>>"Das wird schwer heute", seufzt Bay. Ich nicke. Es wird schwer heute, denke ich, weil ich nicht das tun werde, was ich immer tun wollte. Doch ich weiß, dass Bay das nicht meinte.>>
In einer Welt, die in Unten (unter Wasser) und Oben (an Land) getrennt ist, gelten die Unten als privilegiert.
Die Unterwasserstadt Atlantia ist die Heimat der Zwillinge Rio und Bay ~ aber während Bay Ihr Leben…mehr>>"Das wird schwer heute", seufzt Bay. Ich nicke. Es wird schwer heute, denke ich, weil ich nicht das tun werde, was ich immer tun wollte. Doch ich weiß, dass Bay das nicht meinte.>>
In einer Welt, die in Unten (unter Wasser) und Oben (an Land) getrennt ist, gelten die Unten als privilegiert.
Die Unterwasserstadt Atlantia ist die Heimat der Zwillinge Rio und Bay ~ aber während Bay Ihr Leben und Atlantia liebt, ist es seit jeher Rios größter Traum nach Oben an Land zu gehen. Doch nach dem überraschenden Tod Ihrer Mutter, der Hohepriesterin, nimmt Bay ihrer Schwester das Versprechen ab, für immer bei ihr im Unten zu bleiben. Und so spricht sich Rio am Tag der Entscheidung tatsächlich für Unten aus. Bay, die direkt nach ihr an der Reihe ist, sagt: Oben, und ist innerhalb von Minuten ohne Erklärung aus Rios' Leben verschwunden und lässt sie fassungslos stehen. Allein in Atlantia zurückgelassen, versucht sie das Geschehene zu verstehen.
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Meine anfängliche Begeisterung ist leider ziemlich rasch abgeflaut und zurück blieb nur gefühlte Mittelmäßigkeit. Schade eigentlich, denn die Idee von Atlantia, einer von Menschen erschaffenen Welt unter dem Meer, fand ich total faszinierend. Allerdings konnte Ally Condie meine Erwartungen nicht komplett erfüllen.
Sie hat es trotz 400 Seiten nicht so wirklich geschafft "Atlantia" ein eigenes Gesicht und Persönlichkeit zu geben und meiner Meinung nach, auch die Chance verpasst, eine neue einzigartige Welt zu kreieren. Es gab hier und da Ansätze (wie z.B. der Tiefmarkt), die zum Ende hin auch mehr wurden, aber ein Atlantia als Welt unter Wasser mit all seinen Figuren, Eigentümlichkeiten und Plätzen, war immer nur sehr oberflächlich vorhanden.
Auch den Charakteren fehlte es allesamt an Tiefe. Sie waren zwar nett, aber irgendwie auch 0815 und austauschbar. Weder direkt sympathisch noch unsympathisch und seltsam emotionslos. Ich konnte nicht wirklich einen Bezug zu ihnen aufbauen und somit auch wenig mit ihnen fühlen. An leicht schrägen Nebenfiguren und Charakterköpfen, die der Geschichte ganz gut getan hätten, fehlte es vollständig. Und so dümpelt vor allem der Mittelteil so vor sich hin.
Teilweise hatte ich das Gefühl, Rio schwimmt 200 Seiten lang auf dem Tiefmarkt hin und her und dann wieder her und hin und nichts passiert. Auch alle scheinbar wilden und gefährlichen Aktionen konnten mich weder überzeugen noch emotional erreichen. Alles verlief so reibungs- und auch recht ereignislos ab und war schon vorüber, bevor ich es überhaupt greifen konnte.
400 Seiten, die größtenteils so vor sich hinplätschern waren zu viel. Denn obwohl er sich flüssig liest und ich die Geschichte immer noch recht nett finde, fehlt es dem Roman an Emotionen und vor allem auch an Spannung und Höhepunkten. Und so wirken manche Passagen einfach nur langweilig.
Allein die eingeflochtene Geschichte der Sirenen fand ich sehr interessant. Ansonsten hätte ich gerne viel mehr über das Leben und die Familien etc. auf Atlantia erfahren. Und so blieb alles recht blass und farblos und das nicht nur im Unten, sondern auch im Oben.
Fazit: Ally Condie hat es nicht wirklich geschafft, mich in ihre Welt zu entführen, weder emotional noch per Kopfkino ~ es blieb alles reichlich blass. Dennoch ist Atlantia eine nette Geschichte, allerdings mit viel verschenktem Potential und einem spannungslosen Mittelteil.