Die Begeisterung für mittelalterliche Baukunst erreichte mit der Romantik im 19. Jahrhundert einen Höhepunkt. Sulpiz Boisserée und Georg Moller hatten um 1820 in Deutschland mit der Publikation großformatiger Tafelwerke zur Baukunst des Mittelalters begonnen. In dieser Tradition steht auch Georg Gottfried Kallenbachs großartiger Atlas zur Geschichte der Deutsch-mittelalterlichen Baukunst , der 1847 erstmals in gebundener Form erschien. Für seine Tafeln wählte er rund 140 Bauten aus Kirchen und Profanbauten vom Rhein bis zur Weichsel. Mit zahlreichen Gebäuden sind die Städte Köln, Nürnberg, Regensburg, Erfurt, Halberstadt und Braunschweig sowie deren unmittelbares Umland vertreten. Die Zeichnungen sind in Detailtreue und Feinheit einzigartig. Eindrucksvoll sind insbesondere die Ausklapptafeln mit Ansichten etwa des Kölner Doms, des Freiburger und des Ulmer Münsters.
Das Faksimile der Ausgabe von 1847 gibt die Zeichnungen mit einigen wenigen Ausnahmen im Originalformat wieder. Dazu hat der renommierte Heidelberger Kunsthistoriker und Mittelalterarchäologe Matthias Untermann Erläuterungen neu verfasst, die zu jeder Zeichnung bzw. Tafel Baugeschichte, Datierung und Bedeutung sowie heutigen Zustand beschreiben und erklären. Eine neue Einleitung zur Person Kallenbachs und ein Register der Bauten und Orte runden den Prachtband ab.
Das Faksimile der Ausgabe von 1847 gibt die Zeichnungen mit einigen wenigen Ausnahmen im Originalformat wieder. Dazu hat der renommierte Heidelberger Kunsthistoriker und Mittelalterarchäologe Matthias Untermann Erläuterungen neu verfasst, die zu jeder Zeichnung bzw. Tafel Baugeschichte, Datierung und Bedeutung sowie heutigen Zustand beschreiben und erklären. Eine neue Einleitung zur Person Kallenbachs und ein Register der Bauten und Orte runden den Prachtband ab.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Gottfried Knapp ist beeindruckt von diesen im Originalformat und limitierter Auflage herausgegebenen Architekturzeichnungen von Georg Gottfried Kallenbach. Die sind Mitte des neunzehnten Jahrhunderts entstanden und hatten in ihrer Liebe zum Detail das "Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit" und die damit einhergehenden Verluste in Sachen Präzision wohl schon vor Augen. Auf jeden Fall sticht nach Knapps Meinung dieser monumentale Band "aus der heutigen Flut austauschbarer Architektur-Fotobände" heraus. Die Bezüge zur Gegenwart werden nach Meinung des Rezensenten vom Architekturhistoriker Matthias Untermann in seiner Einführung überzeugend herausgearbeitet. Knapp gefällt, wie genau Untermann das Thema aufgearbeitet hat - sogar der heutige Zustand der Gebäude wird von ihm thematisiert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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