Die Welt des großen Zeichners Piranesi ist eine Welt der Ruinen und der Labyrinthe. Wer heute seine im Italien des 18. Jahrhunderts entstandenen Veduten - etwa die "Carceri d'Invenzione" - betrachtet, dem drängen sich Assoziationen zur Gegenwart auf. Martin Meyer, der sich über die Schweiz hinaus einen Ruf als Universalist im deutschsprachigen Feuilleton erworben hat, stellt eine Piranesi-Interpretation ins Zentrum seiner Essays. Von dort aus spannt er Verbindungslinien zu Thomas Mann, Heidegger und Goya. Abstecher führen ihn bis zu Tim und Struppi: denn auch sie gehören in einen Denkzusammenhang, der die Gegenwart mit dem Wissen von Kunst, Literatur und Philosophie konfrontiert.