Armut hat viele Gesichter. Zwar unterscheidet sie sich in unserer Wohlstandsgesellschaft von der existenzbedrohenden Verelendung in der »Dritten Welt«. Aber auch wir müssen uns fragen: -Wie erleben Menschen Armut und Verarmung gesundheitlich, psychisch, sozial? -Welche spezifischen Armuts- und Gesundheitsbelastungen haben Frauen? -Warum ist Erwerbslosigkeit ein besonderes Gesundheitsrisiko? Die vorliegende Dokumentation thematisiert mit der Armut einen der Aspekte, die Gesundheit beeinflussen. Sie geht zurück auf die Veranstaltungsreihe »Armut im Überfluss - Gesundheit als Privileg«, die von der Bremer Volkshochschule, ProFamilia Bremen, Stadtbibliothek Bremen und dem Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin getragen wurde. Der Gesundheitszustand einer Bevölkerung hängt von vielen Faktoren ab. Die Betrachtung des Krankheitsgeschehens und der medizinischen Versorgungsqualität vermittelt dann ein unvollständiges Bild, wenn die Bedingungen, unter denen Gesundheit und Krankheit entstehen, unberücksichtigt bleiben. Neben den Möglichkeiten zu Selbstbestimmung und Partizipation gehören zu diesen Rahmenbedingungen Umwelt, Arbeitswelt, Wohnbedingungen, psychosoziale Faktoren, die wirtschaftliche Lage, gesundheitsfördernde Verhaltensweisen sowie die medizinische Versorgung.