Arme Menschen sterben früher. Die Mortalität von Armut betroffener Menschen in unserer Gesellschaft ist deutlich erhöht. 31 Prozent der von Armut betroffenen Männer erreicht nicht das 65. Lebensjahr. Armut bedeutet demnach nicht "nur" geringere gesellschaftliche Partizipationsmöglichkeiten, Armut bedeutet in einem der reichsten Länder der Erde früher sterben zu müssen. Krankheit macht arm, und Armut macht krank. Diesen Teufelskreis will der Arzt Prof. Dr. Gerhard Trabert durchbrechen und behandelt in Mainz und Umgebung seit 20 Jahren arme und wohnungslose Menschen. Mit viel Wertschätzung begegnet er seinen Patienten, die sich, selbst wenn sie versichert sind, aus Angst vor Stigmatisierung oft nicht zum Arzt trauen. Etwa 18.000 Menschen leben in Deutschland auf der Straße und 90 Prozent davon bräuchten dauerhaft ärztliche Hilfe, schätzt Trabert. Andreas Reeg begleitete den Arzt und seine wohnungslosen Patienten drei Jahre. Entstanden ist ein Fotoprojekt, das zum Hinsehen auffordert und das den Begriff der Gleichwürdigkeit in wertschätzenden Bildern thematisiert.
Andreas Reeg wurde vielfach für seine sozialen Fotodokumentationen ausgezeichnet und fotografiert unter anderem für Der Spiegel, Die Zeit und Chrismon. Sein Fotobuch Menschen mit Down-Syndrom (Kehrer 2003) wurde mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet.
Andreas Reeg wurde vielfach für seine sozialen Fotodokumentationen ausgezeichnet und fotografiert unter anderem für Der Spiegel, Die Zeit und Chrismon. Sein Fotobuch Menschen mit Down-Syndrom (Kehrer 2003) wurde mit dem Deutschen Fotobuchpreis ausgezeichnet.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.04.2018Arzt der Armen
Krankheit macht arm, und Armut macht krank - seit mehr als 20 Jahren versucht Gerhard Trabert, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Der Sozialmediziner behandelt arme und wohnungslose Menschen in Mainz, fährt mit seinem Kleinbus dorthin, wo sie leben, ans Rheinufer, auf den Domplatz oder zu Tiefgaragen. Auch in Obdachlosenunterkünften hält er Sprechstunden ab und kümmert sich um Patienten, die sonst kaum Hilfe bekommen. Der Fotograf Andreas Reeg hat Trabert drei Jahre lang begleitet, sein bewegender Fotoband ist im Heidelberger Kehrer Verlag erschienen.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Krankheit macht arm, und Armut macht krank - seit mehr als 20 Jahren versucht Gerhard Trabert, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Der Sozialmediziner behandelt arme und wohnungslose Menschen in Mainz, fährt mit seinem Kleinbus dorthin, wo sie leben, ans Rheinufer, auf den Domplatz oder zu Tiefgaragen. Auch in Obdachlosenunterkünften hält er Sprechstunden ab und kümmert sich um Patienten, die sonst kaum Hilfe bekommen. Der Fotograf Andreas Reeg hat Trabert drei Jahre lang begleitet, sein bewegender Fotoband ist im Heidelberger Kehrer Verlag erschienen.
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