Das Arzneimittel ist in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Die gegenwärtige Strukturreform des Gesundheitswesens nimmt vor allem - angesichts der Kostenentwicklung - Finanzierungsfragen der Gesetzlichen Krankenversicherung auf. Unberücksichtigt bleiben der Strukturwandel der Arzneimittelforschung und die Veränderung des Verbraucherverhaltens. Die Beiträge des Buches nehmen sich erstmals dieses Themas an. Demoskopen behandeln das Medikament in der öffentlichen Meinung, Sozialforscher untersuchen Arznei-Compliance und Coping besonders mit Blickpunkt auf Prävention bei Bluthochdruck, auf Alternativen zur Medikalisierung psychosozialer Probleme und auf die Kommunikation zwischen Arzt, Apotheker und Patienten. Der Trend zur Selbstmedikation und Selbstbehandlung wird untersucht. Pharmaindustrie und Apotheker, Ärzte in freier Praxis und Krankenhäusern müssen sich auf einen selbst- und kostenbewußteren Patienten einstellen. Forschungen über öffentliche Meinung, Verschreibungs- und Verbraucherverhalten, Vertrieb und Verkauf des Arzneimittels zeigen einen nachhaltigen Strukturwandel des Medikaments im therapeutischen und diagnostischen Repertoire der Medizin.
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