The work consists of 2 volumes: subvolume 1 contains the text, subvolume 2 the catalogue and the indices! North of the Alps, King Manfred is more of an unknown. A Sicilian king with such a name? Yes, the great-grandson of Frederick Barbarossa. Oh, aha. South of Rome, on the other hand, the memory of Re Manfredi is alive. Streets and squares are named after him, as well as bars, hotels, and pizzerias, there is wine that bears his name, and the hearty Torta di Re Manfredi. A popular figure who died tragically. Nearby is a castle of Manfred, here in the church he is also said to have been ... Anyone who follows in Manfred’s footsteps in the former Kingdom of Sicily likes to be questioned a little, reaps delighted astonishment, can listen to anecdotes. Oh, it’s supposed to be about the counts at Manfred’s side? There are also some names known: Corrado d’Antiochia, Galvano Lancia, Manfredi Maletta. They look like shining knights: courageous, noble, loyal, musical. But what tasks did these aristocrats take on in the Kingdom of Sicily, in this well-organized “model state” in which there were specially appointed functionaries for the administration? What distinguished the counts from other aristocratic groups, what connected them with each other? Why did the ruler need them when he could just appoint or depose them? And who belonged to this precarious, illustrious circle in the first place? In order to be able to carry out a study of a part of the organisation of the Regni Siciliae at the end of the High Middle Ages – in the case of the counts – it is necessary to take into account various specifics of this kingdom: 1) the still comparatively young kingship and the diverse cultural influences in the region; 2) the well-organized administrative structure; 3) the feudal sovereignty of the pope, which was not necessarily recognized by the kings. All these aspects are related to the counts and counties: they had an impact on the feudal structure and the anchoring of the nobles in their region; they were able to provide incentives for the development of offices and dignities; they provided the organizational structure into which the counts were incorporated as one of different groups; they offered an alternative to the leading noblemen of the kingdom, in that papal authority could be invoked in addition to royal authority. Thus, both in the Reich and in (Upper )Italy, the well-known factors of office, heredity, military authority, jurisdiction, and variability again play an important role. The counts were subordinate to other aristocratic groups in the empire, but the counts were the highest-ranking aristocratic group in the Regnum Siciliae during the period under investigation. There were neither dukes nor margraves in the Mezzogiorno, and the only prince was Manfred himself, until this title was held under Conradin or the Anjou-dynasty again. The holders of the Sicilian fiefs were the comites, followed in rank by the barones and the milites. These three groups of Sicilian vassals were directly subordinate to the ruler by virtue of the nature of their fiefs. At the top of this hierarchy were the counts. Beyond the title, however, the boundaries in the hierarchy are difficult to draw. Although research has identified some criteria to describe the hierarchy of vassals, but they are rather diffuse. So what was the role of the counts in the Kingdom of Sicily, that had been the subject of so much struggle since the death of the Emperor, but whose position always seemed to depend on the benevolence of the ruler, and who nevertheless led the nobility? Was it primarily a distinction or were there also specific rights and duties associated with the dignity as a count? First of all, it will be necessary to ask whom the men fighting for precedence in the Regnum tried to woo. And vice versa: whose side took the counts and when did they change them? Who – and this needs to be considered at both the ruler’s and nobility’s part – benefited from the uprisings? Did those nobles stand out due to influence, capability, a particularly close relationship to the ruler? What was the basis for claims to the title of a count? What tasks were they entrusted with, and where did they stay? Even after the disappearance of the Hohenstaufen in the Regnum, the counts once again faced the question of acceptance and partisanship. Were they able to defend their social position? What options did they still have as followers of Manfred? In addition to structural issues, attention also will be paid to the count’s as issuer of charters. Beyond the count’s activities and their itinerary, questions arise about the formal design. Did the counts appear as a enclosed powerful group through the use of certain symbols, formats, a uniform formal structure, etc.? Who wrote the deeds of a count? What can be deduced from the formulas used about the political partisanship of the counts? In the end, the author tries to characterize the group of Sicilian counts, to determine their place and function in the structure of the kingdom.Das Werk besteht aus 2 Bänden: Teilband 1 umfasst den Text, Teilband 2 den Katalog und die Verzeichnisse! Nördlich der Alpen ist König Manfred eher ein Unbekannter. Ein sizilischer König mit so einem Namen? Ja, der Urenkel Friedrich Barbarossas. Ach so, aha. Südlich von Rom hingegen ist die Erinnerung an Re Manfredi lebendig. Straßen und Plätze sind ebenso nach ihm benannt wie Bars, Hotels und Pizzerien, es gibt Wein, der seinen Namen trägt, und die herzhafte Torta di Re Manfredi. Ein Sympathieträger, der tragisch ums Leben kam. Ganz in der Nähe ist ein Kastell von Manfred, hier in der Kirche soll er auch gewesen sein … Wer auf den Spuren Manfreds im ehemaligen Königreich Sizilien unterwegs ist, wird gern ein wenig ausgefragt, erntet erfreutes Erstaunen, kann Anekdoten lauschen. Ach, es soll um die Grafen an Manfreds Seite gehen? Auch da sind einige Namen bekannt: Corrado d’Antiochia, Galvano Lancia, Manfredi Maletta. Sie wirken wie strahlende Ritter: mutig, edel, treu, musikalisch. Doch welche Aufgaben übernahmen diese Adeligen im Königreich Sizilien, in diesem durchorganisierten „Modellstaat“, in dem es für die Verwaltung doch eigens eingesetzte Funktionsträger gab? Was unterschied die Grafen von anderen Adelsgruppen, was verband sie untereinander? Wozu benötigte der Herrscher sie, wenn er sie doch ebensogut ein- wie absetzen konnte? Und wer gehörte überhaupt zu diesem prekär-illustren Kreis? Um eine Studie über einen Teilbereich der Organisation des Regni Siciliae am Ende des Hochmittelalters – in Person der Grafen – anfertigen zu können, müssen verschiedene Spezifika dieses Königreiches beachtet werden: 1) das noch vergleichsweise junge Königtum und die vielfältigen kulturellen Einflüsse in der Region; 2) die gut organisierte Verwaltungsstruktur; 3) die – von den Königen nicht zwingend anerkannte – Lehnshoheit des Papstes. Alle diese Aspekte hängen mit der Thematik der Grafen und Grafschaften zusammen: sie wirkten auf die Lehensstruktur und die Verankerung der Adligen in ihrer Region; sie konnten Anreize für die Ausgestaltung von Ämtern und Würden geben; sie gaben das organisatorische Gefüge vor, in welches die Grafen als eine von verschiedenen Gruppen eingegliedert waren; sie boten den Großen des Königreiches eine Alternative, indem neben der königlichen auch die päpstliche Autorität ins Feld geführt werden konnte. So spielen also sowohl im Reich als auch in (Ober-)Italien wieder die bekannten Faktoren Amt, Erblichkeit, militärische Zuständigkeit, Gerichtsbarkeit und Veränderlichkeit eine Rolle. Die Grafen waren im Reich anderen Adelsgruppen nachgeordnet, jedoch machten die Grafen im Untersuchungszeitraum die ranghöchste Adelsgruppierung im Regno Siciliae aus. Es gab im Mezzogiorno weder Herzöge noch Markgrafen und der einzige Fürst war Manfred selbst, bis dieser Titel unter Konradin bzw. den Anjou wieder anzutreffen ist. Die Inhaber der sizilischen Lehen waren die comites, im Rang gefolgt von den barones und den milites. Diese drei Gruppen von sizilischen Lehensträgern unterstanden aufgrund der Art ihres Lehens direkt dem Herrscher. An der Spitze dieser Rangfolge standen die Grafen. Jenseits der Titulatur sind die Grenzen in der Rangordnung allerdings nur schwer zu ziehen. In der Forschung finden sich zwar einige Kriterien für die weitere Hierarchisierung der Lehensinhaber, doch sind diese eher weicher Natur. Welche Rolle übernahmen also die Grafen, um die seit dem Tod des Kaisers so gerungen wurde, deren Position dabei jedoch stets vom Wohlwollen des Regenten abzuhängen schien und die dennoch an der Spitze der Adelshierarchie standen, im Königreich Sizilien? Handelte es sich vor allem um eine Auszeichnung oder waren mit der Grafenwürde auch konkrete Rechte und Pflichten verbunden? Zunächst wird zu fragen sein, um wen sich die um den Vorrang im Regno streitenden Kräfte bemühten. Und andersherum: auf welche Seite schlugen sich die Grafen, zu welchen Zeitpunkten wechselten sie die Fronten? Wer – und dies gilt es, sowohl auf der Herrscher- als auch auf der Adelsebene zu betrachten – profitierte von den Erhebungen? Was zeichnete diese Adligen aus, waren sie besonders einflussreich, besonders fähig, hegten sie eine besonders enge Beziehung zum Herrscher, worauf gründeten sich also die Ansprüche auf einen Grafentitel? Mit welchen Aufgaben wurden sie betraut und wo hielten sie sich auf? Auch nach dem Verschwinden der Staufer im Regno stellte sich für die Grafen erneut die Frage der Anerkennung und der Parteinahme. Waren sie in der Lage, ihre gesellschaftliche Position zu verteidigen? Welche Möglichkeiten standen ihnen als Anhänger Manfreds überhaupt noch offen? Neben strukturellen Fragen soll auch dem gräflichen Urkundenwesen Aufmerksamkeit zuteil werden. Über die gräflichen Aktivitäten und das Itinerar hinaus stellen sich hier Fragen nach der formalen Gestaltung. Traten die Grafen hier durch die Anwendung bestimmter Symbole, Formate, eines einheitlichen formalen Aufbaus u. ä. als geschlossene Gruppe auf? Wer schrieb die Urkunden eines Grafen? Was lässt sich anhand der verwendeten Formeln über die politische Parteinahme der Grafen ableiten? Am Ende steht der Versuch, die Gruppe der sizilischen Grafen zu charakterisieren, ihren Platz und ihre Funktion im Gefüge des Königreiches zu bestimmen.