With his unconventional philosophical tracts, his translations from the Hebrew, and his work on Christian kabbala, the neophyte Paulus Ritius (d. 1541), a friend of Erasmus of Rotterdam and Johannes Reuchlin, became one of the most important mediators of Italian Renaissance philosophy in Germany. His attempts to combine the natural philosophy of Aristotle and Averroës with Christianity brought him in conflict with the German universities and culminated in public disputes with the leading Catholic theologians of the day. His fate as an academic outcast was sealed when he undertook to reconcile Catholics and Protestants. The study is an appreciation of Ritius' significance for the history of ideas in the early modern age.
Als Sohn jüdischer Eltern, der als junger Mann zum Christentum übertrat, wurde Paulus Ritius/Paolo Ricci ( 1541), der Leibarzt der habsburgischen Kaiser und Freund des Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlins, zu einem der wichtigsten Vermittler der italienischen Renaissancephilosophie in Deutschland. Seine Übersetzungen aus dem Hebräischen, seine Arbeiten zur Beweistheorie und seine christianisierende Aufarbeitung der Kabbalah vereinigte Ricci zu einer eigenwilligen Philosophie, die der der christlichen Dogmatik eine rationale Rechtfertigung an die Seite zu stellen versuchte und den Forderungen des zeitgenössischen Averroismus, wie er an der Universität zu Padua vertreten wurde, gerecht werden sollte. Riccis Werke, zu deren wichtigsten Autoritäten neben Averroes vor allem Giovanni Pico della Mirandola und Moses Maimonides wurden, brachten ihn in Konflikt mit den deutschen Universitäten und gipfelten in einer öffentlichen Kontroverse um die Weltseele, die Ricci mit dem Theologen Johannes Eck austrug. Zum letzten Vorhaben seines Lebens wurde die Aussöhnung von Katholiken und Protestanten, deren Scheitern Ricci endgültig zu einem akademischen Außenseiter werden ließ.
Riccis bewegtes Leben und seine ungewöhnliche Karriere machen ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit würdigt seine Schriften und seine Bedeutung für die Geistesgeschichte der Frühen Neuzeit umfassend.
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Als Sohn jüdischer Eltern, der als junger Mann zum Christentum übertrat, wurde Paulus Ritius/Paolo Ricci ( 1541), der Leibarzt der habsburgischen Kaiser und Freund des Erasmus von Rotterdam und Johannes Reuchlins, zu einem der wichtigsten Vermittler der italienischen Renaissancephilosophie in Deutschland. Seine Übersetzungen aus dem Hebräischen, seine Arbeiten zur Beweistheorie und seine christianisierende Aufarbeitung der Kabbalah vereinigte Ricci zu einer eigenwilligen Philosophie, die der der christlichen Dogmatik eine rationale Rechtfertigung an die Seite zu stellen versuchte und den Forderungen des zeitgenössischen Averroismus, wie er an der Universität zu Padua vertreten wurde, gerecht werden sollte. Riccis Werke, zu deren wichtigsten Autoritäten neben Averroes vor allem Giovanni Pico della Mirandola und Moses Maimonides wurden, brachten ihn in Konflikt mit den deutschen Universitäten und gipfelten in einer öffentlichen Kontroverse um die Weltseele, die Ricci mit dem Theologen Johannes Eck austrug. Zum letzten Vorhaben seines Lebens wurde die Aussöhnung von Katholiken und Protestanten, deren Scheitern Ricci endgültig zu einem akademischen Außenseiter werden ließ.
Riccis bewegtes Leben und seine ungewöhnliche Karriere machen ihn zu einer der faszinierendsten Gestalten des 16. Jahrhunderts. Die Arbeit würdigt seine Schriften und seine Bedeutung für die Geistesgeschichte der Frühen Neuzeit umfassend.
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"Wer der Illusion huldigt, gemeinsame philosophische Grundlagen und rationale Denkweisen, oder eine die Kulturen übergreifende philosophische Theologie könnten als Grundlage für ein harmonisches kulturelles Zusammenleben dienen, der sollte dieses Buch lesen. [...] Rolings Buch ist eine überaus beeindruckende Arbeit ..."
Karl E. Grözinger in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 3/2009
"Roling hat mit seinem Werk die Deutung einer philosophischen Strömung gegeben, an der niemand vorbeikommen wird, der sich dieses Themas in der Forschung annimmt. Daß dies geschieht, und zwar mit soviel Engagement für den Forscher und Freude für den Leser wie Roling es vorgeführt hat, wäre der Rezeption des Werkes mehr als zu wünschen."
Sebastian Lalla in: Arbitrium 1/2009
Karl E. Grözinger in: Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur 3/2009
"Roling hat mit seinem Werk die Deutung einer philosophischen Strömung gegeben, an der niemand vorbeikommen wird, der sich dieses Themas in der Forschung annimmt. Daß dies geschieht, und zwar mit soviel Engagement für den Forscher und Freude für den Leser wie Roling es vorgeführt hat, wäre der Rezeption des Werkes mehr als zu wünschen."
Sebastian Lalla in: Arbitrium 1/2009