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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Erst zwei Romane hat Mark Cirino, "die große weiße Hoffnung" der Popliteratur, vorgelegt, und schon darf er in Manhatten Creative Writing unterrichten - das ist Amerika, denkt Frank Schäfer und klingt dabei ein wenig neidisch. Das nun in deutscher Übersetzung erschienene zweite Buch Cirinos erfüllt die Gattungsvorgaben hervorragend, schreibt Schäfer und freut sich, dass der Autor viel Musik zitiert und sich nicht scheut, die vom Kino kolportierten Klischees amerikanischer Kultur zu beleben, aber vor allem, weil er Empirie liefere. Das Leben als Reise und das Aussteiger-Sesshaftwerden in all seinen Facetten zu feiern ist der Stoff für den Roman, beschreibt der Rezensent und lobt die "liebevollen, expressiven Detailbeschreibungen". Dem Protagonisten des Romans und seinem Schöpfer geht es um nichts Geringeres als das Weltwissen, meint Schäfer und urteilt weiter, dass sich die Beschreibungen von Zeit zu Zeit zu Mini-Theodizees steigerten oder durchaus etwas von einem Gottesbeweis hätten. Die ganze Erzählkonstruktion erinnert den Rezensenten an den Entscheidungsmonolog eines klassischen Dramas, nur sei er hier zu einem Roman erweitert. Glücklicherweise sei Cirino New Yorker genug, ist Schäfer erleichtert, damit bleibt dem Leser ein simples selig machendes Heilbekenntnis erspart.

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