996 von Gewerkschaftschef Klaus Zwickel als Bauernopfer in einer Affäre um überteuerte Immobilienkäufe und exorbitante Honorarzahlungen gefeuert). Kittner erzählt spannend die Geschichte kollektiver Arbeitsbeziehungen von den organisierten Gesellenvereinen des Mittelalters bis heute. Aus seiner Sympathie mit den Erfolgen der Arbeiterbewegung macht er keinen Hehl. Zum Dokument wird das Buch, wenn Kittner über Auseinandersetzungen berichtet, die er als juristischer Akteur begleitet hat: vor allem der große Streik 1984 um die 35-Stunden-Woche. "Packt eure Kittel und geht heim", rief Zwickel den Sindelfinger Daimler-Arbeitern zu, womit er dem Arbeitskampf eine wichtige Wende brachte.

Kittner endet in Melancholie: angesichts der Abwanderungsdrohung der Arbeitgeber in Zeiten der Globalisierung und der Individualisierung der Arbeitsvertragsbeziehungen schwindet die kollektive Arbeitermacht. Das braucht man nicht unbedingt zu bedauern.

ank.

Michael Kittner: Arbeitskampf. C. H. Beck Verlag 2005. 39,90 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

So ernüchternd das Fazit dieses Bandes, so wertvoll seine Lektüre, meint Nico Fickinger, schlägt allerdings vor, das Buch doch von hinten zu lesen, weil erst im Epilog der (scheiternde) Versuch des Autors offenbar werde, ein in der Geschichte des Arbeitskampfes angelegtes Fortschrittsprinzip auszumachen. Die "erste historische Gesamtdarstellung des Arbeitskampfes", die der Band von vorn gelesen vorstellt, hat Fickinger allerdings gleichfalls beeindruckt. Das vom Autor aufgemachte mächtige Fass an Historie, so erklärt er, schmälere "das Bedauern darüber, dass die Bundesrepublik Deutschland erst auf Seite 596 auftritt." Und wenn der schonungslosen Beschreibung veränderter Bedingungen im Arbeitskampf in diesem Buch keine Gestaltungsvorschläge folgen, so findet der Rezensent auch daran etwas Positives: Es regt zum Weiterdenken an.

© Perlentaucher Medien GmbH