Diese Studie untersucht die Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern als Modus und Medium der Geschlechterkonstruktion. Am Beispiel der Professionalisierung der Medizin und der mit ihr korrespondierenden Feminisierung der Krankenpflege seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wird ein Konzept der Geschlechterkonstruktion entwickelt, das die Meso-Ebene der Berufskonstruktion und Professionalisierung in den Mittelpunkt rückt. Goffmans Überlegungen zur institutionellen Reflexivität als Schnittstellen von Interaktionsordnung und Sozialstruktur aufgreifend, werden dabei die Grundzüge eines sozialen Konstruktionsprozesses sichtbar, der mehr und Anderes ist als "doing gender" in etwas größerem Maßstab.
Die theorieorientierte historische Rekonstruktion der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern im Umfeld der akademischen Medizin zeigt, dass und wie Strukturbildungsprozesse als Effekte einer nie endgültig fixierten, sondern stets fragilen Balance zu begreifen sind, in der Wissen und Handeln reflexiv aufeinander bezogen sind und konkurrierende Akteure auf Anerkennung und Kooperation angewiesen sind, um ihre konfligierenden Interessen durchSetzen zu können. Der systematisch offene Ausgang dieses praktischen Justierungsprozesses öffnet den Blick nicht zuletzt für die Analyse des sozialen Wandels und führt deshalb am Schluss zu den aktuellen Kontroversen der Geschlechterkonstruktion.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Die theorieorientierte historische Rekonstruktion der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern im Umfeld der akademischen Medizin zeigt, dass und wie Strukturbildungsprozesse als Effekte einer nie endgültig fixierten, sondern stets fragilen Balance zu begreifen sind, in der Wissen und Handeln reflexiv aufeinander bezogen sind und konkurrierende Akteure auf Anerkennung und Kooperation angewiesen sind, um ihre konfligierenden Interessen durchSetzen zu können. Der systematisch offene Ausgang dieses praktischen Justierungsprozesses öffnet den Blick nicht zuletzt für die Analyse des sozialen Wandels und führt deshalb am Schluss zu den aktuellen Kontroversen der Geschlechterkonstruktion.
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Was hier nur in Umrissen dargelegt werden kann, ist von Wetterer mit Akribie und Ausdauer nachgezeichnet worden. Schritt für Schritt entfaltet die Autorin ihre gedanklichen Überlegungen und kleidet sie immer wieder in neue Formulierungen, um sie den LeserInnen eindringlich vor Augen zu führen. Ihr Stil ist dabei immer um Verständlichkeit und Klarheit bemüht, ihre Argumentation gleichermaßen anspruchsvoll und überzeugend. Bei all jenen, die sowohl an der feministischen Diskussion als auch an der historischen Rekonstruktion des Geschlechterverhältnisses interessiert sind, sollte dieses Buch daher nicht im Regal fehlen. (SWS Rundschau, 03/ 43.Jg/ 2003)