Der Berater aus der Antike
"Wer seine ganze Energie nur auf den Gelderwerb ausrichtet, schadet der Gemeinschaft und engt sein Leben ein." Was Aristoteles vor über 2000 Jahren feststellte, gilt heute mehr denn je. Zielgerichtetes Handeln, Ausrichtung auf langfristige Unternehmenswerte statt kurzfristigem Profit, wirksame Kommunikation und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sind nur einige der Aufgaben, die der Unternehmensberater Aristoteles uns stellt. Christa Mesnaric schlüsselt das Werk eines der größten Philosophen der Antike für die modernen Managementherausforderungen auf und zeigt, wie wir seine Lehren heute für uns nutzen können.
"Wer seine ganze Energie nur auf den Gelderwerb ausrichtet, schadet der Gemeinschaft und engt sein Leben ein." Was Aristoteles vor über 2000 Jahren feststellte, gilt heute mehr denn je. Zielgerichtetes Handeln, Ausrichtung auf langfristige Unternehmenswerte statt kurzfristigem Profit, wirksame Kommunikation und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit sind nur einige der Aufgaben, die der Unternehmensberater Aristoteles uns stellt. Christa Mesnaric schlüsselt das Werk eines der größten Philosophen der Antike für die modernen Managementherausforderungen auf und zeigt, wie wir seine Lehren heute für uns nutzen können.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.10.2010Alter Meister
Was Manager von Aristoteles lernen können
Es ist in den vergangenen Jahren eine Flut von Büchern über "gutes" Management erschienen. Bei nüchterner Betrachtung sind bahnbrechend neue Erkenntnisse darin kaum zu finden. Man hat den Eindruck, dass, abgesehen von effekthascherischem, "denglischem" Wortgeklingel, alles schon einmal gesagt worden ist - aber eben nicht von allen! Da erscheint es lohnend, alte philosophische Weisheiten, die das abendländische Denken seit mehr als 2000 Jahren geprägt haben, für die in der Wirtschaft Handelnden neu zu entdecken.
Dies ist das Anliegen der Autorin Christa Mesnaric, die in ihrer handlichen Schrift die zeitlosen Weisheiten des großen griechischen Philosophen Aristoteles (384 bis 322 vor Christus) in den Kontext des modernen Managements stellt. Ihre These lautet: Die Beschäftigung mit Aristoteles' Kerngedanken vom Handeln, vom Glück, von der Tugend und der Veränderung ist dazu angetan, Manager in ihrem hektischen Alltag innehalten zu lassen und ihnen einen Moment lang Luft zum Nach-, Neu- und Überdenken zu verschaffen. So sei Aristoteles Managern eine gute Hilfe bei der Erforschung der eigenen Potentiale, der Formulierung von Unternehmenszielen und beim Umgang mit der Ressource Wissen.
In der Tat kann man mit etwas Phantasie an der es der Autorin, die Manager trainiert und coacht, nicht mangelt Zitate von Aristoteles wie etwa "Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen", "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile", "Das Denken für sich allein bewegt nichts, sondern nur das auf einen Zweck gerichtete und praktische Denken" oder "Wer sich einen Dienst erweisen lässt, steht unter dem, der ihn erweist" auch auf das Management beziehen.
Es ist allerdings mehr als gewagt, Aristoteles daher in die Rolle eines zeitgemäßen Unternehmensberaters und persönlichen Coachs zu zerren (Seite 106) und seine allgemeinen Weisheiten zu Ingredienzen eines Rezeptbuches für Manager des dritten Jahrtausends zu machen. Der große Philosoph bewegt sich eher auf einer Metaebene.
Gleichwohl: Die Lektüre des Büchleins schadet gestressten Managern sicherlich nicht. Sie ist anregend, nicht aufregend. Manches von dem, was Manager als Pennäler hoffentlich im Philosophieunterricht einmal gehört haben, wird ihnen hier in einer Version "light" wieder vor Augen geführt.
ROBERT FIETEN
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Was Manager von Aristoteles lernen können
Es ist in den vergangenen Jahren eine Flut von Büchern über "gutes" Management erschienen. Bei nüchterner Betrachtung sind bahnbrechend neue Erkenntnisse darin kaum zu finden. Man hat den Eindruck, dass, abgesehen von effekthascherischem, "denglischem" Wortgeklingel, alles schon einmal gesagt worden ist - aber eben nicht von allen! Da erscheint es lohnend, alte philosophische Weisheiten, die das abendländische Denken seit mehr als 2000 Jahren geprägt haben, für die in der Wirtschaft Handelnden neu zu entdecken.
Dies ist das Anliegen der Autorin Christa Mesnaric, die in ihrer handlichen Schrift die zeitlosen Weisheiten des großen griechischen Philosophen Aristoteles (384 bis 322 vor Christus) in den Kontext des modernen Managements stellt. Ihre These lautet: Die Beschäftigung mit Aristoteles' Kerngedanken vom Handeln, vom Glück, von der Tugend und der Veränderung ist dazu angetan, Manager in ihrem hektischen Alltag innehalten zu lassen und ihnen einen Moment lang Luft zum Nach-, Neu- und Überdenken zu verschaffen. So sei Aristoteles Managern eine gute Hilfe bei der Erforschung der eigenen Potentiale, der Formulierung von Unternehmenszielen und beim Umgang mit der Ressource Wissen.
In der Tat kann man mit etwas Phantasie an der es der Autorin, die Manager trainiert und coacht, nicht mangelt Zitate von Aristoteles wie etwa "Der Anfang ist die Hälfte des Ganzen", "Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile", "Das Denken für sich allein bewegt nichts, sondern nur das auf einen Zweck gerichtete und praktische Denken" oder "Wer sich einen Dienst erweisen lässt, steht unter dem, der ihn erweist" auch auf das Management beziehen.
Es ist allerdings mehr als gewagt, Aristoteles daher in die Rolle eines zeitgemäßen Unternehmensberaters und persönlichen Coachs zu zerren (Seite 106) und seine allgemeinen Weisheiten zu Ingredienzen eines Rezeptbuches für Manager des dritten Jahrtausends zu machen. Der große Philosoph bewegt sich eher auf einer Metaebene.
Gleichwohl: Die Lektüre des Büchleins schadet gestressten Managern sicherlich nicht. Sie ist anregend, nicht aufregend. Manches von dem, was Manager als Pennäler hoffentlich im Philosophieunterricht einmal gehört haben, wird ihnen hier in einer Version "light" wieder vor Augen geführt.
ROBERT FIETEN
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