In Frankreich ebenso wie in anderen Ländern sind die Texte der Shoah-Überlebenden von zwei unvereinbaren Topoi gekennzeichnet. Einerseits können nur die Augenzeugen die Unmenschlichkeit nationalsozialistischer Vernichtungspolitik bezeugen. Andererseits sehen gerade sie sich nicht in der Lage, die erlittenen und gesehenen Grausamkeiten zu benennen. Inwieweit Erinnerungen Ausdruck eines nationalen kulturellen Umfeldes sind, verdeutlicht diese Studie. Sie präsentiert die literarischen Zeugnisse als Bestandteil einer Gedächtniskultur, die zunächst den Mythos der Resistance propagierte und erst zögerlich bereit war, die Verwicklung Frankreichs in die nationalsozialistische Vernichtungspolitik anzuerkennen. Im Anschluss an eine Reflexion zur Figur des Zeugen wird die europäische Debatte zur "question juive" als Ausgangspunkt der folgenden Interpretationen präsentiert.
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