Es ist das Jahr 1961, Wassili Grossman rattert im Zug nach Jerewan, eine der ältesten Städte der Welt. Tief getroffen von der Beschlagnahmung seines Jahrhundertromans Leben und Schicksal reist er durch Armenien. Auf der Suche nach neuem Atem in der Ferne findet er unter den Trümmern der Geschichte des 20. Jahrhunderts Menschlichkeit, Wärme und alles verändernde Eindrücke. Er beginnt zu schreiben.
Die Armenische Reise zeichnet ein Bild der Person Grossman hinter dem Verfasser der großen Erinnerungsromane über die Schlacht von Stalingrad, die Shoah und die Hungersnot in der Ukraine. In seinen feinsinnigen Reisenotizen zeigt sich der große Nachfolger Tolstois als ein hartnäckiger, kraftvoller Denker mit Sinn für Witz und wohltuender Bescheidenheit.
In diesen Streifzügen eines wahrhaften Humanisten wechseln Bekenntnisse, Essays und Anekdoten einander spielerisch ab. Jede Begegnung bringt eine Geschichte mit sich und so setzt sich die Historie dieses Landes, die Repressionen der 1930er Jahre, der Stalinkult, der Zweite Weltkrieg, die Massaker an den Armeniern in der Türkei, die nationalsozialistischen Verbrechen, wie ein Spiegelbild der Erinnerung zusammen. Die Armenische Reise ist nicht nur eine sehr persönliche Begegnung mit dem Schriftsteller Grossman, es ist das spontane Zeugnis eines brillanten Beobachters - voller Rätsel und einer zärtlichen Hingabe an ein Land.
Die Armenische Reise zeichnet ein Bild der Person Grossman hinter dem Verfasser der großen Erinnerungsromane über die Schlacht von Stalingrad, die Shoah und die Hungersnot in der Ukraine. In seinen feinsinnigen Reisenotizen zeigt sich der große Nachfolger Tolstois als ein hartnäckiger, kraftvoller Denker mit Sinn für Witz und wohltuender Bescheidenheit.
In diesen Streifzügen eines wahrhaften Humanisten wechseln Bekenntnisse, Essays und Anekdoten einander spielerisch ab. Jede Begegnung bringt eine Geschichte mit sich und so setzt sich die Historie dieses Landes, die Repressionen der 1930er Jahre, der Stalinkult, der Zweite Weltkrieg, die Massaker an den Armeniern in der Türkei, die nationalsozialistischen Verbrechen, wie ein Spiegelbild der Erinnerung zusammen. Die Armenische Reise ist nicht nur eine sehr persönliche Begegnung mit dem Schriftsteller Grossman, es ist das spontane Zeugnis eines brillanten Beobachters - voller Rätsel und einer zärtlichen Hingabe an ein Land.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ein Buch voller Schmerz und Erinnerungen liest Rezensentin Olga Hochweis. Geschrieben hat es der sowjetische Schriftsteller Wassili Grossman im Jahr 1963, es behandelt seine Reise nach Armenien, ein Land, über das er zunächst kaum etwas weiß, auch Armenisch spricht er nicht. In dem Text fließen Reisebeschreibung, Rückblicke des Autors und weiterführende Gedanken zusammen, beschreibt Hochweis das mal empathische, mal ironische, mal betrübte Buch, in dem Grossmann auf verschiedene Gesprächspartner trifft und zwischendrin sogar Stalin verteidigt, wenn die Armenier aber auch kein einziges gutes Haar an dem Diktator lassen. Auch die in der Sowjetunion tabuisierte Shoah sowie der russische Antisemitismus spielen bei Grossmann eine Rolle, stellt Hochweis klar, weshalb das Buch erst Jahrzehnte nach seiner Entstehung veröffentlicht werden konnte. Insgesamt bespricht die Rezensentin das Buch als einen reichhaltigen Text, der verschiedene Impulse in sich vereint.
© Perlentaucher Medien GmbH
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