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Asia is now the center of comic illustration. This cutting-edge collection showcases the work of illustrators from Asia. Many new artists have been emerging recently from Asia, taking their place in the international comic illustration industry through social media. Although their work shows influences from Japanese anime and manga, the superior drawing skills and pursuit of originality in each of these artists' work results in a fresh and intense take on traditional styles. This book showcases 46 illustrators focusing mainly on young up-and-coming artists and collects over 250 illustrations…mehr

Produktbeschreibung
Asia is now the center of comic illustration. This cutting-edge collection showcases the work of illustrators from Asia. Many new artists have been emerging recently from Asia, taking their place in the international comic illustration industry through social media. Although their work shows influences from Japanese anime and manga, the superior drawing skills and pursuit of originality in each of these artists' work results in a fresh and intense take on traditional styles. This book showcases 46 illustrators focusing mainly on young up-and-coming artists and collects over 250 illustrations in total. Each artist is introduced in 2 to 6 pages. Most artists does digital drawing but there are some who does watercolor and ink painting. Immerse yourself in the work of these artists working at the forefront of the creative world of Asia. The Cover illustration was done by a Singaporean artist Guweiz.
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Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.01.2021

Heldinnen der Besinnung

Die Zeit der Übermenschen geht zu Ende: Wie der Digitalmaler Guweiz aus Singapur neue Leitfiguren für unsere Phantasie erfindet.

Weder der Deckweißklecks noch das Rieseln im Röhrenfernseher sind die besten Mittel, Schnee künstlerisch darzustellen. Pixel auf dem Flüssigkristallschirm taugen mehr: Vom Skelett des Einzelflöckchens bis zum weißen Naturteppich auf dunkler Treppe erfassen sie das Phänomen perfekt, lernt man bei Gu Zheng Wei alias "Guweiz", einem 1995 in Singapur geborenen Künstler, der mittels digitaler Technik ohne abgestanden andächtigen Achtsamkeitsschleim Figuren im Vollzug der Selbstbesinnung gestaltet: die einsame Studentin beim Einkaufen spätabends im Supermarkt, ihre wählerische Kommilitonin in der menschenleeren Buchhandlung, die entrückt musizierende Geigerin auf dem Hochhausdach oder die kampfmüde Kriegerin mit martialischer Maske in verregneter Dämmerung.

Guweiz gehört, wie ein für den kommenden Sommer vom britischen Verlag Pie International angekündigter Bildband namens "Asian Illustration" behauptet, zu den rund fünfzig entscheidenden Kräften der weitestentwickelten Region in diesem Fach, die sich durch einen "unverwechselbar ausdrucksvollen Stil" auszeichnen. Die bereits 2020 erschienene Werkschau "Guweiz - The Art of Gu Zheng Wei", aus der auch unser Bild der jungen Dame auf dem Weg zum Wintermarkt stammt (erschienen bei 3dtotal Publishing) stellt sein bisheriges Schaffen vor; man kann es aber auch, wenn man das dem Produktionsprozess gemäße Endgerät dem Buch vorzieht, bei Deviant Art entdecken, im wichtigsten Online-Schaufenster dieser Art Pop-Grafik also (www.deviantart.com), wo Guweiz seit sieben Jahren aktiv ist.

Diese Sorte Kunst, nämlich Erzählgrafik diesseits von Comic und Manga, die auf Tableaux (statt in Bildsequenzen) detailliert durchdesignte Figuren in spekulative Welten stellt, wird in der galeriengestützten Kunstwelt oft als Gebrauchskitsch abgetan, weil sie zwar das Computerspielwesen, Filmplakate, Plattencover und die Buchumschläge heutiger populärer Phantastik dominiert, aber nichts zu einer visuellen Tradition beiträgt, die das Zeichnen und Malen vom Gegenständlichen zur Abstraktion und nebenher auf zahllose Irr- und Abwege geführt hat. Diese Missachtung ist freilich kaum gescheiter, als eine Fatwa gegen alle Popmusik mit der Begründung wäre, diese bereichere das musikalische Erbe des Abendlandes zwischen Johann Sebastian Bach und Max Richter um nichts, was Notenblattlektüre erkennen könnte.

Wer heute über einen Film sagt oder schreibt, er sehe aus wie ein Computerspiel, will den Film damit meist schmähen. Zu Alfred Döblins Zeiten war's dagegen noch ein Lob, wenn über einen Roman gesagt wurde, er verwandle sich den Erzählrhythmen des Films an. Nicht der Grenzverkehr zwischen medialer Technik und aktueller Ästhetik hat seither nachgelassen, sondern die Bereitschaft approbierter Kulturkritik, herauszufinden, auf welche Weise ein Werk eben das ist, was es ist (statt darüber zu predigen, was es "bedeutet"). Die dünkelhafte Betrachtungsfaulheit gängiger Auseinandersetzungen mit visueller Pop-Gegenwartskultur, die nie in "Character Design Quarterly" blättern würde, lässt einen riesigen Kontinent, Gelegenheit anregendster Urteilsbildung, einfach brachliegen.

Für weniger Bornierte jedoch stellt "Guweiz - The Art of Gu Zheng Wei" per ausführlicher Selbstauskunft hohe Produktionstransparenz her: Wie der Künstler genau am PC oder am Tablet zeichnet und malt, wie er mit Adobe Photoshop Sättigungsgrade und Farbwerte verfeinert und dass eine "Leinwandgröße" zwischen drei- und viertausend Pixeln den optimalen Rahmen für seine Schöpfungen bereitstellt, erhellt er im gedruckten Studiobesuch ebenso unangestrengt wie seinen ikonographischen Weg vom Popgrafik-Konsumenten zum Schöpferischen: Man sieht ihm förmlich dabei zu, wie er sich von der Comic-Übermenschenimago abwendet, die noch kurz vor der Pandemie via Blockbusterkino den weltmedial-popkulturellen Sinn fürs monumentale Menschenbild bestimmt hat.

Die Krisen, die nicht nur seinem Publikum jetzt zu schaffen machen, fordern koordiniert-kollektives Handeln; Gefolgschaft und Gehorsam im Zeichen der heiligen Johanna der Wetterbeobachtungsstationen, Greta Thunberg, oder des Horrorclowns Donald Trump nützen da gar nichts. Voraussetzung für die nötige effektive Solidarität ist das Zu-sich-Kommen und Bei-sich-Sein im klaren Kopf (Jesus mahnt völlig richtig, den Nächsten zu lieben "wie dich selbst", dabei also auch den Sinn fürs individuelle Ich nicht verwahrlosen zu lassen). Die von Guweiz beim anmutigen Innehalten betrachteten Mädchen- und Frauengestalten sind Schutzengel ästhetischer Selbsterziehung in genau diesem Sinn.

DIETMAR DATH

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