Das Erdöl am Persischen Golf hat vielen Staaten der Region zu unverhofftem Reichtum verholfen: Der Großteil der weltweiten Erdöl- und Erdgasreserven lagern hier. Dabei stehen die (erdöl)reichen, jedoch bevölkerungsarmen Länder der Golfregion den erdölarmen, jedoch bevölkerungsstärkeren Nachbarregionen der Maschrek und des Indischen Subkontinents gegenüber. Der durch die Einnahmen aus exportiertem Erdöl ausgelöste Bauboom ließ den Mangel an einheimischen Arbeitskräften und fehlendem Humankapital offenkundig werden. So musste in den vergangenen Jahrzehnten verstärkt auf ausländische Arbeiter aus den Nachbarregionen zurückgegriffen werden. Dabei stellen sich heute gerade die Vereinigten Arabischen Emirate aus bevölkerungsgeographischer Sicht als einzigartiges Konstrukt dar: Weltweit existiert wohl kein anderer Flächenstaat mit einem vergleichbar hohen Anteil an Arbeitsmigranten. Wie konnte es hierzu kommen? Wie gestalten sich die heutigen Bevölkerungs- und Arbeitsmarktstrukturen? Welchen Einfluss haben die ausländischen Arbeiter auf das Alltagsleben in den Emiraten bzw. unter welchen Bedingungen leben diese selbst? Solchen und anderen Fragestellungen versucht diese Arbeit nachzugehen.