Die moderne Archäologie hat sich in ihrem methodischen Ansatz rasant weiterentwickelt und bedient sich heute in zunehmendem Maße naturwissenschaftlicher Methoden, um kulturhistorische Fragestellungen und Probleme zu lösen. Es gibt heute kaum noch archäologische Grabungen, an denen keine Naturwissenschaftler anderer Disziplinen mitarbeiten. In 13 Beiträgen beschreiben Fachleute der verschiedensten naturwissenschaftlichen Fachrichtungen, auf welche Weise Methoden und Konzepte (z.B. der Anthropologie, Biologie, Chemie, der Geowissenschaften und der Physik) Beiträge zur Beantwortung archäologischer und historischer Fragen leisten können. Es werden Verfahren zur Untersuchung archäologischer Funde organischer und anorganischer Zusammensetzung vorgestellt. Antiken Landschaftsveränderungen durch den Menschen wird z.B. mit Methoden der Geoarchäologie nachgespürt. Mehrere Beiträge befassen sich mit der Bedeutung und Anwendung radiometrischer Datierungsverfahren in der Altertumsforschung. Auch Prospektionsmethoden, die in der Archäologie besondere Bedeutung erlangt haben, werden besprochen. Anwendungsbeispiele, u.a. aus der Luftbildarchäologie und der Geophysik illustrieren den praktischen Einsatz der vorgestellten Methoden. Dieses Buch soll Forschern und Studierenden sowie allen an der archäologischen Forschung Interessierten die notwendigen Grundlagen der Archäometrie nahe bringen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.12.2008Blicke in die Vergangenheit
Archäometrie - Methoden und Anwendungsbeispiele. Herausgegeben von Andreas Hauptmann und Volker Pingel. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 264 Seiten, 138 Abbildungen, 49,80 Euro. Spaten und Pinsel sind immer noch wichtig für die Archäologie. Doch längst blicken die Forscher mit modernsten technischen Methoden in den Untergrund und analysieren Scherben im Labor. "Archäometrie" nennt sich dieser Teil der Altertumskunde, über deren letzten Stand die Autoren des gleichnamigen Bandes informieren. Bodenradar, Widerstandsmessungen, Geomagnetismus und nachfolgende Bildbearbeitung mit mathematischen Verfahren geben schon vor dem ersten Spatenstich einen Überblick. Von den einzelnen Funden dann das Alter zu bestimmen, funktioniert für Metalle, Holz und Glas durchaus unterschiedlich und ist die stabile Basis für weitreichende Interpretationen. Unter dem Einfluss moderner Untersuchungsverfahren offenbaren viele Materialien ihren individuellen Fingerabdruck und fangen an zu sprechen - von ihrem Herstellungsort ebenso wie von damaligen Produktionsmethoden. Der Sammelband bietet hierzu eine reich illustrierte Fahrkarte in die Vergangenheit. um uns das Leben unserer Vorfahren näherzubringen. (sci.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Archäometrie - Methoden und Anwendungsbeispiele. Herausgegeben von Andreas Hauptmann und Volker Pingel. Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart, 264 Seiten, 138 Abbildungen, 49,80 Euro. Spaten und Pinsel sind immer noch wichtig für die Archäologie. Doch längst blicken die Forscher mit modernsten technischen Methoden in den Untergrund und analysieren Scherben im Labor. "Archäometrie" nennt sich dieser Teil der Altertumskunde, über deren letzten Stand die Autoren des gleichnamigen Bandes informieren. Bodenradar, Widerstandsmessungen, Geomagnetismus und nachfolgende Bildbearbeitung mit mathematischen Verfahren geben schon vor dem ersten Spatenstich einen Überblick. Von den einzelnen Funden dann das Alter zu bestimmen, funktioniert für Metalle, Holz und Glas durchaus unterschiedlich und ist die stabile Basis für weitreichende Interpretationen. Unter dem Einfluss moderner Untersuchungsverfahren offenbaren viele Materialien ihren individuellen Fingerabdruck und fangen an zu sprechen - von ihrem Herstellungsort ebenso wie von damaligen Produktionsmethoden. Der Sammelband bietet hierzu eine reich illustrierte Fahrkarte in die Vergangenheit. um uns das Leben unserer Vorfahren näherzubringen. (sci.)
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