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  • Broschiertes Buch

Produktdetails
  • Verlag: Kramer, Frankfurt
  • Seitenzahl: 351
  • Abmessung: 240mm
  • Gewicht: 680g
  • ISBN-13: 9783782905145
  • Artikelnr.: 25152195
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.12.2004

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

Es ist ja nicht alles Gold, was glänzt. An Büchern über Frankfurt ist kein Mangel. An guten Büchern über Frankfurt schon. Einiges scheint nur produziert worden zu sein, um verramscht zu werden. Eine größere Halbwertszeit versprechen aufwendig gestaltete Bildbände, weil sie die Metamorphose von der aktuellen Bestandsaufnahme zur historischen Reminiszenz mühelos schaffen, während sie Jahr um Jahr im heimischen Buchregal stehen. Eine größere Wirkung haben zum Beispiel auch wissenschaftliche Studien - derzeit vor allem Sammelbände mit Beiträgen vieler Autoren zu diesem und jenem Aspekt, denn an einer ausführlichen Gesamtgeschichte der Stadt fehlt es noch immer. Die "Frankfurter Allgemeine/Rhein-Main-Zeitung" stellt auf dieser Seite wie stets in der Vorweihnachtszeit eine Reihe von Büchern zur Vergangenheit und Gegenwart Frankfurts vor - zum Teil Neuerscheinungen aus diesem Jahr, zum Teil Bücher aus den Vorjahren. Gemeinsam ist ihnen, daß sie wohl über den Tag hinaus bestehen werden. (mak.)

Tagsüber mag Frankfurt die Stadt der Banker und Berater sein. Aber wenn es dunkel wird, zeigt die Metropole ein anderes Gesicht. Bis heute gilt sie als ein Zentrum der Jazzmusik, für die bei weitem nicht nur Albert und Emil Mangelsdorff stehen. Jürgen Schwab, freier Mitarbeiter dieser Zeitung, hat die Jazz-Geschichte Frankfurts aufgearbeitet, vom Kaiserreich über die swingenden Zwanziger und die düstere Zeit des "Dritten Reiches" bis zu den Glanzzeiten der fünfziger Jahre. Und auch die Gegenwart kommt zu ihrem Recht.

Jürgen Schwab, Der Frankfurt Sound. Eine Stadt und ihre Jazz-Geschichte(n), Societäts-Verlag, Frankfurt 2004, 29,90 Euro.

Nicht leicht auszumachen, wer hier die Hauptrolle spielt", schreibt Eva Demski in diesem neuen Frankfurt-Buch, "Geschichte oder Fortschritt? Bürgersinn, Großmut, Kleinlichkeit, Glauben und Weltgier - alles auf engem Raum versammelt." Und alles in einem Buch: In farbigen und schwarzweißen Fotos zeigt Mirko Krizanovic die "Frankfurter Kontraste"; Eva Demski hat die Bilder mit leichter Hand kommentiert. Das Buch ist nur im "Frankfurt Forum" auf dem Römerberg erhältlich.

Frankfurter Kontraste. Contrasts of Frankfurt. Herausgeber: Presse- und Informationsamt der Stadt Frankfurt, Societäts-Verlag, Frankfurt 2003, 10 Euro.

Es ist nicht so, daß Frankfurt nur einen Grüngürtel hat. Der erste sind die Wallanlagen, beim zweiten handelt es sich um den Alleenring. Der dritte, weiter draußen, ist auch der jüngste: Es war die rot-grüne Stadtregierung, die 1991 begann, die Grünanlagen rund um die Stadt weiterzuentwickeln und zu einem grünen Ring aufzuwerten, der etwa 80 Quadratkilometer umfaßt und vielerlei Freizeitgestaltungen zuläßt. In dem Band mit seinen zahlreichen Fotos ziehen verschiedene Autoren eine Bilanz eines Jahrzehnts Grüngürtel.

Grüngürtel Frankfurt. Komm ins Offene. Herausgeber Stadt Frankfurt, Umweltamt, Societäts-Verlag, Frankfurt 2003, 19,90 Euro.

Das 20. Jahrhundert war in Frankfurt jenes, in dem die Synagogen brannten. Es war aber auch jenes, in dem die Stadt einen Aufschwung zu ungekannter Blüte nahm. In dem von Günter Mick, Ressortleiter der Frankfurter Allgemeinen/Rhein-Main-Zeitung, herausgegebenen Buch "Frankfurt - Streifzüge durch das zwanzigste Jahrhundert" blicken Redakteure dieser Zeitung auf unruhige Jahrzehnte zurück: vom Bau der Alten Brücke bis zur Revolution 1918, vom Siedlungsbau der zwanziger Jahre bis zum Bau des Messeturms.

Frankfurt - Streifzüge durch das zwanzigste Jahrhundert, herausgegeben von Günter Mick, Societäts-Verlag 2002, 9,90 Euro.

Der Wartberg-Verlag hat bereits eine Reihe von historischen Bildbänden zu Frankfurt (wie zu fast allen anderen Städten Deutschlands) vorgelegt. 2004 ist unter anderem "Frankfurt am Main im Bombenkrieg" hinzugekommen. Die Fotos zeigen die Stadt vor, während und nach der Zerstörung durch die Luftangriffe, von denen die schwersten das Zentrum im Frühjahr 1944 trafen. Besonders beeindruckend: einige Farbfotos aus jener Zeit. Bilder von der Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen zeigen eine Welt, die mit dem Krieg unterging.

Evelyn Hils-Brockhoff/Tobias Picard, Frankfurt am Main im Bombenkrieg, Wartberg-Verlag, Gudensberg 2004, 17,80 Euro.

Wem die Frankfurter Geschichte unvertraut ist, dem kann geholfen werden. Hans-Otto Schembs lädt zu einem Spaziergang durch die heutige Innenstadt ein, also das Gebiet der einst ummauerten Reichsstadt. Vom Bau des Doms berichtet er ebenso wie von der Zerstörung der Altstadt im Zweiten Weltkrieg, von der Aufstellung des Heine-Denkmals 1913 ebenso wie vom Wiederaufbau der Alten Oper 1981. Auch die Geschichte der Kleinmarkthalle sowie die des Volksbildungsheims werden erzählt.

Hans-Otto Schembs, Spaziergang durch die Frankfurter Geschichte, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 2002, 17,90 Euro.

Dieses Buch zählt zu den ungewöhnlichsten über Frankfurt. Vorgestellt werden ausschließlich Bars, die "James", "Diamond & Pearls" oder "Pik Dame" heißen. Genauso aufwendig wie manche dieser Lokale ist das Buch gestaltet, mit farbenfrohen Fotos und viel Weißraum und Flattersatz. Die Betreiber sagen Sätze wie "Wenn man die richtigen Menschen kennt, ist alles machbar". Mit soviel Zuneigung hat sich noch niemand dieser Szene gewidmet. Schöner ist nur, in die nächste Bar zu gehen.

Angelika Zinzow, Thorben Leo, Nicole Hoehne, Frankfurter Bargeflüster. Gäste, Macher, Lebenskünstler, Cocon-Verlag, Hanau 2004, 24,90 Euro.

Noch eine Neuerscheinung des Wartberg-Verlags: die Neuauflage des Buches "Frankfurt am Main - gestern und heute". In Fotos wird gegenübergestellt, wie sich Straßen und Plätze vor Zeiten darboten und wie sie heute aussehen. Vieles haben die Zerstörungen im Krieg auf immer verändert, vieles aber wurde erst ein Opfer der Planung einer autogerechten Stadt in der Nachkriegszeit. Aber manche Orte in Frankfurt haben den Zeitläuften getrotzt, das Willemerhäuschen etwa und einige Häuser an der Rosenbergerstraße.

Helmut Nordmeyer/Jan Roewer, Frankfurt am Main - gestern und heute, Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, 16,80 Euro.

Das ist jetzt auch schon wieder acht Jahre her. 1996 starb Liesel Christ, die Frankfurter Volksschauspielerin, die als "Mama Hesselbach" Fernsehgeschichte geschrieben und sich mit dem Volkstheater selbst ein Denkmal in ihrer Heimatstadt gesetzt hatte. Sabine Hock hat nun die Biographie dieser ungewöhnlichen Frankfurterin vorgelegt. Mit Fußnoten und Anmerkungsapparat, wie es sich für eine wissenschaftliche Arbeit gehört, aber auch mit dem Einfühlungsvermögen, das für eine Studie über ein solches Leben unbedingt notwendig ist.

Sabine Hock, Liesel Christ, Volksschauspielerin. Eine Biographie, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 2004, 19,80 Euro.

Wer immer uff seim Drehstuhl sitzt / Un iwwer Zahlereihe schwitzt / Der lechzt als wie gehetztes Vieh / Nach ere Stund voll Poesie." Damit diese Stunde nicht vergebens ist, empfiehlt sich jedenfalls in der Adventszeit ein Blick in diese Neuerscheinung, in der Henriette Kramer elf Weihnachtsgedichte in Frankfurter Mundart zusammengefaßt hat. "Der Chrisbaamständer" ist der Titel des Bändchens wie auch des Gedichts von Ferdinand Happ, dessen Anfang hier zitiert wurde.

Der Chrisbaamständer. Die schönsten Weihnachtsgedichte in Frankfurter Mundart, ausgewählt von Henriette Kramer, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 2003, 9,80 Euro.

Die Nationalsozialisten zerschlugen 1933 die kommunale Selbstverwaltung mit ihren demokratisch gewählten Stadtverordnetenversammlungen. Aber die Kommunalverwaltungen zerschlugen sie nicht. Wie der Römer im "Dritten Reich" funktionierte, wie das Verhältnis zwischen der Stadtverwaltung und der Partei war, beleuchtet Bettina Tüffers in ihrem Buch. Und sie geht auch der Frage nach, was aus den Kommunalpolitikern nach 1945 wurde.

Bettina Tüffers, Der Braune Magistrat. Personalstruktur und Machtverhältnisse in der Frankfurter Stadtregierung 1933-1945 (Studien zur Frankf. Geschichte, 45), Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 2004, 34,80 Euro.

Es gab nicht nur Max Beckmann. Zu den Frankfurter Künstlern der vergangenen zwei Jahrhunderte sind auch sein Schüler Karl Tratt, der vergessene Georg Heck und zum Beispiel der Grandseigneur Heinz Battke zu zählen, einst Professor an der Städelschule. Einen Einblick in die Frankfurter Welt der Kunst im 19. und 20. Jahrhundert gibt dieser wissenschaftliche Sammelband, in dem es zum Beispiel auch um den Frankfurt-Cronberger Künstlerbund in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg geht.

Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, Band 69, hrsg. von Dieter Rebentisch und Evelyn Hils-Brockhoff, Verlag Waldemar Kramer, Frankfurt 2004, 24,50 Euro

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