Arnold Bode ist der Kunstwelt als geistiger Vater und Initiator der documenta-Kunstausstellung bekannt, die seit 1955 in Kassel stattfindet. Weniger bekannt ist sein priva-tes Leben, seine Arbeit als Künstler und Designer, als Innenraumgestalter und Städtebauvisio-när. Geboren 1900, hatte er nach einem Studium der Kunst in Kassel erste Erfolge als Maler und Kurator. Sein beruflicher Einstieg 1930 am Werklehrerseminar in Berlin endete aber bald mit einem Berufsverbot im Nationalsozialismus. Mit Hilfe der Familie schlug er sich mit Innen-ausbau durch. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte er im…mehr
Arnold Bode ist der Kunstwelt als geistiger Vater und Initiator der documenta-Kunstausstellung bekannt, die seit 1955 in Kassel stattfindet. Weniger bekannt ist sein priva-tes Leben, seine Arbeit als Künstler und Designer, als Innenraumgestalter und Städtebauvisio-när. Geboren 1900, hatte er nach einem Studium der Kunst in Kassel erste Erfolge als Maler und Kurator. Sein beruflicher Einstieg 1930 am Werklehrerseminar in Berlin endete aber bald mit einem Berufsverbot im Nationalsozialismus. Mit Hilfe der Familie schlug er sich mit Innen-ausbau durch. Nach dem zweiten Weltkrieg konnte er im Messebau beachtliche Erfolge nach-weisen. Er war Mitbegründer der 1947 neu gegründeten Werkakademie. Dort war er zuerst Dozent für Malerei, 1963-1969 Professor. Sein weiteres Leben war von der 1955 gegründete documenta geprägt, die ihn bis zu seinem Lebensende beschäftigte.Sylvia Stöbe hat die Erinnerungen von noch lebenden Familienmitgliedern, Zeitzeugen und Informationen aus anderen Quellen zusammengetragen und eine Biografie von Arnold Bode erstellt.
1955 in Kassel geboren, Studium der Architektur, freie Architektin, Lehre und Forschung an der Universität Kassel, Promotion, Bauplanerin an der FU-Berlin, Habilitation, Privatdozentin, Leitung Architektursalon-Kassel. Sie hat viele Jahre über den Bruder von Arnold Bode, Paul Bode, ge-forscht.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Knapp, aber angetan empfiehlt Rezensent Ingo Arend diese Biografie über den Documenta-Gründer Arnold Bode. Ganz ohne "kunsthistorischen Überbau" oder literarischen Anspruch, dafür mit umso mehr Details erzählt ihm die Kasseler Architekturhistorikerin Sylvia Stöbe von Bodes Werdegang als Kasseler Kunststudent, Landschaftsmaler und Gründer der Kasseler Sezession, bringt dank gründlicher Recherche kaum Bekanntes ans Licht und spricht Bode von den im Zuge der Vorwürfe gegen Werner Haftmann aufgekommenen Verdächtigungen der NS-Verstrickungen frei, resümiert Arend. Einen weiterführenden Blick auf das System der NS-Kontinuitäten in Kassel hätte sich der Kritiker zwar durchaus gewünscht, dem Verdienst dieser Biografie tut der Mangel aber keinen Abbruch, schließt er.