In dieser Arbeit wird ein funktional-pragmatischer Begriff von Argumentieren entwickelt. Anhand von Transkripten empirischer Diskursbeispiele kann die Rekonstruktion eines sprachlichen Handelns geleistet werden, mit dem im Erfolgsfall eine spezifische Störung der Kommunikation behoben werden kann. Die Störung besteht in der divergenten Strukturierung des Wissens von Sprecher und Hörer über ein bestimmtes Thema. Sie kann durch Argumentieren bearbeitet werden. Gelingt dem Sprecher eine Umstrukturierung des Wissens des Hörers, kann das gemeinsame Handeln unbehindert fortgesetzt werden. Im Falle des wissenschaftlichen Argumentierens wird die wissensumstrukturierende Leistung für das diskursive Gewinnen von gesellschaftlich neuem (Forschungsdiskurs) oder individuell neuem (Lehr-Lern-Diskurs) Wissen genutzt.