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Zwei Schwestern, zwei Kulturen, ein gemeinsamer Traum
Zwei Schwestern, die sich verlieren und erst aus der Distanz der Kulturen erkennen, was sie füreinander bedeuten: Tania James, US-Autorin mit indischen Vorfahren, erkundet die Geschichte zweier Frauen zwischen Indien und Amerika. Am Anfang der Geschichte steht ein Traum und eine Lüge: die 17-jährige Anju hofft auf ein Stipendium in Amerika. Um es zu erhalten, verrät sie ihre Schwester. Linnu wird ihr dies nie verzeihen. Doch für Anju ist Amerika anders als erträumt. Es hält Schmerz und Enttäuschung bereit. Erst die Distanz der Kulturen…mehr

Produktbeschreibung
Zwei Schwestern, zwei Kulturen, ein gemeinsamer Traum

Zwei Schwestern, die sich verlieren und erst aus der Distanz der Kulturen erkennen, was sie füreinander bedeuten: Tania James, US-Autorin mit indischen Vorfahren, erkundet die Geschichte zweier Frauen zwischen Indien und Amerika.
Am Anfang der Geschichte steht ein Traum und eine Lüge: die 17-jährige Anju hofft auf ein Stipendium in Amerika. Um es zu erhalten, verrät sie ihre Schwester. Linnu wird ihr dies nie verzeihen. Doch für Anju ist Amerika anders als erträumt. Es hält Schmerz und Enttäuschung bereit. Erst die Distanz der Kulturen und die Erfahrung der Fremde öffnen ihr die Augen für den wahren Wert der fernen Schwester.
Autorenporträt
Tania James, deren Familie aus dem südindischen Kerala stammt, wuchs in Louisville auf, studierte in Harvard und lebt heute in New York. Für ihre Kurzgeschichten erhielt sie zahlreiche Preise. Ihr Debütroman erscheint gleichzeitig in den USA und in Europa.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 07.10.2009

Zwei Schwestern

Sämtliche Hauptfiguren dieses Romans träumen von einem Visum für die Vereinigten Staaten. Die amerikanische Autorin Tania James, deren Familie aus dem südindischen Kerala stammt, hat ein faszinierendes Epos über diese Sehnsucht nach dem besseren Leben in einer fremden Welt geschrieben. Dabei hebt sich das Debüt der 1980 geborenen Autorin von der rasch wachsenden Emigrantenliteratur ab: Die ehrgeizige und gescheite Anju aus Kerala, die sich ein Stipendium als Austauschschülerin in New York erschwindelt hat und schon von einer Green Card zur Einbürgerung träumt, kehrt am Ende nach Hause zurück. Sie hatte die Zeichnungen ihrer Schwester Linno entwendet, um sich zu qualifizieren. Die gekränkt zurückgebliebene Linno wird nun zur eigentlichen Heldin. Obwohl ihr die rechte Hand amputiert werden muss, obwohl sie die Schule aufgibt, kann sie sich mit Willenskraft und Tapferkeit zu einer angesehenen Stellung als Designerin durchkämpfen und hat sogar den Mut, den Mann, den die Familie für sie als Ehepartner bestimmt hat, abzulehnen. Die Moral ist: zu Hause bleiben und sich ehrlich anstrengen. Keinen der emigrierten Inder in Amerika zeichnet James positiv. Entweder leben sie ein unechtes Glitzerleben, oder sie sind gescheiterte Existenzen. In dieses Erzählgerüst verwebt James die Geschichte von Anjus und Linnos Eltern, vor allem das tragische Leben der Mutter, die durch die Schuld der kleinen Linno im Meer ertrank. Der Vater bringt es nur bis zum Chauffeur und muss den ehemaligen Bräutigam seiner verstorbenen Frau fahren. Das sind Konflikte, die die Autorin durch geschickte Rückblenden auf mehreren Erzählebenen nach und nach entfaltet, in einer schönen Mischung von Gesagtem und Ungesagtem. Die Milieuzeichnungen sind mit wenigen Strichen gut getroffen, sie hat Sinn für die sprechende Einzelheit. So gelingt es ihr, niemals sentimental und breiig zu werden. Der ständige Wechsel der Erzählebenen dient dazu, die Spannung zu erhöhen. Es hätte allerdings dem Buch gutgetan, viele retardierende Beschreibungen zu straffen, den roten Faden im Gestrüpp der Ereignisse fester in der Hand zu halten. Die Darstellung des amerikanischen Lebens gleitet zuweilen zu einer Reportage ab. Doch werden geduldige Leser das Buch am Ende nicht aus der Hand legen wollen, weil das Schicksal der beiden Schwestern tief berührt. (Tania James: "Atlas des Unbekannten". Roman über zwei Schwestern. Aus dem Englischen von Elke Link. Knaus Verlag, München 2009. 479 S., geb., 21,95 [Euro].) kmp

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