Einmal eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen und Tourist im antiken Athen sein - dieser ungewöhnliche Reiseführer macht es möglich. Er enthält alle wichtigen Informationen zu Unterkünften, Sehenswürdigkeiten oder Einkaufsmöglichkeiten im Jahr 432 vor Christus. Details aus dem Alltag lassen das antike Griechenland lebendig werden. Zusätzlich werden die kulturhistorischen Hintergründe der Antike präsentiert. Ein farbiger Bildteil und Karten, mit denen man auch das heutige Athen entdecken kann, ergänzen die Informationen im Buch.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.07.2009NEUE REISEBÜCHER
Für die Tasche Diese zwei kleinen Reiseführer sind wie Zeitmaschinen. Ihnen fehlen nur die Überschallgeräusche, denn sie sind nicht für die Reise in die Zukunft geeignet, sondern für die in die Vergangenheit, genauer gesagt: in die Vergangenheit des antiken Athens und des Londons der Renaissance. "Athen für 5 Drachmen am Tag" und "Shakespeares London für 5 Schilling am Tag" sind grundsätzlich wie herkömmliche Reiseführer konzipiert. Der entscheidende Unterschied ist nur: Sie porträtieren Städte, wie sie vor Jahrhunderten einmal waren und nie wieder sein werden.
Wer beispielsweise 431 vor Christus in Athen ankommt, befindet sich im Zentrum der Kultur der Welt. Man wundert sich zunächst über die barfüßigen Mitreisenden, aber dann merkt man, dass hier alle genauso herumlaufen. Ein Athener zeigt seine Stadt, man kann sich in seinem Haus umsehen, mit ihm spazieren gehen und sich unterwegs die Bedeutung verschiedener Plätze und Sehenswürdigkeiten erklären lassen.
In London sitzt Shakespeare höchstpersönlich in "The City". Ihn möchte man nicht unterbrechen, deshalb nimmt man Kontakt mit einem echten Londoner auf und macht sich auf den Weg zur London Bridge, zum Tower und auf den Tower Hill, wo Schaulustige Hinrichtungen beobachten. Man selbst geht lieber ins Theater, denn hier verbringen die Leute "ihre Zeit damit, dass sie im Theater lernen, was in der Welt passiert", wie damals der Renaissancegelehrte Thomas Platter beobachtete.
Beide Büchlein sind mit historischen Zeichnungen bebildert und lassen sich spannend lesen. Besonders von Geschichtsliebhabern und Kopfreisenden, für die die Gegenwart immer auch mit der Vergangenheit verbunden ist.
egg
Philip Matyszak: "Athen für 5 Drachmen am Tag. Eine Stadt vor 2500 Jahren", Richard Tames: "Shakespeares London für 5 Schilling am Tag. Eine Stadt in der Renaissance". Beide Bücher sind aus dem Englischen übersetzt von Karin Schuler. Sanssouci im Carl-Hanser-Verlag, je 14,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Für die Tasche Diese zwei kleinen Reiseführer sind wie Zeitmaschinen. Ihnen fehlen nur die Überschallgeräusche, denn sie sind nicht für die Reise in die Zukunft geeignet, sondern für die in die Vergangenheit, genauer gesagt: in die Vergangenheit des antiken Athens und des Londons der Renaissance. "Athen für 5 Drachmen am Tag" und "Shakespeares London für 5 Schilling am Tag" sind grundsätzlich wie herkömmliche Reiseführer konzipiert. Der entscheidende Unterschied ist nur: Sie porträtieren Städte, wie sie vor Jahrhunderten einmal waren und nie wieder sein werden.
Wer beispielsweise 431 vor Christus in Athen ankommt, befindet sich im Zentrum der Kultur der Welt. Man wundert sich zunächst über die barfüßigen Mitreisenden, aber dann merkt man, dass hier alle genauso herumlaufen. Ein Athener zeigt seine Stadt, man kann sich in seinem Haus umsehen, mit ihm spazieren gehen und sich unterwegs die Bedeutung verschiedener Plätze und Sehenswürdigkeiten erklären lassen.
In London sitzt Shakespeare höchstpersönlich in "The City". Ihn möchte man nicht unterbrechen, deshalb nimmt man Kontakt mit einem echten Londoner auf und macht sich auf den Weg zur London Bridge, zum Tower und auf den Tower Hill, wo Schaulustige Hinrichtungen beobachten. Man selbst geht lieber ins Theater, denn hier verbringen die Leute "ihre Zeit damit, dass sie im Theater lernen, was in der Welt passiert", wie damals der Renaissancegelehrte Thomas Platter beobachtete.
Beide Büchlein sind mit historischen Zeichnungen bebildert und lassen sich spannend lesen. Besonders von Geschichtsliebhabern und Kopfreisenden, für die die Gegenwart immer auch mit der Vergangenheit verbunden ist.
egg
Philip Matyszak: "Athen für 5 Drachmen am Tag. Eine Stadt vor 2500 Jahren", Richard Tames: "Shakespeares London für 5 Schilling am Tag. Eine Stadt in der Renaissance". Beide Bücher sind aus dem Englischen übersetzt von Karin Schuler. Sanssouci im Carl-Hanser-Verlag, je 14,90 Euro
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Michael Stallknecht hatte ganz offensichtlich sein Vergnügen an diesen beiden Büchern von Philip Matyszak, der darin nach Art der zeitgenössischen Reiseführer und in der bewährten britischen Lockerheit über das antike Athen und das antike Rom informiert. Originell und witzig gebe der Autor Auskunft über Unterkunft, Kulinarisches, ärztliche Versorgung aber auch Sehenswürdigkeiten und Stadtberühmtheiten und schließe das Ganze mit wichtigen Phrasen für den Notfall, so der Rezensent sehr amüsiert. Dass es Matyszak dabei en passant gelingt, Fundiertes über die antike griechische und römische Gesellschaft zu vermitteln, findet Stallknecht zudem beeindruckend. Einzig, dass im Gegensatz zu Griechenland Rom beim britischen Autor etwas schlecht abschneidet und er sich hier ganz auf den "Sandalenfilm-Thrill" verlegt, findet der Rezensent den kulturellen Errungenschaften der Römer gegenüber ein bisschen ungerecht, seinem Vergnügen an den beiden Büchern tut das aber keinen Abbruch.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH