Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 45,00 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Wein trinken wie Gott in Frankreich - das mag wohl so manchem Weinfreund vorschweben. Denn hier reifen die hervorragendsten Weine der Welt, hier findet man die an Tradition reichsten, erfahrensten Erzeuger, hier stößt man auf eine nur schwer überblickbare Vielfalt von Lagen, deren Weine sich durch einen ganz ausgeprägten, individuellen Charakter auszeichnen. Dieser Atlas der französichen Weine erschließt dem Reisenden unser großes westliches Nachbarland.

Produktbeschreibung
Wein trinken wie Gott in Frankreich - das mag wohl so manchem Weinfreund vorschweben. Denn hier reifen die hervorragendsten Weine der Welt, hier findet man die an Tradition reichsten, erfahrensten Erzeuger, hier stößt man auf eine nur schwer überblickbare Vielfalt von Lagen, deren Weine sich durch einen ganz ausgeprägten, individuellen Charakter auszeichnen. Dieser Atlas der französichen Weine erschließt dem Reisenden unser großes westliches Nachbarland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.12.1998

Bordeaux und die Neue Welt, Degustationsnotizen und Einkaufsführer
Die Weinbücher des Jahrgangs 1998 / Bordeaux bleibt auch für die Autoren attraktiv / Eine Auswahl von Horst Dohm

FRANKFURT, 4. Dezember. Michael Broadbent spricht es offen aus: "Ich degustiere, trinke und genieße Weine aller Arten und Qualitäten aus der ganzen Welt. Doch so gut, so faszinierend, so erfolgreich manche dieser Weine auch sein mögen - immer kehre ich nach Bordeaux heim." Broadbent, der legendäre Direktor des Wine Department von Christie's in London, steht nicht allein. Vielen Weinliebhabern geht es ebenso: Nach langen Reisen durch die Welt der Weine suchen sie den Weg zurück nach Bordeaux. Die Folgen sind überall sichtbar: Die Preise für die guten Weine von Bordeaux steigen ins Unermeßliche. Aber auch auf dem Buchmarkt läßt sich die Faszination nachzeichnen, die von Bordeaux ausgeht: Es gibt kaum ein zweites Weinbaugebiet, das von den Weinautoren so gepflegt würde wie die Region im Südwesten Frankreichs, im Département Gironde.

Der Bücherjahrgang 1998 macht da keine Ausnahme. Schwer im Markt - im wahren Sinn des Wortes (das Buch wiegt 2,65 Kilogramm) - liegt die Neuausgabe "Bordeaux" von Robert M. Parker (Hallwag Verlag, Bern/Stuttgart, 1280 Seiten, 148 DM). Parker beschreibt und bewertet in diesem Buch, das in Amerika frenetisch von den Weinsammlern gefeiert wird, 2700 Weine aus rund 700 Châteaux - "aufgrund von jahrelangen seriösen Geschmacksproben und detaillierten Degustationsnotizen", wie der Verlag beteuert. Die Parkersche Degustations-Bibel, die vielen Weinkäufern als Argumentationshilfe für die Kaufentscheidung dient, ist nach den einzelnen Appellationen gegliedert; innerhalb der Appellationen werden die Weingüter dann alphabetisch geordnet.

Die Jahrgänge, die der Amerikaner beschreibt, reichen von 1997 zurück bis an den Anfang der sechziger Jahre (zumindest bei den berühmten Châteaux). Den Weinbewertungen vorangestellt ist eine allgemeine Einführung, die Einblick in das Weinbaugebiet Bordeaux gibt, sowie eine ausführliche Beschreibung der Jahrgänge von 1945 bis 1997.

Fünfunddreißig bekannte Weingüter aus dem Herzstück von Bordeaux beschreiben der Fotograf Peter Knaup und der Journalist und Schriftsteller Jacques Lamalle in ihrem Buch "Die Châteaux des Médoc" (Wilhelm Heyne Verlag, München 1998, 175 Seiten, 68 DM). Wer blumige (französische) Worte liebt (wie: "Wer das Gittertor von Château . . . aufstößt, betritt in dieser Welt, in der Mensch und Natur sich aufs engste verbinden, eine Götterwelt"), wird hier gut bedient. Am Ende des Bandes finden sich - gegliedert nach den einzelnen Gütern - auch einige handfeste Informationen (Rebfläche, Rebsortenspiegel, Name des Zweitweins). Eine Beschreibung der Jahrgänge fehlt. Ebenso auf Médoc, aber auf einen noch engeren Raum beschränkt sich der britische Bordeaux-Kenner Stephen Brook: nämlich auf die Gemeinde Pauillac. Brook beschreibt aber nicht nur die berühmten Châteaux wie Mouton-Rothschild, Lafite-Rothschild und Latour, er berücksichtigt auch die übrigen klassifizierten Gewächse und weniger bekannte Güter. Die ausführlichen Porträts sind informativ und kurzweilig, die Texte sind mit Begeisterung geschrieben. Ergänzt wird das Buch am Ende mit Verkostungsnotizen (Lichtenberg Verlag, München, 192 Seiten, 98 DM).

Das Weinbaugebiet Bordeaux nimmt auch in Michael Broadbents neuem Buch "Meine Lieblingsweine" den ersten Platz ein (Falken Verlag, Niedernhausen 1998, 223 Seiten, 89 DM). Der britische Weinkenner, der sich als Autor "hier im weitesten Sinn als Amateur, in der französischen Bedeutung des Wortes", versteht, läßt zwar den Burgunder und Champagner, die Weine von der Loire, der Rhône und dem Elsaß oder aus Deutschland und Italien nicht zu kurz kommen, doch macht sein Text deutlich ("das ist ein sehr persönliches Buch"), woran sein Herz vor allem hängt. Broadbent beschreibt die Geschichte der Regionen, die er erwähnt, die Landschaft, die Weinkultur, die besten Jahrgänge und - dem Titel des Buches gerecht werdend - seine Lieblingsweine (die ohne Ausnahme große Namen tragen).

Auch in ihrem "Atlas der französischen Weine" legen Hugh Johnson und Hubrecht Duijker das Schwergewicht mit mehr als sechzig Seiten auf Bordeaux (Hallwag Verlag, 5. Auflage, 264 Seiten, 98 DM). Nur Burgund kann mit vierzig Seiten noch einigermaßen mithalten; die übrigen Weinbauregionen bringen es allenfalls auf zwanzig (die Provence gar nur auf sechs) Seiten. Der Weinatlas ist mit mehr als sechzig Karten gespickt, die dem Wein-Reiselustigen den Weg zu den Weindörfern und Winzern weisen sollen. Die beiden erfolgreichen Weinautoren beschreiben die natürlichen Bedingungen für den Weinbau, nennen die wichtigsten Rebsorten und Weine, führen zu den bedeutenden Winzern und geben Tips für Hotels und Restaurants. Ergänzt wird das alles durch kurze Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, Museen und Festivitäten.

Die Reihe der Hallwag-Weinreiseführer, die Hugh Johnson herausgibt, ist 1998 um drei Bände erweitert worden: um "Rhône", "Provence" und "Südtirol/Trentino/Friaul" (Hallwag Verlag, 152, 136 und 152 Seiten, jeweils 34,80 DM). Über die Rhône und die Provence hat Hubrecht Duijker geschrieben, der Südtirol/Trentino/Friaul-Band stammt aus der Feder von Maureen Ashley. Die Autoren porträtieren die einzelnen Regionen und Weinbaugemeinden in den genannten Gebieten mit ihrer Geschichte, den natürlichen Bedingungen für den Weinbau, den Rebsorten und den kulturellen Besonderheiten. Auch weisen sie den Weg zu wichtigen Erzeugern, zu Hotels und Restaurants. Ein umfangreicher Index am Ende der Führer erleichtert die Suche nach Personen, Weingütern, Städten und Dörfern, Hotels und Restaurants.

Ebenfalls im Hallwag Verlag ist der Band "Weine der neuen Welt" von Max Allen, Tim Atkin, Michael Cooper, Richard Neill, John Platter und Brian St. Pierre erschienen (160 Seiten, 48 DM). Die Autoren porträtieren die Weinbauregionen in ihrer Heimat - in Australien und Neuseeland, in Südafrika, in Südamerika (Chile, Argentinien, Brasilien und Uruguay) sowie in den nordamerikanischen Regionen Kalifornien, Washington, Oregon, New York und Kanada. Die Informationen fallen dabei zuweilen etwas knapp aus, sind für einen ersten Überblick aber ausreichend. Am Ende jeder Gebietsbeschreibung findet sich eine kleine Auswahl von Erzeugern. Auch Jens Priewe schreibt über den Weinbau in der Neuen Welt - über die Weine aus Neuseeland, Australien, Südafrika, Argentienien und Chile sowie aus Kalifornien. Der Band ist informativ und gut bebildert ("Wein. Die neue Welt", Verlag Zabert Sandmann, München 1998, 176 Seiten, 48 DM).

Mit dem österreichischen Weinbau beschäftigt sich Rudolf Knoll in seinem neuen Buch "Die Weine Österreichs" (Wilhelm Heyne Verlag, 247 Seiten, 44 DM). Knoll nennt die Winzer, die nach dem Diäthylenskandal Mitte der achtziger Jahre für die Renaissance des österreichischen Weins gesorgt und die Wende von der ehemaligen Massenware zum Spitzenerzeugnis betrieben haben. Neunzig Weingüter aus fünfzehn der sechzehn österreichischen Weinregionen werden beschrieben - ihre Geschichte, ihre Weine, die Produktionsmethoden. Zu Beginn seiner Weinreise zu den Renommier-Weingütern informiert der Autor über die Besonderheiten des österreichischen Weinbaus: über die Geschichte, die Regionen, die Rebsorten und über das Weinrecht. Ein Bezugsquellenverzeichnis (Österreich und Deutschland) schließt den informativen und anregenden Weinguide ab.

Fleißig wie in jedem Jahr sind auch diesmal wieder die Weintester gewesen, die ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit Weinen und Winzern in Weinführern sammeln. An erster Stelle steht hier nach wie vor der Gault Millau "WeinGuide" von Armin Diel und Joel Payne (Wilhelm Heyne Verlag, München 1998, 534 Seiten, 48 DM), in dem 3350 deutsche Weine der 387 "besten Weinerzeuger" vorgestellt und bewertet werden. Weine, die weniger als 20 DM je Flasche kosten, präsentiert die Önologin Dagmar Ehrlich in der Neuausgabe "Wein 1999. Wegweiser für den Einkauf" (Verlag Michael Girschek, Gümligen/Schweiz 1998, 302 Seiten, 34,80 DM). Ehrlich empfiehlt 500 Weine aus 18 Ländern und nennt die Bezugsquellen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Ebenfalls 500 Weine mit einem Preislimit von 20 DM je Flasche präsentiert der Sommelier Bernd Kreis aus Stuttgart. Dieser Führer unterscheidet sich von seinem Ehrlich-Konkurrenten vor allem dadurch, daß sich Kreis ausschließlich auf das Weinangebot in Baden-Württemberg konzentriert.

Die Weine, die er empfiehlt, stammen aus den deutschen Anbaugebieten Baden, Württemberg, Mosel-Saar-Ruwer, Pfalz, Rheinhessen und dem Rheingau sowie aus Österreich, Frankreich, Italien, Griechenland, Portugal, Spanien sowie aus der Neuen Welt. Ausführliche Verzeichnisse der Bezugsquellen erleichtern die Suche. Ein Einkaufsführer der besonderen Art ist der "Wein-Guide" von Jochen G. Bielefeld (Gräfe und Unzer Verlag, München 1998, 127 Seiten, 12,90 DM. Bielefeld hat in seinem Führer nicht die Prestige- und Spitzenweine gesammelt, sondern 300 Weine, die in Supermärkten, bei Dicountern, in Weinläden und an Tankstellen angeboten werden. Die Palette reicht von "Affentaler" und "Akzente" bis "Zinfandel" und "Zweigelt". Der sympathische Autor, vielen noch als ehemaliger Pressechef des Deutschen Weininstituts in Mainz ein Begriff, ist sich treu geblieben, wie seine flotten Formulierungen auch diesmal zeigen.

Merkwürdiges findet sich in dem Buch "Wein. Die richtige Wahl" von Fiona Becket (Hallwag Verlag, 120 Seiten, 39,80 DM). So behauptet die Autorin forsch, "extra brut" beim Champagner sei weniger trocken als "brut", oder: außerhalb der Champagne heiße französischer Schaumwein Crémant, oder: trotz der Modernisierungsbemühungen sei der Barolo ein Wein mit unzeitgemäß hohem Tanningehalt. Auch in ihren Erläuterungen zur Kellertechnik dürfte die Britin, die für führende englische Tageszeitungen schreibt, den traditionsbewußten Wein-Europäern Schrecken einjagen, wenn sie generell behauptet, Tannine könnten während der Gärung auch in Pulverform dem Most zugegeben werden, oder wenn sie im Zusammenhang mit der Verwendung kleiner Eichenfässer für den Ausbau des Weins anmerkt: "Billiger ist die Zugabe von Eichenspänen während der Gärung, lose oder in einer Art riesigem Teebeutel."

Aus der Fülle der Neuerscheinungen seien noch folgende Publikationen genannt: "Das Wein-ABC" von Dagmar Ehrlich und "Wein für Einsteiger Frankreich" von Susi Piroué (beide im Gräfe und Unzer Verlag, 128 und 160 Seiten, 12,90 und 29,80 DM); "Der kleine Johnson für Weinkenner 1999" von Hugh Johnson (Hallwag Verlag, 20. Auflage, 382 Seiten, 36,80 DM); "Champagner" von Christian Göldenboog" (Verlag Klett Cotta, Stuttgart 1998, 193 Seiten, 36 DM); "Beseelter Wein. Biologisch-dynamischer Weinbau" von Nicolas Joly (Hallwag Verlag, 180 Seiten, 39,80 DM); "Wein. Heilkraft der Natur" von Hans Wagner (W. Ludwig Buchverlag, München 1998, 97 Seiten, 19,90 DM); "Mit einem Schuß Wein" von Cornelius und Fabian Lange sowie Stuart Pigott (Hallwag Verlag, 232 Seiten, 49,80 DM).

Besonders erwähnt seien noch die folgenden zwei Bücher: das "Weinbaulexikon" von Fritz Schumann (Meiniger Verlag, Neustadt/Weinstraße 1998, 294 Seiten 98 DM - mit CD-Rom), das sich zwar vor allem an Fachleute richtet, das in seiner Verständlichkeit und Gründlichkeit aber auch eine Wissensfundgrube für Weinliebhaber ist, sowie das Bändchen "Wein. Eine kleine kulinarische Anthologie", herausgegeben von Hans-Jörg Koch (Philipp Reclam Jun. Stuttgart 1998, 158 Seiten, 12 DM), das sich nicht als "Führer zu den angeblich besten Weingütern" versteht, wie Koch im Vorwort zu verstehen gibt, sondern das Kostproben, Raritäten, Anmerkungen und Amüsantes zum Wein aus zwei Jahrtausenden enthält.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr