Wir leben im Anthropozän. Die Menschheit hat der Erde ihren Stempel aufgedrückt: Es gibt mehr künstlich hergestellte als natürlich gewachsene Masse. Damit stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung von Architektur: Sie soll die Welt bewohnbar machen, trägt aber durch immensen Ressourcenverbrauch und hohe CO2-Emissionen zur Zerstörung unserer Existenzgrundlagen bei. Wie kam es dazu? Und wie kann Architektur diese Entwicklung umkehren?
Die Wurzeln des zerstörerischen Umgangs mit unserem Planeten liegen in unserer Geschichte. Friedrich von Borries nimmt deshalb die Perspektive zukünftiger Archäolog:innen ein, die sich auf die Suche nach den charakteristischen Bauten unserer Zeit machen. Sie stoßen nicht nur auf repräsentative Architektur-Ikonen, sondern auch auf Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore, die viel über unsere zerstörerische Produktions- und Lebensweise verraten. Friedrich von Borries zeichnet dabei einPsychogramm fortgeschrittener Industriegesellschaften und wagt einen Ausblick auf eine zukünftige Architektur, in deren Mittelpunkt nicht allein der Mensch und seine Bedürfnisse stehen.
Die Wurzeln des zerstörerischen Umgangs mit unserem Planeten liegen in unserer Geschichte. Friedrich von Borries nimmt deshalb die Perspektive zukünftiger Archäolog:innen ein, die sich auf die Suche nach den charakteristischen Bauten unserer Zeit machen. Sie stoßen nicht nur auf repräsentative Architektur-Ikonen, sondern auch auf Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore, die viel über unsere zerstörerische Produktions- und Lebensweise verraten. Friedrich von Borries zeichnet dabei einPsychogramm fortgeschrittener Industriegesellschaften und wagt einen Ausblick auf eine zukünftige Architektur, in deren Mittelpunkt nicht allein der Mensch und seine Bedürfnisse stehen.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensent Benjamin Knödler lässt sich von Friedrich von Borries die Architektur und die Welt erklären und blickt anschließend mit anderen Augen auf letztere. Borries beschäftigt sich laut Knödler mit der Frage, wie Architektur im Zeitalter des Anthropozän, also der auch geologisch nachweisbaren Eingriffe der Menschen in natürliche Prozesse, zu bewerten ist. Er bedient sich dabei, lernen wir, einer ein wenig mysteriösen Gestalt namens Aia, die "spekulative Archäologie" betreibt, indem sie darüber nachdenkt, was derzeit existierende Bauten für die Zukunft unseres Planeten bedeuten. Insgesamt nichts Gutes, lernt Borries: Beton etwa, ein wichtiger Baustoff der Moderne, versiegelt Böden. Supermärkte und Bungalows zeigten an, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Die Schlüsse, die Borries aus all dem zieht, sind kapitalismuskritisch, aber nicht frei von Hoffnung, fasst Knödler die ihn bereichernde Lektüre zusammen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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