Wir leben im Anthropozän. Die Menschheit hat der Erde ihren Stempel aufgedrückt: Es gibt mehr künstlich hergestellte als natürlich gewachsene Masse. Damit stellt sich auch die Frage nach der Verantwortung von Architektur: Sie soll die Welt bewohnbar machen, trägt aber durch immensen Ressourcenverbrauch und hohe CO2-Emissionen zur Zerstörung unserer Existenzgrundlagen bei. Wie kam es dazu? Und wie kann Architektur diese Entwicklung umkehren?
Die Wurzeln des zerstörerischen Umgangs mit unserem Planeten liegen in unserer Geschichte. Friedrich von Borries nimmt deshalb die Perspektive zukünftiger Archäolog:innen ein, die sich auf die Suche nach den charakteristischen Bauten unserer Zeit machen. Sie stoßen nicht nur auf repräsentative Architektur-Ikonen, sondern auch auf Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore, die viel über unsere zerstörerische Produktions- und Lebensweise verraten. Friedrich von Borries zeichnet dabei einPsychogramm fortgeschrittener Industriegesellschaften und wagt einen Ausblick auf eine zukünftige Architektur, in deren Mittelpunkt nicht allein der Mensch und seine Bedürfnisse stehen.
Die Wurzeln des zerstörerischen Umgangs mit unserem Planeten liegen in unserer Geschichte. Friedrich von Borries nimmt deshalb die Perspektive zukünftiger Archäolog:innen ein, die sich auf die Suche nach den charakteristischen Bauten unserer Zeit machen. Sie stoßen nicht nur auf repräsentative Architektur-Ikonen, sondern auch auf Müllverbrennungsanlagen und Serverparks, mehrstöckige Schweineställe und Saatgut-Tresore, die viel über unsere zerstörerische Produktions- und Lebensweise verraten. Friedrich von Borries zeichnet dabei einPsychogramm fortgeschrittener Industriegesellschaften und wagt einen Ausblick auf eine zukünftige Architektur, in deren Mittelpunkt nicht allein der Mensch und seine Bedürfnisse stehen.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Joseph Hanimann lernt im Buch von Friedrich von Borries allerhand Staunenswertes bzw. Erschreckendes kennen. Wie wir etwa durchs Bauen und Betonieren uns dauernd pathologisch in die Erdgeschichte einschreiben. Oder wie das architektonische Anthropozän "ins Stottern" kommt, Lösungsversuche (Grünflächen, Ökohäuser) aber nur Symptombehandlung bleiben. Dass Borries eine Menge Material, von Blumenberg bis Latour "verbaut", ist für Hanimann nicht immer angenehm, weil Zentrales im Buch oft nur gestreift wird. Insgesamt aber scheint ihm Borries ein "beeindruckendes Panorama" zu bieten, das den architektonischen Spuren des Anthropozän nachgeht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Borries' Buch bietet ein beeindruckendes Panorama architektonischer Wege und Irrwege. Gelungen ist dabei der Spruch in die archäologische Perspektive durch die Erfindung einer aus der Zukunft zurückblickenden Erzählfigur.« Joseph Hanimann Frankfurter Allgemeine Zeitung 20250401