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Die wichtigsten Bücher der Literaturgeschichte spielen auf der ganzen Welt. Sarah Baxter bereist in ihrem neuen Buch literarische Orte rund um den Globus: Pulsierende Städte voller Urbanität, Plätze spiritueller Ruhe und Zurückgezogenheit, spektakuläre Landschaften, unberührte Natur, Plätze, die Weltliteratur inspiriert haben. Wir entdecken die Weiten von La Mancha mit Don Quixote, besuchen Clara del Valle im Geisterhaus in Santiago, spazieren über den Alexanderplatz in Berlin oder streifen mit Cathy und Heathcliff durch das Moor von Yorkshire. Jeder Ort hat eine besondere Geschichte: Baxter…mehr

Produktbeschreibung
Die wichtigsten Bücher der Literaturgeschichte spielen auf der ganzen Welt. Sarah Baxter bereist in ihrem neuen Buch literarische Orte rund um den Globus: Pulsierende Städte voller Urbanität, Plätze spiritueller Ruhe und Zurückgezogenheit, spektakuläre Landschaften, unberührte Natur, Plätze, die Weltliteratur inspiriert haben. Wir entdecken die Weiten von La Mancha mit Don Quixote, besuchen Clara del Valle im Geisterhaus in Santiago, spazieren über den Alexanderplatz in Berlin oder streifen mit Cathy und Heathcliff durch das Moor von Yorkshire. Jeder Ort hat eine besondere Geschichte: Baxter verknüpft die Geschichte und Kultur des realen Ortes mit seiner literarischen Wirkung bis in unsere Gegenwart. Handgemalte Illustration mit liebevollen Details komplettieren diese Liebeserklärung an die Phantasie. Eine Reise durch die Welt der Literatur zum Nachschmökern, Mitreisen und Weiterlesen.
Autorenporträt
Sarah Baxter ist Mitherausgeberin von Wanderlust, der Bibel für Individualreisende. Sie schreibt u.a. für den Guardian, The Telegraph und für Runner¿s World und hat mehrere Lonely Planet Bücher verfasst. Zuletzt erschienen ihre Bücher Atlas der spirituellen Orte, A History of the World in 500 Walks sowie A History of the World in 500 Railway Journeys. Barbara Sternthal, promovierte Theater- und Kommunikationswissenschaftlerin, war in der Werbung, Regieassistentin bei George Tabori und Cheflektorin in einem renommierten Verlag, bevor sie sich selbstständig machte. Heute schreibt und übersetzt sie Bücher. Ihre thematischen Schwerpunkte: Biografien, Reisen, Kunst, Kultur, Architektur und Design. Zahlreiche Publikationen zum Wiener Fin de Siècle, über Venedig und vieles mehr. Sie lebt in Wien und ist so oft wie möglich in Italien.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 04.07.2019

REISEBUCH
Nach dem Wurmloch
scharf links
Zwei fantasievolle Atlanten führen an schwer zu erreichende literarische Orte
Weder eine Billig-Airline noch ein Fernbus bringen einen nach Nimmer- und Wunderland, nach Blefuscu oder Mittelerde. Doch Cris F. Oliver tut unbeirrt so, als wäre es mit etwas gutem Willen durchaus möglich, all die fantastischen Orte der Literatur tatsächlich zu bereisen: Obschon etwa Oz in einem unbestimmten Teil der Galaxie liege, müsse man es sich nur während der Hurrikan-Saison in der Prärie von Kansas in einem Holzhaus gemütlich machen und warten, dass sich ein Wirbelsturm bildet, der einen mit sich trägt …
Die Anreise ist also allemal organisierbar, und auch sonst spielt Oliver in seinem „Atlas literarischer Orte“ mit den Chiffren der Tourismusindustrie. Der Autor hat Forschungsreisen im Portfolio auf der Spur des „Herr der Fliegen“, Kulturreisen inklusive Reenactment (nach Camelot), eine Art Airbnb-Angebot (auf dem Asteroiden B 612, Vermieter ist der kleine Prinz), sowie in der Schule von Rok ein Nischen-Angebot für Individualisten, die das Mainstream-Ziel Hogwarts meiden wollen.
Was fehlt, sind die klassischen Strandferien. Bei Oliver gibt es Abenteuerurlaub in Gegenden, für die das Auswärtige Amt gemeinhin eine Reisewarnung ausspricht. Faktisch erlaubt das Buch auf kurzweilige Art, was die Briten Armchair-Travelling nennen: Reisen in der Fantasie. Julio Fuentes hat diesen Atlas illustriert, er bedient sich bekannter Elemente, etwa aus „Alice im Wunderland“, schafft aber seine ganz eigene Ikonografie der Fantasiewelten.
Während in Olivers Atlas ausschließlich fiktive literarische Geografien verzeichnet sind, hat Sarah Baxter für ihren beinahe gleich betitelten „Atlas der literarischen Orte“ reale Städte und Landschaften ausgewählt aus Romanen der Weltliteratur. Es sind Orte, die diese Werke dominieren durch ihren Charakter. Und, obgleich sie literarisch geformt sind, so die Autorin, gäben sie sehr wahrhaftige Auskünfte über die Realität. Weil Orte eben vor allem definiert werden durch Milieus und Mentalitäten. Mutmaßlich habe man mehr davon, wenn man Florenz empfinde statt die Stadt zu studieren, schreibt Baxter, sie also nicht durch den Filter eines Architekturführers wahrnimmt, sondern durch den von E. M. Forsters „Zimmer mit Aussicht“.
Auch wenn die Orte in diesem ebenfalls – von Amy Grimes – hübsch illustrierten Atlas für sich genommen real existieren, haben sie Momente des Fantastischen. Von Bath, wie es Jane Austen von 1801 an erlebt hat, ist zwar noch die urbane Geografie erhalten, die Milsom Street ist nach wie vor eine wichtige Einkaufsstraße. Doch die High Society der Regency-Ära hat keine Entsprechung in der Gegenwart. Die Literatur schlägt Brücken in existierende Orte, die für Reisende dennoch kaum erreichbar sind. Näher als mit Khaled Hosseinis „Drachenläufer“ kämen viele Afghanistan wohl kaum, so Baxter.
STEFAN FISCHER
Sarah Baxter: Atlas der literarischen Orte. Entdeckungsreisen zu den Schauplätzen der Weltliteratur. Illustrationen von Amy Grimes. Aus dem Englischen von Barbara Sternthal. Christian Brandstätter Verlag, Wien und München 2019. 144 Seiten, 25 Euro.
Cris F. Oliver: Atlas literarischer Orte. Von Wunderland bis Mittelerde. Illustrationen von Julio Fuentes. Aus dem Spanischen von Janika Krichtel. Knesebeck Verlag, München 2019. 128 Seiten, 18 Euro.
Die Kartografen des Wunderlandes sowie von Cervantes’ La Mancha machen sich frei
von der kleinkarierten GPS-Genauigkeit unserer Gegenwart. Es geht ihnen nicht um die Abbildung
einer geografischen, sondern einer emotionalen Realität.
Illustrationen: Julio Fuentes, Amy Grimes
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