Kaum ein kulturwissenschaftliches Fach ist in den Medien in solcher Weise positiv besetzt wie die Archäologie. Mit diesem Privileg wird jedoch leichtsinnig umgegangen. Die vorliegende Untersuchung versteht sich als Aufruf zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Fach Archäologie und einer sozial verantwortlicheren, öffentlich engagierteren und damit relevanteren Archäologie.
Das Buch widmet sich der Repräsentation des Faches und der Inszenierung archäologischer Inhalte in einem Medium, über das ein Großteil der Bevölkerung mit Archäologie in Kontakt kommt. Im Rahmen einer vergleichenden Analyse und Bewertung einer Auswahl an archäologischen TV-Dokumentationen wird der Frage nachgegangen, welche archäologiebezogenen Inhalte sie transportieren, welche öffentlichen Bilder und Assoziationen sie prägen und in welcher Relation diese zur archäologischen Realität stehen. Neben methodischen Anleihen in der Filmanalyse und unter Zuhilfenahme geschichtswissenschaftlicher Ansätze wird eine archäologische Perspektive auf den Untersuchungsgegenstand geboten.
Bei aller scharfen Kritik an archäologisch fragwürdigen Formaten verfällt die Forschungsarbeit jedoch nicht einer einseitigen Medienschelte. Entgegen typisch wissenschaftlichen Abwehrreflexen lässt sich dem Fernsehen keine alleinige Verantwortung für problematische Dokumentationen zuweisen. Archäologen tragen eine Mitverantwortung für die öffentliche Repräsentation ihres Faches, v.a. wenn sie unreflektiert ihre Rolle bei der Mitgestaltung und Perpetuierung stereotyper Bilder einnehmen und sich medial regelrecht durch den Kakao ziehen lassen!
Ziel dieser Untersuchung ist die Sensibilisierung der archäologischen Wissenschaft für ihre Öffentlichkeit, damit archäologische Inhalte in Zukunft adäquater vermittelt werden können. Ein Teil der Fachwelt erachtet es zunehmend als notwendig, die Fremd- und Eigeninszenierung kritisch zu hinterfragen und aktiver mit der Gesellschaft in einen Dialog zu treten. Eine grundlegende Auseinandersetzung zu Fragen von Archäologie und Gesellschaft und der generellen Bedeutung von Archäologie findet in der deutschsprachigen Archäologie jedoch nach wie vor wenig statt. Populär wird fachintern immer noch mit unwissenschaftlich gleichgesetzt. Eine aktive Vermittlungsarbeit archäologischer Sachverhalte wird offenbar als nicht genuiner Forschungsgegenstand besonders in den öffentlichen Medien für nicht forschungsrelevant erachtet. Gerade angesichts eines boomenden Archäologiemarktes darf das Fach die Domäne der Archäologievermittlung aber nicht unkommentiert oder einseitig klagend anderen überlassen. Der Disziplin wird von den Medien und der Gesellschaft eine Deutungskompetenz zuerkannt. Archäologie folgt historischen Fragestellungen und erzählt Geschichten. In ihren Händen liegt ein wesentlicher Teil der Verantwortung, Geschichte darzustellen und zu interpretieren. Daraus resultiert ihre Breitenwirkung! Diesen Kredit darf sie nicht verspielen! Mit Gegenwartsvergessenheit und fehlenden Bezügen zu aktuellen Fragen unserer Zeit riskiert sie ihre Legitimation und damit ihren gesellschaftlichen und akademischen Rang.
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Das Buch widmet sich der Repräsentation des Faches und der Inszenierung archäologischer Inhalte in einem Medium, über das ein Großteil der Bevölkerung mit Archäologie in Kontakt kommt. Im Rahmen einer vergleichenden Analyse und Bewertung einer Auswahl an archäologischen TV-Dokumentationen wird der Frage nachgegangen, welche archäologiebezogenen Inhalte sie transportieren, welche öffentlichen Bilder und Assoziationen sie prägen und in welcher Relation diese zur archäologischen Realität stehen. Neben methodischen Anleihen in der Filmanalyse und unter Zuhilfenahme geschichtswissenschaftlicher Ansätze wird eine archäologische Perspektive auf den Untersuchungsgegenstand geboten.
Bei aller scharfen Kritik an archäologisch fragwürdigen Formaten verfällt die Forschungsarbeit jedoch nicht einer einseitigen Medienschelte. Entgegen typisch wissenschaftlichen Abwehrreflexen lässt sich dem Fernsehen keine alleinige Verantwortung für problematische Dokumentationen zuweisen. Archäologen tragen eine Mitverantwortung für die öffentliche Repräsentation ihres Faches, v.a. wenn sie unreflektiert ihre Rolle bei der Mitgestaltung und Perpetuierung stereotyper Bilder einnehmen und sich medial regelrecht durch den Kakao ziehen lassen!
Ziel dieser Untersuchung ist die Sensibilisierung der archäologischen Wissenschaft für ihre Öffentlichkeit, damit archäologische Inhalte in Zukunft adäquater vermittelt werden können. Ein Teil der Fachwelt erachtet es zunehmend als notwendig, die Fremd- und Eigeninszenierung kritisch zu hinterfragen und aktiver mit der Gesellschaft in einen Dialog zu treten. Eine grundlegende Auseinandersetzung zu Fragen von Archäologie und Gesellschaft und der generellen Bedeutung von Archäologie findet in der deutschsprachigen Archäologie jedoch nach wie vor wenig statt. Populär wird fachintern immer noch mit unwissenschaftlich gleichgesetzt. Eine aktive Vermittlungsarbeit archäologischer Sachverhalte wird offenbar als nicht genuiner Forschungsgegenstand besonders in den öffentlichen Medien für nicht forschungsrelevant erachtet. Gerade angesichts eines boomenden Archäologiemarktes darf das Fach die Domäne der Archäologievermittlung aber nicht unkommentiert oder einseitig klagend anderen überlassen. Der Disziplin wird von den Medien und der Gesellschaft eine Deutungskompetenz zuerkannt. Archäologie folgt historischen Fragestellungen und erzählt Geschichten. In ihren Händen liegt ein wesentlicher Teil der Verantwortung, Geschichte darzustellen und zu interpretieren. Daraus resultiert ihre Breitenwirkung! Diesen Kredit darf sie nicht verspielen! Mit Gegenwartsvergessenheit und fehlenden Bezügen zu aktuellen Fragen unserer Zeit riskiert sie ihre Legitimation und damit ihren gesellschaftlichen und akademischen Rang.
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