Die Abgeschiedenheit dieses Gebietes der griechischen Halbinsel Chalkidiki mit der orthodoxen und autonomen Mönchsrepublik Athos gehört mit Sicherheit zu den etwas ausgefallenen Reisezielen. Im eigentlichen Sinne ist es dies allerdings nicht. Es entspricht eher einem Eintauchen in die Wagnisse des menschlichen Geistes, der auf den eigenen Spuren in der Zeitlosigkeit versinkt, denn seit mehr als tausend Jahren gelang es, die Mönchsgemeinschaft mit den heute bestehenden 20 Großklöstern und den Siedlungen der Skiten, mit ihrem Geheimnis der Zeitlosigkeit zu bewahren. - Der Autor versteht sich in diesem Sinne als Außenstehender, aber wagt aber auf seinen beiden Reisen den Balanceakt des Verstehens auf eine andere Art, denn er geht den Weg des Malers, legt nieder, welche Bedeutung die hier auf dem Athos gewählte Lebensform der Mönche hat. Er begibt sich hinein in die Denkwürdigkeiten und Begebenheiten, welche von jeher spekulativ auf diese Halbinsel bezogen wurden. - Das Buch verschafft darüber hinaus einen Eindruck über die Klöster auf dem Athos, die durchaus unterschiedlichen Lebensformen unterliegen, über die Besonderheiten dieser Orte, der Herkunft der Mönche aus unterschiedlichsten Kulturkreisen, wie sie sich letztendlich zu einem eigenen homogenen Kulturkreis entwickeln. Der Athos gilt heute als eine Bastion der oströmischen Kirche, der östlichen Orthodoxie. Wir sollten aber nicht vergessen, dass diese zum abendländischen europäischen Denken beitrug und die Kultur des sogenannten Abendlandes entscheidend prägte.