'Martin Kihn hat keine Lust mehr, ein netter Typ zu sein. Denn mal ehrlich, was hat ihm das genützt? Für seine Nachbarn ist er seit Jahren Luft, sein Hund speist fürstlicher als er und in seiner Firma wird er von einem zehn Jahre jüngeren Kollegen gedemütigt, der ihn auf der Karriereleiter längst überholt hat. Deshalb entwickelt Kihn einen teuflischen Plan: Er beschließt, tougher zu werden, gewiefter, gerissener, gemeiner. Er will alle Techniken und Spielarten der Manipulation, der Hochstapelei und Täuschung erlernen, die Leute wie Donald Trump nach oben gebracht haben. Urkomisch und hinreißend niederträchtig schildert Kihn seine wundersame Wandlung vom Paulus zum Saulus und zeigt, wie die Welt sich schlagartig für ihn ändert. Ein erfrischender und höchst unterhaltsamer Selbstversuch, der außerdem ungeahnte Impulse für das eigene soziale Handeln liefert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nicht sonderlich begeistert ist Rezensentin Verena Mayer von Martin Khins Buch "Asshole". Sie beschreibt das Werk um einen viel zu netten New Yorker, der sich oft ausnützen lässt und dessen Leben etwas fad zu sein scheint, als eine Art Anleitung, wie man als Softie zum Macho wird, als ein Selbsthilfeprogramm, das biedere, kreuzbrave Männer zu egoistischen, aber glücklichen Arschlöchern verwandelt. Zwar lässt sie dem Buch keinen Totalverriss angedeihen. Denn zumindest die Kulisse, die Kihn beschreibt, findet sie reizvoll: das Amerika der "hibbeligen Erfolgsmenschen", die Jobs und Persönlichkeit wechseln wollen wie die Unterhosen. Zudem scheint ihr das Buch nicht todernst gemeint, sie sieht darin eher eine "hübsche Parodie" populärer Erfolgsratgeber. Aber diese wohlwollende Einschätzung kann das Buch für sie nicht retten, zumal Axel Henricis Übersetzung durch ihre "RTL2-Sprache" jedes Vergnügen im Keim ersticke.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH