Die vorliegende Arbeit macht es sich zur Aufgabe, den Einfluss der asymmetrischen Besteuerung auf Investitionsentscheidungen zu untersuchen. Besteuerungsasymmetrien sind immer zahlreicher in Steuergesetzen zu finden. Dazu wird vorab die asymmetrische Besteuerung formal definiert und dank dieser Festlegung werden verschiedene Beispiele in der deutschen Ertragsbesteuerung identifiziert. Es werden Teilsteuerfunktionen entwickelt, die geeignet sind, in entscheidungstheoretischen Modellen ohne und mit Kapitalmarkt, unter Sicherheit und Unsicherheit sowie im statischen und dynamischen Kontext den Einfluss dieser Eigenart der Besteuerung zu untersuchen. Die Teilsteuerfunktionen sind kompatibel zu den Werkzeugen, die in der Teilsteuerrechnung entwickelt worden sind und zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie komplexe Regelungen über verschiedene Steuerarten hinweg erfassen können. Damit werden verschiedene Effekte teils paradoxer Natur gefunden, die den Einfluss asymmetrischer Besteuerung auf Investitionsentscheidungen transparent machen. Sie liefern einen Erklärungsbeitrag zu Forschungsfragen der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur wie beispielsweise: zum Loss-Refresh-Effekt, der dazu führt, dass die zeitliche Beschränkung von Verlust- oder Zinsvorträgen nicht so stark wie betragliche Beschränkungen ¿ z. B. die Mindestbesteuerung ¿ wirkt; zur Gestalt der Besteuerungsfunktionen, bei deren Konkretisierung durch Teilsteuerfunktionen klar wird, dass intertemporale Asymmetrie-Vorschriften zu einer Verschiebung der Asymmetrie-Achse führen können und damit die Annahme einer Null asymmetrischen Besteuerung problematisch sein kann; zur Berücksichtigung von allgemeinen Teilsteuerfunktionen im Kapitalwertkalkül, wodurch konkretisiert werden kann, inwieweit der ökonomische Gewinn eine symmetrische Besteuerung voraussetzt.
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