Der "Atlas der Filmnarratologie" erläutert komplexe Erzählstrategien einer historisch außerordentlich experimentellen Phase der Filmgeschichte: das Cinema of Narration (1989-2014). Additive, anachronische, simultane, unzuverlässige, metaleptische, paradoxale, zirkuläre (u.a.) Erzählverfahren, die im US-Independet-, Hollywood- und europäischen Kino raffiniert erprobt wurden, werden anhand der epochalen Klassiker aber auch unbekannterer Werke untersucht. Im Zentrum steht dabei die graphische Repräsentation der Strukturen in Form von Infografiken. Damit soll die aktuelle Erzählforschung methodisch ergänzt werden. Der Nutzen für Forschung und Lehre, Wissenschaftler und Studierende, liegt in der Präzisierung der Beobachtungen, Quantifizierung der Aussagen und Sichtbarmachung der Zusammenhänge: Abstrakte Inhalte werden kommunizierbar. Auf die Weise reagiert dieser Atlas auf zentrale Entwicklungen in den Geisteswissenschaften (den pictorial turn, der das Denken und Erkennen in Bildern herausstellt, und den narrative turn, der Erzählstrukturen als Basis kommunikativer Prozesse begreift) und schließt an aktuelle Mapping-Diskurse an.