Arnold Gehlen (1904-1976) gilt neben Max Scheler und Helmuth Plessner als berühmter und umstrittener Vertreter der Philosophischen Anthropologie und ebenso als brillanter Soziologe. Heike Delitz zeigt mit dieser Einführung in Leben und Werk Arnold Gehlens, dass dieser eine grundlegende soziologische Theorie und damit auch eine veritable 'Wissenssoziologie' entwickelte: eine Theorie der menschlichen Welt- und Selbstbilder und ihrer institutionell verankerten 'Leitideen'. Gehlens Perspektive ist die der Philosophischen Anthropologie, die beschreibt, wie sich der Mensch von anderen Lebewesen unterscheidet: Die Besonderheiten des Menschen als 'nicht festgestellten Tieres' erfordern und ermöglichen die 'Institutionen', also subjekt- und weltformende soziale Verpflichtungen. Ins Zentrum rückt Heike Delitz Gehlens bahnbrechendes Buch 'Urmensch und Spätkultur' sowie die dafür grundlegende Anthropologie 'Der Mensch'. Vor diesem Hintergrund macht sie Gehlens Kunst- und Moralsoziologie als differenzierte Gesellschaftsdiagnosen der Moderne sichtbar.
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