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Die drei Leben des Arnold Schwarzenegger
Machtbewusst und charmant, ehrgeizig und unkonventionell- das ist Arnold Schwarzenegger, eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten der Gegenwart. Wie es der frühere Bodybuilder erst zum "Terminator" und dann bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Gesellschaft und Politik geschafft hat und wie das "System Schwarzenegger" funktioniert, schildert Marc Hujer in seiner fesselnden Biographie.
Arnold Schwarzenegger hat einen bemerkenswerten Wandel vom Bodybuilder und Filmstar zum ernstzunehmenden Politiker durchgemacht: Seit 2003
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Produktbeschreibung
Die drei Leben des Arnold Schwarzenegger

Machtbewusst und charmant, ehrgeizig und unkonventionell- das ist Arnold Schwarzenegger, eine der bekanntesten und schillerndsten Persönlichkeiten der Gegenwart. Wie es der frühere Bodybuilder erst zum "Terminator" und dann bis in die höchsten Kreise der amerikanischen Gesellschaft und Politik geschafft hat und wie das "System Schwarzenegger" funktioniert, schildert Marc Hujer in seiner fesselnden Biographie.

Arnold Schwarzenegger hat einen bemerkenswerten Wandel vom Bodybuilder und Filmstar zum ernstzunehmenden Politiker durchgemacht: Seit 2003 ist der aus kleinen Verhältnissen in Österreich stammende Schwarzenegger Gouverneur von Kalifornien, und seine Auftritte und Entscheidungen werden nicht nur in den USA, sondern auch international beachtet. Marc Hujer, der viele Personen aus dem engeren familiären und politischen Umfeld Schwarzeneggers befragen konnte, schildert erstmals ausführlich Schwarzeneggers ehrgeizigen Aufstieg in die Klasse politischer Schwergewichte. Er beschreibt das "System Schwarzenegger", den internationalen "Hofstaat", das Netzwerk, das er über Parteigrenzen hinweg geknüpft hat, und die Beziehungen, die bis in die höchsten und altehrwürdigen Kreise der amerikanischen Politik reichen. Hujer liefert ein faszinierendes Porträt des Ausnahmepolitikers, der sich selten um die Zwänge der Parteipolitik kümmert, nun aber angesichts der Finanzkrise vor fast unlösbaren Aufgaben steht.
Marc Hujer hat unter deutschsprachigen Journalisten den besten Zugang zu Schwarzenegger und seinem Umfeld.
Autorenporträt
Marc Hujer, geboren 1968, begann seine journalistische Laufbahn bei der Süddeutschen Zeitung, zunächst im Bonner Hauptstadtbüro, später in Berlin. Von 2000 bis 2005 war er Korrespondent für die Süddeutsche Zeitung in Washington. Seit 2005 ist er als Reporter für den Spiegel tätig, zuerst im Hauptstadtbüro Berlin, seit 2006 im Auslandsressort.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 07.12.2009

Mit Muskeln an die Macht
Arnold Schwarzeneggers Weg nach Kalifornien
Gäbe Franz Beckenbauer nicht einen feschen Ministerpräsidenten ab? Und könnte nicht Hape Kerkeling auch als Landeschef von Nordrhein-Westfalen glänzen? Versponnene Gedanken – aber auf der anderen Seite des Atlantiks bleiben die Möglichkeiten derart unbegrenzt, dass ein Bodybuilder und Schauspieler Gouverneur Kaliforniens werden konnte. Arnold Schwarzeneggers Weg zeigt, wie anders Amerika ist. Vieles ist dort Wirklichkeit, was Europäer abschreckt – aber auch bewundern lässt. So oder so: Schwarzenegger irritiert in jedem Fall.
An ihm wird die Ambivalenz des deutschen Verhältnisses zu den USA deutlich: Er bleibt uns fremd, und doch ist er irgendwie einer von uns. Geboren 1947 in der Steiermark als Sohn eines Dorfpolizisten, begann er seine Karriere im Münchner Bahnhofsviertel. Zwischen Schwulenkneipen und Bordellen, im Fitnessstudio „Herkules”, erarbeitete sich das Milchgesicht Muskelberge – und mit 19 Jahren den Titel des „Mr. Universum”. Schon damals wusste Schwarzenegger, was er wollte: „Keine Museen, keine Konzerte, kein alter Mist.” Ihn lockte Amerika. Dort konnte er seine Energie ausleben, sich immer wieder neu erfinden. Aus dem Bodybuilder wurde ein Filmstar, aus dem „Terminator” ein Gouverneur, der als konservativer Haudegen erst Ronald Reagan nacheiferte, inzwischen aber den Klimaschutz vorantreibt. Auch Standesgrenzen hat Schwarzenegger bei seiner Heirat mit einer Nichte John F. Kennedys überschritten. Die Familie aus der feinen Ostküstenelite nahm den Schwiegersohn mit seinem alpinen Akzent und den brachialen Manieren offen auf – auch das ist Amerika.
Das aufregende Leben Schwarzeneggers hat Marc Hujer, Korrespondent des Spiegel in den USA, aufgeschrieben. Herausgekommen ist eine Biographie, die zu den anregendsten Büchern dieses Jahres zählt. Hujer heftete sich dem Gouverneur an die Fersen. Er hat ihm bei Starbucks nachgestellt, oder wenn Schwarzenegger am Wochenende mit dem Motorrad durch Los Angeles düste. Mittlerweile zählt Hujer zu den wenigen ausländischen Journalisten, die Schwarzenegger an sich heranlässt. Entsprechend detailliert und kundig ist dieses Buch. Hujer hat Schwarzeneggers Leben nicht auf eine Seifenoper reduziert. Er erzählt ein großes Drama von Aufstieg, Gefährdungen und Wandlungen, von jemandem, der schnell unterschätzt wird und sich auch manchmal überschätzt.
Am Anfang stand das Bodybuilding. Es ist für Hujer der Schlüssel, um Schwarzenegger zu verstehen. Muskelprotz – das ist etwas für arme Leute, für jemanden, der nichts als seinen Körper hat, um aufzufallen. Doch Bodybuilding ist mehr: Es ist „Showbusiness, die Kunst, sich ins beste Licht zu setzen”. Es wurde für Schwarzenegger zur Lebenseinstellung: Er will sich groß machen, eben mit den Muskeln spielen und so Aufmerksamkeit erlangen. Das machte ihn als Bodybuilder erfolgreich, als Schauspieler und schließlich auch als Politiker. Es sind stets dieselben Mechanismen.
Anfang 2011 läuft Schwarzeneggers Amtszeit ab. Fest steht bereits jetzt: Die großen Probleme Kaliforniens konnte auch der „Terminator” nicht lösen. Der Staat ist völlig überschuldet und gelähmt durch Volksabstimmungen: Die Bürger votierten für neue Ausgaben und zugleich für niedrigere Steuern. So sieht der politische Alltag des „Golden State” nach sechs Jahren Schwarzenegger ziemlich grau aus. Nicht „Action” wie im Film löst die Probleme, sondern das Bohren dicker Bretter. Das hat Schwarzenegger nie gelernt. So geht er wohl in einem Jahr beschädigt aus dem Amt. Nun rächen sich die Defizite des Politikers, „dass er sich nicht auf konkrete Programme festlegt, sondern Projektionsfläche für die Wünsche aller bleiben will”.
Haben wir in Europa also Recht, dass wir keine Schwarzeneggers in die Politik lassen? Nein, meint Hujer. Er bleibt davon fasziniert, dass in den USA auch schräge Quereinsteiger eine Chance bekommen. Unsere Verwunderung über den Lebensweg des Gouverneurs sage auch viel über Deutschland aus: „darüber, was hier fehlt, an gesellschaftlicher Offenheit, an Möglichkeiten, vielleicht auch an Irrsinn”. HARTMUT KÜHNE
MARC HUJER: Arnold Schwarzenegger. Die Biographie. DVA, München 2009. 320 Seiten, 19,95 Euro.
Nicht mehr häufig so gut drauf: Arnold Schwarzenegger. Foto: AFP
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Für den Irrsinn eines Landes, das Arnold Schwarzenegger zum Gouverneur machte, hat Hartmut Kühne durchaus Sympathien. Vermittelt durch den Autor Marc Hujer, der ganz nah dran sein darf an Arnie. Dass auch Irritationen im Spiel sind angesichts eines Bodybuilders im Regierungsamt, macht die Sache für Kühne erst interessant. Schwarzeneggers Leben erscheint ihm schon aufregend, doch was Spiegel-Korrespondent Hujer hier detailliert und kundig berichtet, ist für den Rezensenten nicht Seifenoper, sondern großes Drama. Eines, von dem wir womöglich etwas lernen können.

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