Deutsch-Französischer Parlamentspreis für Tim Geiger
Gegen 44 Mitbewerber konnte sich der 37-Jährige mit seiner Monografie "Atlantiker gegen Gaullisten" durchsetzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
In den 1960er Jahren entbrannten in CDU und CSU heftige Auseinandersetzungen über den außenpolitischen Kurs. Zwischen amerikanischer Entspannungspolitik und der Vision eines "europäischen Europas" des französischen Präsidenten de Gaulle stritten Atlantiker und Gaullisten um das angemessene Verhältnis zu Washington bzw. Paris und um die Europa-, Sicherheits- und Deutschlandpolitik.
Soziokulturelle Umbrüche und die ungeklärte Kanzlernachfolge intensivierten diesen Konflikt, dessen ideengeschichtliche Wurzeln Tim Geiger ebenso aufzeigt wie die Abhängigkeit von den Verbündeten.
Auf breiter Quellenbasis werden außenpolitische Sachdifferenzen, persönliche Rivalitäten und Profilierungsbestrebungen der Protagonisten sowie konkurrierende parteiinterne Netzwerke dargelegt.
Pressestimmen
"Zunächst, und für seine gründliche Untersuchung höchst fruchtbar, ergründet Geiger die längerfristigen außenpolitischen Prägungen der maßgeblichen Protagonisten. Im weitgesteckten Rahmen der Jahre 1958 bis 1969 zielt er auf bemerkenswertem Quellenfundament sodann darauf ab, ,Entstehung, Entfaltung und Abklingen' der Kontroverse vom Ende der Ära Adenauer bis zur Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger analytisch zu erfassen..."
Ulrich Lappenküper, FAZ 10.09.2008 "
.... es lohnt sich, dieses Werk zu lesen."
Herbert Elzer, Historisch-Politisches Buch 56 (2008)
"Keiner hat dieses Thema so gründlich und quellengesättigt untersucht wie nun Tim Geiger in seiner umfangreichen Dissertation, die das Hauptaugenmerk auf den Streit um die deutsch-französischen Beziehungen während der Endphase der Ära Adenauer und der Regierungszeit von Ludwig Erhard legt. ... Mit seiner historiographischen Verzahnung von Partei- und Außenpolitik, von Weltanschauung und politischem Personal gelingt Geiger ein Beitrag zu einer modernen Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen."
Peter Hoeres, sehepunkte 8 (2008), Nr. 12
"L'ouvrage de Tim Geiger contribue à mieux comprendre les choix d'orientation, la genèse des bouleversements, le difficile rapprochement - plus qu'on ne l'admet généralement - du couple franco-allemand et bien sûr le souci, aujourd'hui encore, pour l'Allemagne réunifiée de trouver l'option médiane qui préseve les intérêts allemands en Europe en coopération avec la France tout en prenant soin de maintenir d'étroits rapports avec les États-Unis pour mieux affronter les défis et menaces du monde moderne."
(Übers. Silke Stammer: Der Band von Tim Geiger trägt zu einem besseren Verständnis für die Richtungsentscheidungen bei, für die Entwicklungsgeschichte der Umbrüche, für die - mehr als heute zugegeben wird - schwierige Annäherung des deutsch-französischen Tandems und natürlich für die bis heute bestehende Sorge des wiedervereinigten Deutschland, den optimalen Mittelweg zu finden...")
Jérôme Pascal, documents 5/6 Dezember 2008
"insgesamt ein mitunter spannender Blick auf die sechziger Jahre." Strategie und Technik, August 2008
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Gegen 44 Mitbewerber konnte sich der 37-Jährige mit seiner Monografie "Atlantiker gegen Gaullisten" durchsetzen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.
In den 1960er Jahren entbrannten in CDU und CSU heftige Auseinandersetzungen über den außenpolitischen Kurs. Zwischen amerikanischer Entspannungspolitik und der Vision eines "europäischen Europas" des französischen Präsidenten de Gaulle stritten Atlantiker und Gaullisten um das angemessene Verhältnis zu Washington bzw. Paris und um die Europa-, Sicherheits- und Deutschlandpolitik.
Soziokulturelle Umbrüche und die ungeklärte Kanzlernachfolge intensivierten diesen Konflikt, dessen ideengeschichtliche Wurzeln Tim Geiger ebenso aufzeigt wie die Abhängigkeit von den Verbündeten.
Auf breiter Quellenbasis werden außenpolitische Sachdifferenzen, persönliche Rivalitäten und Profilierungsbestrebungen der Protagonisten sowie konkurrierende parteiinterne Netzwerke dargelegt.
Pressestimmen
"Zunächst, und für seine gründliche Untersuchung höchst fruchtbar, ergründet Geiger die längerfristigen außenpolitischen Prägungen der maßgeblichen Protagonisten. Im weitgesteckten Rahmen der Jahre 1958 bis 1969 zielt er auf bemerkenswertem Quellenfundament sodann darauf ab, ,Entstehung, Entfaltung und Abklingen' der Kontroverse vom Ende der Ära Adenauer bis zur Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger analytisch zu erfassen..."
Ulrich Lappenküper, FAZ 10.09.2008 "
.... es lohnt sich, dieses Werk zu lesen."
Herbert Elzer, Historisch-Politisches Buch 56 (2008)
"Keiner hat dieses Thema so gründlich und quellengesättigt untersucht wie nun Tim Geiger in seiner umfangreichen Dissertation, die das Hauptaugenmerk auf den Streit um die deutsch-französischen Beziehungen während der Endphase der Ära Adenauer und der Regierungszeit von Ludwig Erhard legt. ... Mit seiner historiographischen Verzahnung von Partei- und Außenpolitik, von Weltanschauung und politischem Personal gelingt Geiger ein Beitrag zu einer modernen Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen."
Peter Hoeres, sehepunkte 8 (2008), Nr. 12
"L'ouvrage de Tim Geiger contribue à mieux comprendre les choix d'orientation, la genèse des bouleversements, le difficile rapprochement - plus qu'on ne l'admet généralement - du couple franco-allemand et bien sûr le souci, aujourd'hui encore, pour l'Allemagne réunifiée de trouver l'option médiane qui préseve les intérêts allemands en Europe en coopération avec la France tout en prenant soin de maintenir d'étroits rapports avec les États-Unis pour mieux affronter les défis et menaces du monde moderne."
(Übers. Silke Stammer: Der Band von Tim Geiger trägt zu einem besseren Verständnis für die Richtungsentscheidungen bei, für die Entwicklungsgeschichte der Umbrüche, für die - mehr als heute zugegeben wird - schwierige Annäherung des deutsch-französischen Tandems und natürlich für die bis heute bestehende Sorge des wiedervereinigten Deutschland, den optimalen Mittelweg zu finden...")
Jérôme Pascal, documents 5/6 Dezember 2008
"insgesamt ein mitunter spannender Blick auf die sechziger Jahre." Strategie und Technik, August 2008
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Wohlwollend hat der hier rezensierende Historiker Ulrich Lappenküper Tim Geigers Untersuchung des außenpolitischen und innerparteilichen Konflikts in der CDU/CSU zwischen den auf eine Anbindung an die USA setzenden "Atlantikern" und den die deutsch-französische Bindung forcierenden "Gaullisten" aufgenommen. Was dem Historiker Klaus Hildebrand als "unentwirrbares Problemknäuel" galt, versucht nun der Autor in seiner quellengesättigten Studie zu ergründen, wobei er zunächst einmal sehr Gewinn bringend die politischen Voraussetzungen des Konflikts ins Auge fasst, lobt der Rezensent. Auch seine Analyse der Zeit zwischen 1958 und 1969, in der Geiger sich besonders auf die Amtszeit von Kanzler Ludwig Erhard konzentriert, erscheint dem Rezensenten sehr fundiert. Lappenküper betont, dass der Autor deutlich macht, beide Lager hätten durchaus nicht die "Ausschließlichkeit" gehabt, wie die Bezeichnungen "Atlantiker" und "Gaullisten" glauben machen, und die dennoch die CDU/CSU in eine bedrohliche Zerreißprobe trieben. Geigers Einschätzung aber, dass die spätere Hinwendung zu einer Allianz mit den Vereinigten Staaten tatsächlich zu einem grundsätzlichen "Wandel der politischen Kultur" und zur Durchsetzung einer "modernen Mediendemokratie" in der BRD geführt hat, teilt der Rezensent nicht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Zunächst, und für seine gründliche Untersuchung höchst fruchtbar, ergründet Geiger die längerfristigen außenpolitischen Prägungen der maßgeblichen Protagonisten. Im weitgesteckten Rahmen der Jahre 1958 bis 1969 zielt er auf bemerkenswertem Quellenfundament sodann darauf ab, ,Entstehung, Entfaltung und Abklingen' der Kontroverse vom Ende der Ära Adenauer bis zur Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger analytisch zu erfassen..." Ulrich Lappenküper, FAZ 10.09.2008 ".... es lohnt sich, dieses Werk zu lesen." Herbert Elzer, Historisch-Politisches Buch 56 (2008) "Keiner hat dieses Thema so gründlich und quellengesättigt untersucht wie nun Tim Geiger in seiner umfangreichen Dissertation, die das Hauptaugenmerk auf den Streit um die deutsch-französischen Beziehungen während der Endphase der Ära Adenauer und der Regierungszeit von Ludwig Erhard legt. ... Mit seiner historiographischen Verzahnung von Partei- und Außenpolitik, von Weltanschauung und politischem Personal gelingt Geiger ein Beitrag zu einer modernen Geschichtsschreibung der internationalen Beziehungen." Peter Hoeres, sehepunkte 8 (2008), Nr. 12 "L'ouvrage de Tim Geiger contribue à mieux comprendre les choix d'orientation, la genèse des bouleversements, le difficile rapprochement - plus qu'on ne l'admet généralement - du couple franco-allemand et bien sûr le souci, aujourd'hui encore, pour l'Allemagne réunifiée de trouver l'option médiane qui préseve les intérêts allemands en Europe en coopération avec la France tout en prenant soin de maintenir d'étroits rapports avec les États-Unis pour mieux affronter les défis et menaces du monde moderne." (Übers. Silke Stammer: Der Band von Tim Geiger trägt zu einem besseren Verständnis für die Richtungsentscheidungen bei, für die Entwicklungsgeschichte der Umbrüche, für die - mehr als heute zugegeben wird - schwierige Annäherung des deutsch-französischen Tandems und natürlich für die bis heute bestehende Sorge des wiedervereinigten Deutschland, den optimalen Mittelweg zu finden...") Jérôme Pascal, documents 5/6 Dezember 2008 "insgesamt ein mitunter spannender Blick auf die sechziger Jahre." Strategie und Technik, August 2008