Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 2,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Sprache: Deutsch, Abstract: Eine unausweichliche Folge der wirtschaftlichen Krise war die Arbeitslosigkeit, welche ihrerseits wiederum Folgen hatte. So stieg nicht nur die Anzahl der Arbeitslosen von 1929 bis 1930 von 2,8 auf 3,5 Millionen an, sondern auch die Zahl der NSDAP-Wähler. Bei den Reichstagswahlen am 14. September 1930 konnten die Nationalsozialisten einen Stimmenzuwachs von fast 16% verbuchen. In Zeiten der Not bauten immer weniger Deutsche auf die demokratische Regierung, ja, gaben ihr sogar die Schuld für ihr Elend und die wirtschaftliche Krisensituation. Je schlechter es den Deutschen ökonomisch ging, desto höher fielen die Wahlergebnisse der radikalen Parteien aus. Insofern ist die Betrachtung der sich entwickelnden und stetig steigenden Arbeitslosigkeit in der Weimarer Republik von großer Bedeutung, allerdings schwer zu erfassen. Einfacher und konkreter - und in mancher Hinsicht interessanter - ist es, diese Entwicklung an nur einer deutschen Stadt zu beobachten.Hierzu bietet sich die Stadt Köln an - im Hochmittelalter die bevölkerungsreichste Stadt im Deutschen Reich, bedeutendes Handels- und Glaubenszentrum Westeuropas, bis ins 20. Jahrhundert die "stärkste Rheinfestung" Preußens, im Ersten Weltkrieg "Versorgungszentrum der Westfront". Nicht nur die geographisch günstige Lage am Rhein verhalf Köln in seiner Geschichte des Öfteren zu einer hervorgehobenen Stellung. Immer wieder ging man hier einen anderen, eigenen Weg, der von dem der Regierung abwich. Vor allem politisch betrachtet blieb die erzkatholische Stadt Köln auch in den wechselhaften Jahren der Weimarer Republik relativ stabil. Anders als bei der reichsweiten Betrachtung konnte die NSDAP hier er spät Stimmen gewinnen, bis 1933 ging traditionell Zentrumspartei als Wahlsieger aus den Kommunalwahlen hervor. In diesem Zusammenhang ist vor allem Konrad Adenauer zu nennen, der Köln als Oberbürgermeister von 1917 bis ins Jahr der Machtergreifung durch viele Krisen führte. In den zwanziger Jahren "erscheint [er] [...] als konservativer Modernisierer". Vor allem des Kampfes gegen die Arbeitslosigkeit nahm er sich an. Für ihn, als sich selbst gegenüber sehr strengen und pflichtbewussten Menschen, heute würden wir ihn als Workaholic bezeichnen, war Arbeit nicht nur eine finanzielle Notwendigkeit, sondern eine "fundamentale Seinskategorie menschlicher Existenz", unverzichtbar für den Erhalt menschlicher Moral.
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