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Heute wird Aristoteles nicht nur als Klassiker der Philosophie rezipiert, sondern erweist sich als höchst aktueller Gesprächspartner. Seine denkerischen und schriftstellerischen Leistungen prägten die Geistesgeschichte des Abendlandes tief und beeinflussen auch noch Denken und Wissen der Gegenwart. Das große Aristoteles-Lesebuch mit Auszügen aus den wichtigsten Werken. Ein Wegweiser zu Aristoteles und zu den Ursprüngen des abendländischen Denkens. Philosophie für alle.

Produktbeschreibung
Heute wird Aristoteles nicht nur als Klassiker der Philosophie rezipiert, sondern erweist sich als höchst aktueller Gesprächspartner. Seine denkerischen und schriftstellerischen Leistungen prägten die Geistesgeschichte des Abendlandes tief und beeinflussen auch noch Denken und Wissen der Gegenwart. Das große Aristoteles-Lesebuch mit Auszügen aus den wichtigsten Werken. Ein Wegweiser zu Aristoteles und zu den Ursprüngen des abendländischen Denkens.
Philosophie für alle.
Autorenporträt
Annemarie Pieper war von 1981 bis 2001 ordentliche Professorin für Philosophie an der Universität Basel. In ihren Forschungsarbeiten, die sie in zahlreichen Publikationen veröffentlicht hat, setzt sie sich vor allem mit der Existenzphilosophie und der philosophischen Ethik auseinander. Seit ihrer Emeritierung hält sie zudem vermehrt Vorträge zu den Themenschwerpunkten Bildung, Alter, Politik sowie Sinn- und Wertfragen. 2006 erschien im Schwabe Verlag Basel ihr erster Roman Die Klugscheisser GmbH. Annemarie Pieper ist Mitherausgeberin der Kritischen Gesamtausgabe der Briefe Friedrich Nietzsches (KGB), des Jahrbuches der Nietzsche-Gesellschaft Nietzscheforschung sowie Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils Maria.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.1996

Jetzt oder nie: Philosophie!
Autodidakten der Weisheitsliebe erhalten Stoff: Von Platon bis Sartre

Es ist bekannt: Philosophie ist ein schwieriges Geschäft. Wenn nun der Diederichs-Verlag mit dem Schlachtruf "Philosophie Jetzt!" eine Lesebuchreihe zum Thema startet, ist das immerhin mutig; er setzt sich damit an die Spitze eines Trends, sich nach Ausflügen in exotisch ferne Gedankenwelten wieder den Herausforderungen der eigenen Tradition zu stellen.

Das Projekt ist anspruchsvoll: Bis 1997 sollen - unter Federführung von Peter Sloterdijk - zwanzig Bände erscheinen, die jeweils (mit Ausnahme von zwei Bänden zur mittelalterlichen Philosophie) einem Philosophen gewidmet sind. Zusammen sollen sie einen Abriß der Geschichte der Philosophie vermitteln. Angefangen mit Platon und Aristoteles, über Augustinus, "Mittelalter I und II", Bruno und Descartes, liegt der Schwerpunkt der Reihe mit Leibniz, Kant, Fichte, Hegel, Schelling, Marx, Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche, Husserl, Wittgenstein, Adorno und Sartre vor allem auf der deutschen, insbesondere der idealistischen Philosophie. Die französische Aufklärung und der englische Empirismus erscheinen so lediglich im Lichte deutscher Reflexionen.

Die einzelnen Bände der Reihe werden von verschiedenen Herausgebern, ausgewiesenen Wissenschaftlern und Publizisten, gestaltet. Sie folgen im Aufbau einem einheitlichen Schema: Auf eine meist sprühende Vorbemerkung Peter Sloterdijks folgt ein einleitender Essay des Herausgebers, ein tabellarischer Lebenslauf, Originaltexte in Ausschnitten, Anmerkungen, Literaturangaben und Register. Mit rund vierhundert Seiten nehmen die Textausschnitte den größten Raum ein. Die Reihe bietet Lesestoff für Autodidakten der Philosophie oder solche, die es werden wollen.

Die bisher erschienenen sechs Bände (zu Platon, Aristoteles, Bruno, Schelling, Schopenhauer, Sartre) erlauben eine erste Einschätzung. Alle Bände präsentieren dem Leser Auszüge aus den wichtigsten Schriften des jeweiligen Philosophen; er findet in ihnen gewissermaßen die Highlights der entscheidenden Debatten versammelt; die einleitenden Essays führen ihn in den Kontext dieser Debatten ein, hier mehr an der Biographie (Rüdiger Safranski über Schopenhauer, Thomas H. Macho über Sartre), da mehr an Themen und Werk orientiert (Rafael Ferber über Platon, Annemarie Pieper über Aristoteles, Elisabeth von Samsonow über Bruno, Michaela Boenke über Schelling), einmal eher im Konversationston (Sartre, Schopenhauer, Aristoteles, Platon), dann wieder in einer Sprache, die den Leser die Anstrengung des Begriffs gelegentlich deutlich spüren läßt (Bruno und Schelling).

Der von Elisabeth von Samsonow herausgegebene Band über Giordano Bruno ragt heraus, weil in ihm zwei grundlegende Schriften Brunos zum ersten Mal ins Deutsche übertragen worden sind. Die Herausgeberin selbst hat Ausschnitte aus "De magia" (Über Magie) und "De vinculis in genere" (Über fesselnde Kräfte im allgemeinen) aus dem Lateinischen übersetzt. In ihrem Essay charakterisiert Elisabeth von Samsonow Bruno als einen Philosophen der Transformation, der den Übergang des Einen ins Viele, der Welt (der Materie) ins Bewußtsein und umgekehrt zu erfassen sucht. Die Einverleibung des Wahrgenommenen ins Gedächtnis geht den Weg der phantasievermittelten Anverwandlung. In seiner Gedächtniskunst bedient sich Bruno quasimagischer Topoi, archetypischer Bilder, geometrischer Figuren (Kreis, Pentagramm) und Zahlen (Einheit, Fünfheit, Zehnheit). Die Einsicht in die unendliche Vervielfältigbarkeit der Topoi habe Bruno die Vorstellung unendlicher beseelter Welten eingegeben, weniger ein kosmologisches Interesse. Sein Pantheismus sei eher ein "PanMnemismus".

Leider hat Elisabeth von Samsonow die italienischen Zitate in ihrem Essay und auch die lateinischen Passagen in den Schriften Brunos nicht übersetzt. Sie beendet ihren Essay mit einem Überblick über die Wirkungs- und Lebensgeschichte Brunos. Während die Wirkungsgeschichte recht umfangreich ausfällt, erfährt der Leser nur im Telegrammstil, welche Einflüsse auf Bruno selbst gewirkt haben.

Da nicht alle bedeutenden Philosophen glänzende Schriftsteller waren, dürfte es einem weniger bewanderten Leser leichter fallen, seinen Einstieg über Dichter-Philosophen wie Sartre und Schopenhauer zu nehmen, zumal auch die in ihr Werk einführenden Essays sehr ansprechend geschrieben sind; er könnte sich dann in der Geschichte der Philosophie zurückarbeiten über Schelling zu Bruno (auch er ein glänzender Stilist) und zurück zu den Anfängen - sofern er es nicht vorzieht, gleich mit dem Problem des Anfangs bei Platon anzufangen. MECHTHILD LEMCKE

"Aristoteles". Ausgewählt und vorgestellt von Annemarie Pieper. 494 S.

"Giordano Bruno". Ausgewählt und vorgestellt von Elisabeth v. Samsonow. 494 S.

"Platon". Ausgewählt und vorgestellt von Rafael Ferber. 512 S.

"Schelling". Ausgewählt und vorgestellt von Michaela Boenke. 511 S.

"Schopenhauer". Ausgewählt und vorgestellt von Rüdiger Safranski. 576 S.

"Sartre". Ausgewählt und vorgestellt von Thomas H. Macho. 592 S.

Die Bände erscheinen in der Reihe "Philosophie Jetzt!" und werden von Peter Sloterdijk herausgegeben. Verlag Diederichs, München 1995. Je Band 48,- DM.

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