Albrecht Altdorfer schuf nicht nur die frühesten reinen Landschaftsbilder, sondern nahm als erster Künstler auch die Architektur, besonders den Innenraum, als selbständigen Bildgegenstand ernst. Während seine Zeitgenossen Baumotive noch mehr oder weniger als Beiwerk der figurenbezogenen Komposition auffassten, ließ der Regensburger Maler und Grafiker die Architektur dominieren und bewies besonderes Gespür für ihre sinnlichen und funktionsspezifischen Ausdrucksqualitäten. In der Wahl der Gestaltungsmittel kam er bereits um 1520 zu vergleichbaren Lösungen wie das im 17. Jahrhundert in Holland zur eigenen Bildgattung avancierte Architekturbild, zu dessen Entwicklung Altdorfer erste Beiträge lieferte.Friederike Hauffe behandelt Albrecht Altdorfers autonome Architekturdarstellungen erstmals als geschlossene Gruppe und veranschaulicht damit die grundlegende Bedeutung dieser Bildschöpfungen für die Geschichte der Raumdarstellung. Die Autorin berücksichtigt methodisch die spezifische, imSpektrum von räumlicher Vorstellung und bildlicher Präsentation von Bauwerken angesiedelte Problematik und arbeitet auf dieser Grundlage heraus, wie umfassend der Künstler das Thema hinsichtlich seiner signifikanten formalen und inhaltlichen Möglichkeiten auslotet. Damit werden Altdorfers Architekturdarstellungen als Leistungen eigener Qualität gewürdigt, während man sie bisher entweder eindimensional als träumerische Fantasien eines Stadtbaumeisters oder bloß als neben den Landschaften mögliche Varianten stimmungsvoller Raumdarstellung betrachtete.
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