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A multimedia exploration of the morphology of architecture in the American Southwest as defined by evolving modes of transportation. In examining advances in transportation, the book asks how we have come to acquiesce to the monotonous, isolating, and aesthetically bankrupt landscape of suburbia. It also casts predictions about how the future built landscape will look as it continues to adapt to patterns of human movement.

Produktbeschreibung
A multimedia exploration of the morphology of architecture in the American Southwest as defined by evolving modes of transportation. In examining advances in transportation, the book asks how we have come to acquiesce to the monotonous, isolating, and aesthetically bankrupt landscape of suburbia. It also casts predictions about how the future built landscape will look as it continues to adapt to patterns of human movement.
Autorenporträt
Daniel Kaven (geboren 1977 in New Mexico) ist ein amerikanischer Künstler, der in den Bereichen Architektur, Malerei, Film und Fotografie arbeitet und Mitbegründer des interdisziplinären Architekturbüros William / Kaven Architecture in Portland, Oregon ist. Er ist bekannt für seine visionären architektonischen Konzepte und Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Architektur und Kunst liegen. Sein Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter ein Architecture MasterPrize, ein Internationaler Architekturpreis des European Center for Architecture, Art, Design and Urban Studies und mehrere Auszeichnungen des American Institute of Architects (AIA). Kavens Arbeiten wurden in Zeitschriften wie The Wall Street Journal, The Architect's Newspaper, Dwell, Designboom, Wallpaper, Architectural Digest, Dezeen und Hypebeast veröffentlicht.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 12.04.2022

In der desolaten Komfortzone

Da blickt man mit Neid aufs Pantheon: Daniel Kaven zeigt, wie sich das Transportwesen auf Landschaft und Baustil in den Vereinigten Staaten ausgewirkt hat.

Im Jahr 1908 führte Henry Ford in den Vereinigten Staaten sein legendäres Model T ein. Damit änderten sich nicht nur die Möglichkeiten der Mobilität, sondern auch die Infrastruktur und Ästhetik der Städte. Viele Orte wurden dem Auto so vollkommen angepasst, dass man in den Vierziger- und Fünfzigerjahren in zahlreiche Gebäude direkt hineinfahren konnte, darunter Kinos, Diners und Banken. Der Trip mit dem Wagen war erschwinglich und galt dank raffinierter Werbekampagnen als romantische Alternative zur Zugreise. Die Nebenwirkungen: 1925 gingen rund sechzig Prozent aller Todesfälle in Städten mit mehr als 25 000 Einwohnern auf das Konto von Kraftfahrzeugen. Ein Drittel dieser Toten waren Kinder.

Um zu verdeutlichen, dass die Schuld dafür weder bei den Autos noch bei deren Besitzern lag, machte bald der auch heute noch gebräuchliche Begriff "jaywalker" die Runde. Dabei handelt es sich um einen unachtsamen Fußgänger, der an einer dafür nicht ausgewiesenen Stelle die Straße überquert. Das Wort "jay" bedeutet so viel wie "Depp". Angesichts einer unermüdlichen Autolobby konnten auch Organisationen wie das in den späten 1870er Jahren gegründete Good Roads Movement nicht viel ausrichten. Was als Bewegung von Radfahrern begann, wurde bald von Verkehrsklubs wie der American Automobile Association gekapert. Im "Good Roads Magazine", der Zeitschrift des Vereins, ging es von etwa 1903 an weniger um Fahrräder als um Dinge wie die Instandhaltung von Highways.

Von allen Transportmitteln hat das Auto die Gesellschaft der Vereinigten Staaten am nachhaltigsten geprägt, aber auch Pferde, Züge und Flugzeuge sind nicht zu unterschätzen. Wie sich die Landschaft und das Stadtbild im amerikanischen Westen den unterschiedlichsten Beförderungsmöglichkeiten anpassen mussten, das illustriert der Architekt Daniel Kaven in seinem neuen Buch. Dabei vermengt er Texte, eigene Kunstwerke, Karten, Werbeannoncen und Aufnahmen von Fotografen wie Edward Curtis oder Dorothea Lange zu einer lehrreichen und ästhetisch umwerfenden Collage. Zeigt er das römische Pantheon direkt neben einem Supermarkt in seiner Heimatstadt Albuquerque, auf dessen Parkplatz nur ein Wohnmobil steht ("Breaking Bad" lässt grüßen), wird deutlich, was er meint, wenn er von der "Uniformität des Endprodukts" spricht, das als "Bühne unseres modernen Lebens in Amerika dient".

Die Tristesse vieler Gebäude in den Vereinigten Staaten, ihre Themenparkhaftigkeit und immer gleiche Anordnung, all das offenbart sich jedem, der im Westen des Landes ein paar Tage mit dem Auto unterwegs ist. Interstate Highway, Ausfahrt, Parkplätze, Fast-Food-Restaurants, Einkaufsmeile, Wohngemeinden: Auf diese Abfolge ist Verlass. Sie ist das Signum einer Kultur, die Pragmatik und Flexibilität zu den wichtigsten Tugenden zählt - und die uns gleichermaßen trostlos und vertraut erscheint.

So sind etwa Shoppingmalls, wie sie der österreichische Stadtplaner Victor Gruen entscheidend mitgestaltet hat, inzwischen auch in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Als Vorbild hatte der bekennende Autohasser europäische Arkaden im Sinn; herausgekommen sind von 1956 an, als sein erstes Einkaufszentrum in Edina, Minnesota eröffnete, jedoch klimatisierte Komfortzonen, die Frank Lloyd Wright als "desolat" und "charmebefreit" bezeichnete.

Kaven zufolge haben es die Vereinigten Staaten besser als jede andere Nation hingekriegt, Naturlandschaften in kürzester Zeit in unwirtlichen Besitz umzuwandeln. Das hat Gründe: 1800 lebten 24 000 Menschen in Kalifornien, 1900 waren es rund 1,4 Millionen, 2010 dann mehr als 37 Millionen. Wer begreifen will, was solche Zahlen bedeuten - zum Beispiel für die Ureinwohner, die Tiere, die Umwelt -, schaue sich die Abbildungen an. Auch wenn einige von ihnen oft gedruckt und weit verbreitet sind, ist die von Kaven präsentierte Auswahl durchweg beeindruckend. Der belebte Sunset Boulevard, fotografiert von H. Armstrong Roberts im Jahr 1952, oder ein gut gefüllter Parkplatz in Los Angeles, 1965 von Thomas J. O'Halloran ins Bild gesetzt, offenbaren mehr über das Selbstverständnis des Landes als jede noch so elaborierte Geschichtsstunde. KAI SPANKE

Daniel Kaven: "Architecture of Normal". The Colonization of the American Landscape.

Birkhäuser Verlag, Basel 2022. 456 S., Abb., geb., 62,- Euro.

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"In his new book, Architecture of Normal (through Birkhäuser), Portland-based architect Daniel Kaven explores the contrast between the grandeur of the American landscape and the underwhelming architecture of its suburban strip malls, fast-food chains, motels, and tract housing." (Rachel Gallaher in GRAY magazine, 03.2022)

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"Architecture of Normal: The Colonization of the American Landscape reads like an enthralling textbook-a breezy history teeming with photography, original artwork, and timelines-even as its author offers a more cautionary take on what we have wrought." (Brian Libby, Metropolis)

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"Kaven has crafted a thoroughly researched and well-reasoned treatise in which he argues that historical eras' dominant modes of transportation-walking on foot, riding horses, trains, cars, and airplanes-have inexorably influenced our public and private spaces." (Richard Speer, The Democracy Chain)

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"The book blends text and extensive imagery to document and reflect on the impact that the evolution of transport has had in the country: accelerating urbanisation and enabling urban sprawl, carving up rural landscapes, and colonising places with cars and strip malls." (Francesca Perry, ICON Magazine)