In jüngster Zeit wurden zwar einige Modernisierungen in Angriff genommen, dennoch hat die jahrhundertelange relative Abgeschiedenheit Burma in architektonischer Hinsicht zu einem Zeitfenster in die Vergangenheit werden lassen: Prachtvolle Tempel, stattliche Kolonialgebäude und eine Vielzahl kleinerer Bauten in den zahllosen Fischerdörfern und Landgemeinden gewähren Einblick in eine abwechslungsreiche, häufig unruhige Geschichte. Man könnte sogar sagen, dass sich die dynastischen Streitigkeiten in dieser turbulenten Region vielleicht am besten anhand der Architektur nachzeichnen und verstehen lassen. So führte die Eskalation von Streitigkeiten über die Thronfolge häufig dazu, dass der neue Herrscher ganze Paläste und Gebäude zusammenpacken und per Elefant abtransportieren ließ, um einen neuen Regierungssitz oder eine Hauptstadt zu errichten. Die Überbleibsel der alten Städte überließ man dann zumeist einfach den Unbilden der Natur.