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Mit Aschenlauge wuschen die Bäuerinnen bis ins vorige Jahrhundert die Wäsche. Sie stellten sie selbst her und mussten keine Seife kaufen. Aschenlauge steht damit für eine Zeit, in der die Bauern selbstständig waren und die meisten Dinge des Lebens selbst herstellten. Roland Girtler lässt diese Zeit lebendig werden. In Roland Girtlers Buch kommen Mägde, Knechte, Bauern und Handwerker zu Wort, die selbst die alte bäuerliche Kultur bis zum tiefgreifenden kulturellen Wandel der 1950er Jahre erlebt haben. Sie erzählen von Armut und harter Arbeit, aber auch von tiefem Zusammenhalt und Zufriedenheit.…mehr

Produktbeschreibung
Mit Aschenlauge wuschen die Bäuerinnen bis ins vorige Jahrhundert die Wäsche. Sie stellten sie selbst her und mussten keine Seife kaufen. Aschenlauge steht damit für eine Zeit, in der die Bauern selbstständig waren und die meisten Dinge des Lebens selbst herstellten. Roland Girtler lässt diese Zeit lebendig werden. In Roland Girtlers Buch kommen Mägde, Knechte, Bauern und Handwerker zu Wort, die selbst die alte bäuerliche Kultur bis zum tiefgreifenden kulturellen Wandel der 1950er Jahre erlebt haben. Sie erzählen von Armut und harter Arbeit, aber auch von tiefem Zusammenhalt und Zufriedenheit. Sie erinnern sich an die oft schlechte Behandlung von Mägden und Knechten, die Bedeutung der Wilderer, die Freizeitgestaltung und die Feste, die Kontakte zwischen Burschen und Mädchen, die Stellung der Frau, die medizinische Versorgung, den Umgang mit dem Tod und vieles mehr. Diese Erinnerungen zeichnen ein anschauliches Bild vom bäuerlichen Leben wie es früher einmal war.
Autorenporträt
Roland Girtler ist em. Universitätsprofessor am Institut für Soziologie der Universität Wien. Er studierte Jurisprudenz, Ethnologie, Urgeschichte, Philosophie und Soziologie an der Universität Wien.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.12.2012

So lebten die Bauern

Hier treibt einer Feldforschung im Gebirge: Mit seiner Mischung aus "autobiographischer Erinnerung", "teilnehmender Beobachtung" und unstandardisierten Interviews hat sich der heute einundsiebzigjährige Verfasser dieses Buches in der Soziologie längst als feste Randerscheinung etabliert. Und erscheinen tut er regelmäßig, dieses und nicht zum ersten Mal kehrt er in seine oberösterreichische Heimat Spital am Pyhrn zurück. Ein Dorf, in dem es bis in die fünfziger Jahre hinein sechzig Kleinbauern gab. Heute schneidet die Autobahn durchs Tal, und an die Zeit der Wilderer und Mägde erinnert ein Museum. Der Sohn eines Landarztehepaars - beide Eltern waren promovierte Mediziner - erlebte als Kind eine intakte bergbäuerliche Welt, in der die Gegenstände des täglichen Gebrauchs selbst hergestellt wurden. Die im Titel angeführte Aschenlauge wurde als Seifenersatz zum Waschen verwendet, zum Zähneputzen nahm man Ruß aus dem Ofen. Dienstboten wurden geschunden; Frauen, die ein Kind geboren hatten, galten als unrein und mussten erst vom Pfarrer "angeweiht" werden, bevor sie auf ihren Platz in der Kirche zurückkehren durften. Raufereien dienten der Selbstdarstellung und Freizeitgestaltung. Die Armut war ständiger Begleiter dieser Existenz, die Arbeit war ebenso hart wie die zwischenmenschlichen Beziehungen. Dann kam die neue Zeit, die Autarkie war dahin, mit dem Fremdenverkehr zogen Konsum und Idealisierung der Vergangenheit ein. Kein neuer Befund, kein optimistisches Buch, ein sorgfältig bewahrendes. (Roland Girtler: "Aschenlauge". Die alte Kultur der Bauern. Böhlau Verlag, Wien 2012. 366 S., geb., 24,90 [Euro].)

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