Auf der Grundlage einer systematischen Erfassung und erstmaligen Untersuchung antiker Kunstbeschreibungen unter kunsthistorischen Gesichtspunkten und Berücksichtigung ihrer Rezeption werden Architektur- und Kunstbeschreibungen des 4. bis 16. Jahrhunderts erfaßt, nach literarischen und künstlerischen Gattungen sortiert, untersucht, ausgewertet und mit erhaltenen Kunstwerken verglichen. Literarische Topik, Traditionen der Kunstbeschreibung, die Bedeutung der Intention des Verfassers und der jeweiligen literarischen Gattung werden als Kategorien der Quellenkritik herausgearbeitet und in exemplarischen Untersuchungen auf kunsthistorische Fragestellungen angewendet. Es entsteht ein Bild der Kunstbeschreibung in Epos, Roman, Historiographie, Pilgerbericht, theologischem sowie erbaulichem Schrifttum und Fachliteratur unter Beachtung der jeweiligen gattungsbedingten Traditionen und Anforderungen. Die Anwendbarkeit kunsthistorischer Interpretationsmodelle läßt sich durch Abgleich mit den untersuchte Zeugnissen von Zeitgenossen überprüfen und in Frage stellen.