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In dieser Publikation wird in zwei Beiträgen der "Arisierung" von Mobilien nachgegangen. Die "Arisierung von Mobilien" stellt ein wichtiges, andererseits besonders schwer fassbares Kapitel der "Arisierung" von jüdischem Eigentum dar. Während die "Arisierungsvorgänge" etwa bei Immobilien, durch das Grundbuch oder bei Unternehmen durch die Akten des Handelsgericht mehr oder weniger klar nachvollziehbar sind so hat sich bei mobilen Objekten in zahllosen Fällen die Spur der ehemaligen Eigentümer verloren. Schon dieser in vielen Fällen schwierige Nachweis des Eigentums öffnete für Korruption und…mehr

Produktbeschreibung
In dieser Publikation wird in zwei Beiträgen der "Arisierung" von Mobilien nachgegangen. Die "Arisierung von Mobilien" stellt ein wichtiges, andererseits besonders schwer fassbares Kapitel der "Arisierung" von jüdischem Eigentum dar. Während die "Arisierungsvorgänge" etwa bei Immobilien, durch das Grundbuch oder bei Unternehmen durch die Akten des Handelsgericht mehr oder weniger klar nachvollziehbar sind so hat sich bei mobilen Objekten in zahllosen Fällen die Spur der ehemaligen Eigentümer verloren. Schon dieser in vielen Fällen schwierige Nachweis des Eigentums öffnete für Korruption und persönliche Bereicherung Tür und Tor. Gerade der Bereich der Mobilien war es auch, in dem sich Rückstellungen bzw. Entschädigungszahlungen in der Regel relativ schwer durchsetzen ließen, nicht zuletzt deshalb, weil häufig nicht eindeutig genug bewiesen werden konnte, dass ein bestimmtes Objekt tatsächlich einmal im Eigentum einer bestimmten Person gestanden hatte. Sogar bei Gemälden namhafter Künstler ließ sich dieser Beweis nicht immer zweifelsfrei erbringen, etwa weil verschiedene Maler immer wieder dieselben Motive aufgegriffen hatten und sich die Darstellungen nur in Details voneinander unterschieden.

Im ersten Teil analysieren Gabriele Anderl, Edith Blaschitz und Sabine Loitfellner die verschiedenen Phasen und Formen der Aneignung mobilen Gutes. Sie gehen den daran beteiligten Akteuren und Institutionen wie etwa die "Verwaltungsstelle für jüdisches Umzugsgut der Geheimen Staatspolizei" Vugsta oder die "Möbelverwertungsstelle" Krummbaumgasse in Wien nach.

Im zweiten Teil gehen die Niko Wahl und Mirjam Triendl den Spuren des Verlust nach. Anhand ausgewählter Gegenstände zeigen sie die Bedeutung etwa eines Photos oder eines Kinderspielzeuges für die einzelnen Personen, für die Lebensgeschichte, für die Erinnerung.
Autorenporträt
Gabriele Anderl, Dr. phil (Projektleiterin) geb. in Salzburg, Studium an der Universität Wien; Zahlreiche Forschungsprojekte und Publikationen auf dem Gebiet der Zeitgeschichte, u. a. Gescheiterte Flucht (mit Walter Manoschek), Wien 2001. Forschungsschwerpunkte: NS-Zeit, Judenverfolgung, Oral History, Flüchtlingspolitik. Käthe-Leichter-Preis für Historikerinnen. Lebt als freie wissenschaftliche Autorin und Journalistin in Wien.
Edith Blaschitz, Mag. phil. geb. 1967 in Wolfsberg, Kärnten. Studium der Geschichte und Hispanistik, Forschungsschwerpunkte: Exil, Nationalsozialismus, Lateinamerika, Oral-History; u.a. Mitarbeiterin der Österreichischen Exilbibliothek im Literaturhaus und der argentinischen Historikerkommission CEANA.
Sabine Loitfellner, Mag. phil. Geb. 1974 in Saalfelden (Salzburg), Studium der Geschichte und Politikwissenschaft, Mitarbeiterin der Zentralen Österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz (FStN), zahlreiche Projektmitarbeiten zum Themenbereich Vergangenheitspolitik: Derzeit Mitarbeiterin der Israelitischen Kultusgemeinde Wien/Anlaufstelle für jüdische NS-Verfolgte in und aus Österreich, Bereich Kunstrestitution.
Mirjam Triendl, M.A., 1974 in Innsbruck geboren, lebt z.Z. in München, Studium der Geschichte und Judaistik in Wien, Diplomarbeit "hunger macht blumen aus papier. Über Bücher und T/Räume. Vilna 1941-43.", derzeit Forschungsprojekt und Dissertation zum Thema "Verkörperte Orte. Jüdische Kulturen im böhmischen Bäderdreieck 1890-1938."
Niko Wahl, Mag. phil., arbeitet an historischen Projekten sowie im sozialen und kulturellen Bereich in Wien.